Mehr Sensoren für mehr Sicherheit
Palo Alto (USA), 21. Oktober 2016 - Spätestens seit dem tödlichen Unfall eines Model S in den USA ist Teslas "Autopilot" in aller Munde. Die Nachrichten dazu schadeten dem Saubermann-Image des kalifornischen Unternehmens erheblich. Nun bringt Tesla eine verbesserte Version der autonomen Fahrfunktion.
Verbesserte Hardware bei allen Teslas an Bord
Wie Tesla auf der firmeneigenen Website am 19. Oktober bekannt gab, bekommen alle ab jetzt produzierten Fahrzeuge die nötige Hardware für einen verbesserten Autopiloten. Statt einer Kamera überwachen dabei acht Kameras die Umgebung des Fahrzeugs bis zu einer Entfernung von 250 Meter. Dazu kommen noch zwölf Ultraschallsensoren, die nun eine vergrößerte Reichweite aufweisen, sowie ein Frontradar, dessen Daten offenbar genutzt werden, um die Kamerabilder zu ergänzen und abzusichern. Das Radar kann Hindernisse auch bei starkem Regen, Nebel und Staubentwicklung erkennen, heißt es auf der Website. Eine neue Recheneinheit mit mehr Power verarbeitet die Vielzahl der Signale.
Aktivierung nur gegen happigen Aufpreis
Model S und Model X werden bereits mit dem verbesserten Autopiloten ausgestattet, und jeder Kunde könne noch heute einen davon bestellen, so Tesla vollmundig. Was der Hersteller nicht erwähnt, ist: Das System ist nicht ohne Weiteres nutzbar, auch wenn die Hardware in alle Modelle eingebaut wird. Offenbar wird das System nur gegen Aufpreis aktiviert, und zwar in zwei Schritten, wie sich aus den Angaben auf der deutschen Tesla-Website ergibt. Dort erscheint der "Enhanced Autopilot" (mit vier statt einer Kamera) beim Model X als Option für 5.500 Euro. Wer den verbesserten Autopiloten erst nach Auslieferung scharfschalten lässt, zahlt 6.600 Euro mehr.
Vollständige Aktivierung für 8.800 Euro
Vollständig autonom ("Full Self-Driving Capability", mit acht statt vier Kameras) fährt das Auto nur für weitere 3.300 Euro (oder 4.400 Euro nach Auslieferung). Damit addieren sich die Kosten auf 8.800 Euro. Beim Model S erscheinen auf der deutschen Website die gleichen Optionen zu den gleichen Preisen, aber nur mit Aktivierung nach der Auslieferung. Mit anderen Worten: Tesla verbessert die Sicherheit, aber nur gegen Aufpreis. Ob man künftig verunglückten Fahrern wohl ihr eigenes Bestellformular mit den fehlenden Häkchen bei "Enhances Autopilot" und "Full Self-Driving Capability" unter die Nase hält?