Mit 4,20 Meter Länge greift das SUV den VW T-Cross an. Wie schlägt sich der Hybrid?
Sie erkennen es vermutlich an der noch zarten Tarnung am Auto: Unsere italienischen Kollegen hatten die Gelegenheit zu einer ersten Ausfahrt im neuen Toyota Yaris Cross. Auf dieses kleine SUV wartet das Publikum bereits eine gefühlte Ewigkeit. Die Markteinführung wurde aufgrund der Pandemie nach hinten korrigiert und ist nun für September 2021 anberaumt.
Die Konkurrenten des Yaris Cross sind unter anderem der Seat Arona, der Ford Puma oder der Hyundai Kona. Preislich ist der Toyota aber kein billiger Spaß: Der Yaris Cross Hybrid Adventure mit 2WD-Antrieb kostet aktuell 30.990 Euro, die Premiere Edition AWD-i ist momentan zu 34.390 Euro eingepreist. Zur Ehrenrettung sei aber gesagt, dass besagte "Premiere Edition" de facto mit Vollausstattung glänzt.
Wie fährt sich der SUV-Ableger des Yaris nun? Das beantworten die folgenden Zeilen. Zusätzlich haben unsere Kollegen auch ein Video angefertigt, dass sie oben sehen können. Italienisch-Kenntnisse schaden zwar nicht, sind aber auch nicht zwingend notwendig. Los gehts ...
Wenn man bedenkt, wie viele Toyota C-HR man auf der Straße sieht und wie viele Toyota Yaris Hybrid verkauft wurden, kann man davon ausgehen, dass das Modell, das die Eigenschaften dieser beiden Autos kreuzt, sehr gut ankommen wird. Der Toyota Yaris Cross ist in der Tat ein Vollhybrid-SUV, das kürzer ist als sein größeres Schwestermodell C-HR, wobei Fahrwerk und Mechanik vom normalen Yaris abgeleitet sind.
Wie man auf den Bildern sehen kann, haben die Toyota Yaris Cross, die der japanische Hersteller für diese erste Testfahrt zur Verfügung gestellt hat, noch eine leichte Tarnung an der Karosserie, denn es handelt sich um Fahrzeuge, mit denen die letzten Tests und Qualitätskontrollen vor dem für September angesetzten Auslieferungsbeginn durchgeführt werden.
Einerseits erinnert das Design teilweise an den Toyota RAV4, andererseits (natürlich) auch an neuen Toyota Yaris, vor allem mit den Ausbuchtungen an der Seite im Bereich der Radkästen. Die Linien sind jedoch weniger abgerundet als bei der Limousine, was der Karosserie einen robusteren Look verleiht, vor allem durch Elemente, die der Welt der Geländewagen entlehnt sind, wie etwa kontrastierende Kunststoffverkleidungen um die Räder und den Schwellern.
Die Leichtmetallräder haben einen Durchmesser von bis zu 18 Zoll und die Bodenhöhe ist 2,5 Zentimeter höher als bei der Toyota Yaris Limousine. In der Höhe kommt der Yaris Cross auf insgesamt 1,56 Meter, das sind 9 Zentimeter mehr als ein normaler Yaris. Die Gesamtlänge der Karosserie beträgt 4,18 Meter (das sind 24 Zentimeter mehr als beim Yaris und 20 Zentimeter weniger als beim Toyota C-HR, nur um das klarzustellen); die Breite beträgt 1,76 Meter und der Radstand, also der Abstand zwischen den Vorder- und Hinterrädern, beträgt 2,56 Meter.
Ein wesentlicher Pluspunkt des Yaris Cross ist sein Kofferraum, bezogen auf die Außenmaße. Das liegt nicht nur an den Lösungen zur Verbesserung der Vielseitigkeit, von denen Sie sich im Video sofort ein Bild machen können, sondern auch daran, dass das Mindestfassungsvermögen von 397 Litern sowohl in Anbetracht der Karosserielänge von 4,18 Metern als auch in Bezug auf die Konkurrenz hervorragend ist.
Der Einfachheit halber liste ich unten in alphabetischer Reihenfolge die Links zu allen Modellen auf, falls Sie verschiedene Vergleiche anstellen möchten.
Neben einem gut nutzbaren Kofferraum bietet der Yaris Cross auch ein gutes Platzangebot im Innenraum. Dies ist dank der neuesten Generation der Chassis-Plattform namens TNGA- B, oder "Toyota New Global Architecture" für Autos des B-Segments (wie Yaris und Yaris Cross).
Dadurch konnte auch die strukturelle Steifigkeit der Karosserie erhöht werden, was das Fahrverhalten und den Komfort verbessert, wie ich Ihnen im Video näher erläutere. Die neue Plattform hat auch die Einführung der neuesten Technologie in Bezug auf die Ausrüstung ermöglicht.
Das zeigt sich am Layout des Armaturenbretts, das an das des neuen Yaris angelehnt ist. Der zentrale Infotainment-Bildschirm ist freistehend und kompatibel mit Apple Car Play und Android Auto, die Klimasteuerung ist separat und die Instrumente sind mit digitalen Bildschirmen ausgestattet, deren Grafiken aber vom Toyota Corolla übernommen wurden.
Eine der interessantesten Vorrichtungen ist der Airbag, der zwischen den beiden Vordersitzen positioniert ist, um zu verhindern, dass die Passagiere im Falle eines Unfalls gegeneinander stoßen. Zu den im Toyota Safety Sense-Paket enthaltenen ADAS-Fahrerassistenten gehören: Kollisionswarnung mit automatischer Bremsung und Notlenkung, adaptive Geschwindigkeits- und Abstandsregelung, Spurhalteassistent mit Seitenwindkorrektur, automatisches Fernlicht mit Voll-LED-Leuchten, Verkehrszeichenerkennung und Toter-Winkel-Warner.
Das Hybrid-Antriebssystem des Yaris Cross ist das, was Toyota als vierte Generation bezeichnet und mit dem neuen Yaris eingeführt hat. Der Benzinmotor ist ein 91 PS starker 1,5-Liter-Dreizylinder-Atkinson-Cycle-Motor mit einem thermodynamischen Wirkungsgrad von bis zu 40 Prozent.
Er ist mit einer ersten elektrischen Einheit gekoppelt, die als Anlasser fungiert und mit dem eigentlichen (größeren) 80-PS-Elektromotor zusammenarbeitet, der den Vorderrädern Traktion verleihen kann. Die Gesamtleistung des gesamten Systems, wenn man den Benzinmotor und den Elektroantrieb addiert, beträgt 116 PS. Alle E-Motoren stecken in einem Getriebe namens e-CVT, das den Betrieb eines variablen Automatikgetriebes (eben CVT) reproduziert.
Der Elektromotor wird von einer neuen Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von rund 1 kWh gespeist, die unter der Rückbank montiert ist und fast 30 Prozent leichter ist als bisherigen Nickel-Metallhydrid-Akkus von Toyota, was eine Einsparung von etwa 12 Kilogramm bedeutet.
Auch deshalb - aber nicht nur, es ist auch eine Frage des elektronischen Managements des Systems - nutzt diese neueste Generation von Toyota-Hybriden die elektrischen Komponenten länger als in der Vergangenheit, um den Benzinmotor so weit wie möglich ausgeschaltet zu lassen.
In der Stadt, so der Hersteller, kann man bei richtiger Fahrweise bis zu 80 Prozent der Zeit das Auto nur mit dem Elektromotor fortbewegen und so Verbrauch und Emissionen optimieren. Nach dem WLTP-Verbrauchszyklus hat die Version mit Frontantrieb einen durchschnittlichen 4,3 Liter/100 km und 98 g/km CO2-Emissionen. In 11,7 Sekunden beschleunigt dieser Yaris Cross auf 100 km/h, maximal sind 170 Sachen drin.
Eine weitere Besonderheit des Yaris Cross ist die Möglichkeit des Allradantriebs bei einem Vollhybridfahrzeug mit so kompakten Abmessungen. Bei dieser Version ist ein zweiter Elektromotor mit einer Leistung von 5 PS (3,9 kW) an die Hinterräder angeschlossen, der nicht über Antriebswellen oder Kupplungen mit der Vorderachse verbunden werden muss, was Vorteile in Bezug auf Gewicht und Gesamtabmessungen mit sich bringt.
In dieser Hinsicht hat der Yaris Cross 2WD ein angegebenes Leergewicht von 1.170 Kilogramm, verglichen mit 1.260 Kilogramm für den Yaris Cross i-AWD (90 kg Unterschied).
Außerdem gibt es Fahrmodi, die mit einem Regler auf dem Mitteltunnel ausgewählt werden können, um verschiedenen Strecken und griffigen Untergründen gerecht zu werden, sogar mit einer Bergabfahrhilfe. Bei den Emissionen (wiederum mit Bezug auf den WLTP-Zyklus) mit Allradantrieb bleibt der Yaris Cross unter 105 g/km CO2.
Wie erwähnt, werden die ersten Auslieferungen des Yaris Cross im September erwartet, während die Preise noch nicht bestätigt wurden. Um einen Anhaltspunkt zu haben, sollte man jedoch bedenken, dass ein Toyota CH-R ab knapp 30.000 Euro startet und für den Yaris Hybrid rund 24.000 Euro in der mittleren Ausstattungsvariante Lounge, also dem Startniveau des Yaris Cross, fällig werden. Mit mindestens 25.000 Euro sollte man also rechnen.
Die anderen Ausstattungsstufen sind der Adventure und die Premiere Edition, die nur in den ersten 12 Monaten der Vermarktung erhältlich sein werden. Zur wichtigsten Serienausstattung des Yaris Cross Lounge gehören 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine Innenausstattung aus Leder und Stoff, eine einfarbige Lackierung und ein Panoramadach.
Die Adventure-Ausstattung ist von Geländewagen inspiriert, mit einem "Outdoor"-Look vor allem dank der Einsätze im unteren Teil der Karosserie (in Kontrasttönen lackiert), den silbernen Dachträgern und den 18-Zoll-Leichtmetallrädern mit spezifischem Design und Finish. Und im Innenraum mit glänzend schwarzen Einlagen und einem Lederlenkrad und -schalthebel, die im Wechsel mit dem Stoff der Sitze verwendet werden, mit einem eigenen Design und Farbschema.
Bei der reichhaltigeren Premiere-Version ändert sich das Design der 18-Zoll-Leichtmetallfelgen erneut und die Sitze sind in Leder ausgeführt; zusätzlich zur Instrumentierung sind das Head-up-Display und die elektrisch betätigte Heckklappe erhältlich, während die zweifarbige Karosserie zur Markteinführung eine eigene Farbe namens "Brass Gold" erhält.