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Mazda CX-3 (2019) mit Diesel und Allrad im Test

Mehr Spaß durch mehr Hubraum im kleinen Japan-SUV?

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Jinba Ittai hier, Jinba Ittai dort: Die japanische "Einheit von Ross und Reiter" trägt Mazda seit Jahren mantraartig vor sich her. Gemeint ist damit, dass Auto und Fahrer zu einer Einheit verschmelzen. Nun, beim MX-5 glaubt man das sofort. Aber im Fall eines kleinen SUVs wie den CX-3? Wir haben uns in den Sattel geschwungen und die Version mit 115-PS-Diesel plus Allrad getestet.

Was ist das?

Mit dem inzwischen gut dreieinhalb Jahre alten CX-3 hat Mazda einen echten Volltreffer gelandet. 2018 war der 4,27 Meter lange Wagen das zweiterfolgreichste Modell für Mazda Deutschland hinter dem CX-5. Knapp 17.000 Neuzulassungen können sich sehen lassen, zumal eines der besten Pferde im Stall (um bei "Jinba Ittai" zu bleiben) im vergangenen Juli frisch gestriegelt wurde.

Der Begriff Facelift trifft es ganz gut, so bekam die Frontpartie einen leicht geänderten Grill. Innen gab es eine neu gestaltete Mittelkonsole mit elektrischer Parkbremse sowie kleinere Details wie einen automatisch abblendenden Innenspiegel. 

Keine wilden Änderungen also, aber warum auch? Das Cockpit des CX-3 besticht durch seine schlichte, aber dennoch schicke Gestaltung. Mazda-Profis werden Parallelen zum Plattformspender, dem Mazda 2 erkennen, bei unserem Testwagen in der höchsten Ausstattung namens Sports-Line peppt eine wildlederartige Applikation das Ambiente auf. Sehr gelungen ist das neue, sehr ergonomische und mit Chrom verzierte Multifunktionslenkrad, einen Minuspunkt gibt es aufgrund des Mangels an Ablageflächen. Apropos Sports-Line: Hier ist ein farbiges Head-up-Display mit Plexiglas-Scheibe serienmäßig, es gehört zu den besseren Vertretern seiner Zunft.

Generell geht es im Mazda CX-3 kuschlig zu, je nach Betrachtungsweise mag man auch von einem Maßanzug sprechen. Mit 1,76 Meter Breite liegt der Mazda nur zwei Zentimeter unter dem Seat Arona, letzterer fühlt sich aber luftiger an. Auch in Sachen Raumangebot im Fond und Kofferraum (350 bis 1.260 Liter) bleibt der CX-3 durchschnittlich. Natürlich passen vier Personen hinein, doch am idealsten ist das SUV zu zweit. Optimierbar sind die Vordersitze, sie sind relativ schmal geschnitten, zudem fehlt es an Beinauflage.

Wie fährt er sich?

Entscheidend ist, was hinten rauskommt. Diese Weisheit von Altkanzler Helmut Kohl kennen nicht nur Pferdehalter, sondern auch Autohersteller nur zu gut. Im Rahmen der Umstellung auf die Abgasnorm Euro-6d-Temp hat Mazda beim CX-3 den Diesel am stärksten in die Mangel genommen. Statt 105 PS aus 1,5 Liter Hubraum stehen jetzt 115 PS aus 1,8 Liter bereit. Auf Wunsch liefert Mazda auch statt der exakten Sechsgang-Schaltung auch ein Automatikgetriebe, allerdings nur in Kombination mit Frontantrieb. Wer wie in unserem Fall den Allradantrieb mit an Bord hat, muss selbst zum kurzen Knüppel greifen. Eine Schande ist das nicht, kurze Wege erfreuen sportlich ambitionierte Piloten.

Ein Leisetreter ist der Diesel jedoch nicht, er bleibt stets präsent. Ab etwa 120 km/h übertönen Winid- und Abrollgeräusche den Motorenklang. Dank dynamischer Gaspedalsteuerung geht es ohne spürbare Anfahrschwäche voran. Solide zieht der CX-3 Skyactiv-D 115 AWD (so sein kompletter Name) in 10,5 Sekunden auf 100 km/h und weiter darüber hinaus. Anders formuliert: Kein Porsche, aber auch keine lahme Ente.

Und was ist nun mit "Jinba Ittai"? Ein Rennpferd ist der Mazda CX-3 nicht wirklich, dennoch macht er Freude. Möglich machen es die präzise Lenkung und die Fahrdynamik-Regelung G-Vectoring Control. Insgesamt ist der Wagen leicht zu beherrschen und folgt Befehlen aufs Wort.

Was kostet er?

Bevor wir uns dem Preis des Mazda CX-3 nähern, noch ein Wort zum Verbrauch: Mit 6,3 Liter im Durchschnitt bei häufiger Langstrecke lagen wir nahe am offiziellen WLTP-Wert von 6,1 Liter. Leider vereitelt der mit 44 Liter nicht allzu große Tank hohe Reichweiten.

In der von uns getesteten Topausstattung Sports-Line kostet der Mazda CX-3 mit Diesel und Allrad 28.080 Euro. Nicht wenig, allerdings bieten nicht viele Marken für solch kleine SUVs auch einen Allradantrieb an. Wer ohne auskommt, spart satte 1.800 Euro. Geld, welches man in Assistenzsysteme oder die Mazda-typische Farbe "Magmarot" investieren kann.

Fazit: 7 von 10

Der Mazda CX-3 zeigt, dass auch ein SUV Fahrspaß bereiten kann. Im Zuge der Modellpflege haben die Japaner an den richtigen Stellschrauben gedreht. Materialien und Verarbeitung sind auf hohem Niveau, hinzu kommt ein gelungenes Design. Optimierungsbedarf besteht jedoch beim Platzangebot.

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