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Tatsächlicher Verbrauch: Toyota Yaris Hybrid im Test

Wie viel Sprit verbraucht die Vollhybrid-Version des Kleinwagens wirklich?

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Der Toyota Yaris war einer der ersten Kleinwagen mit Vollhybrid-Antrieb. Der neue Yaris Hybrid tritt nun mit einem 1,5-Liter-Dreizylinder an, um neue Rekorde beim Kraftstoffverbrauch aufzustellen.

Unsere hohen Erwartungen erfüllten sich, denn der Yaris Hybrid brauchte auf der 360-Kilometer-Strecke unseres wöchentlichen Verbrauchstests nur 3,60 Liter/100 km. Das entspricht (deutschen) Spritkosten von 4,50 Euro/100 km. Ein ausgezeichnetes Ergebnis, das den neuen Yaris zu einem der besten nicht aufladbaren Hybriden macht, die wir getestet haben.

Dritter unter den Vollhybriden

In der Rangliste von Motor1.com Italien landet der Toyota Yaris 1.5 Hybrid mit 116 PS Systemleistung auf Platz drei bei den Vollhybrid-Autos, nur übertroffen vom nach wie vor erstaunlichen Toyota Prius 4x4 (in Deutschland nicht angeboten), der trotz Allradantriebs auf 3,20 Liter kam, und dem normalen Prius (3,46 Liter). 

Auch der alte Yaris Hybrid von 2014 bleibt zurück, trotz seiner hervorragenden 4,10 Liter/100 km. Andere Vollhybridautos gibt es im Ranking noch nicht, aber wir werden das bald beheben mit den Tests des neuen Honda Jazz und des Renault Clio E-Tech - beides sind direkte Konkurrenten des Yaris Hybrid. 

In vielerlei Hinsicht verbessert

Der neue Yaris Hybrid bietet verschiedene Verbesserungen in Bezug auf Materialien und Verarbeitung, Fahrdynamik, Ansprechverhalten der E-CVT-Automatik und Ausstattung. Insbesondere die Straßenlage, der Fahrersitz und die Ausstattung der getesteten Lounge-Version (in Deutschland nicht angeboten) sind wirklich besser geworden. So gibt es einen sehr präzisen Spurhalteassistenten, einen Abstandstempomaten und eine Zwei-Zonen-Klimaanlage.

Der getestete Toyota Yaris 1.5 Hybrid Lounge war mit Navi und dem optionalen Tech Pack sowie schönen 17-Zoll-Alufelgen ausgestattet. Serienmäßig an Bord sind außerdem ein großes Glasdach (feststehend), LED-Scheinwerfer, eine elektrisch betätigte Feststellbremse mit Haltefunktion, einen 8,0-Zoll-Touchscreen und Rückfahrkamera. Nur schade, dass höhenverstellbare Gurte und Parksensoren fehlen. Die Ausstattung Lounge wird in Deutschland nicht angeboten, es gibt auch kein Panorama-Glasdach. Die ansonsten etwa äquivalente Version Yaris Elegant kostet hierzulande 24.750 Euro (mit 16% Mwst.).

Rekordverbrauch in der Stadt

Aber zurück zum Kraftstoffverbrauch. Der neue Toyota Yaris Hybrid bleibt unter praktisch allen Bedingungen sparsam. Besonders jedoch in der Stadt, wo er auf den gleichen Rekordverbrauch wie der Prius kommt. Auch bei gemischten Strecken innerorts und außerorts sowie beim Maximalverbrauch sind die Ergebnisse rekordverdächtig. Die Konkurrenz wird sich schwer tun, das zu schlagen!

Verbrauch in verschiedenen Fahrsituationen

  • Stadtverkehr (Rom): 4,5 Liter/100 km, 799 km Reichweite
  • Mix innerorts/außerorts: 3,8 Liter/100 km, 946 km Reichweite
  • (Italienische) Autobahn: 5,3 Liter/100 km, 676 km Reichweite
  • Spritspartest: 3,2 Liter/100 km, 1.123 km Reichweite
  • Maximaler Verbrauch: 15,7 Liter/100 km, 226 km Reichweite

Aus dem offiziellen Datenblatt

ModellKraftstoffLeistungAbgasnormCO2-Emissionen
(NEFZ)Verbrauch
(NEFZ)Toyota Yaris 1.5 Hybrid LoungeBenzin85 kW/116 PSEuro 6d-ISC-FCM73 g/km2,8 Liter/100 km

 

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Toyota Yaris 1.5 Hybrid Lounge (Ausstattung in Dtld. nicht angeboten)
Deutscher Listenpreis: 24.750 Euro (Toyota Yaris 1.5 Hybrid Elegant, mit 16% Mwst.)
Testdatum: 25. September 2020
Wetter (Abfahrt/Ankunft): veränderlich, Regen 26 Grad/Regen, 20 Grad
Insgesamt gefahren: 913 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 79 km/h
Reifen: Bridgestone Ecopia EP150 - 205/45 R17

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 3,7 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 3,5 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 3,60 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,25 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 4,50 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland laut BDEW, Stand 7/2019). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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