Machen Sie sich auf ein komplett neues Design gefasst
Der Stelvio ist inzwischen seit fast einem Jahrzehnt auf dem Markt. In Deutschland können Sie ihn ohnehin nur noch mit dem 280-PS-Benziner (bis Ende Mai) und als 210-PS-Diesel ordern. Und auch wenn Alfa Romeos erstes SUV ein begehrenswertes und eines der besten Fahrerautos im Segment bleibt, steht der Nachfolger bereits ungeduldig in den Startlöchern.
Eine offizielle Präsentation ist noch für dieses Jahr geplant, allerdings wissen wir seit heute bereits ziemlich gut, wie die zweite Generation des Stelvio aussehen wird. Schuld sind Bilder fürs Patentamt, die nun geleakt wurden und das Italo-Mittelklasse-SUV in vollem Ornat zeigen.
Das Design entspricht dem, was wir bereits an einem getarnten Prototypen im letzten Monat gesehen haben. Machen Sie sich auf eine komplette Überarbeitung im Vergleich zum aktuellen Modell gefasst. Die gänzliche Abwesenheit von Auspuffendrohren deutet stark darauf hin, dass es sich hier um die rein elektrische Variante handelt. Alfa Romeo hat jedoch bereits bestätigt, dass es auch günstigere Versionen mit Verbrennungsmotor geben wird.
Müssen die Fans der Marke besorgt sein? Nun, zumindest wenn es nach diesen recht körnigen Schwarz-Grau-Fotos geht, gibt es einen gewissen Anlass dazu. Würde vorne nicht der markentypische Scudetto-Kühlergrill thronen, hätten wir gewisse Schwierigkeiten, dieses SUV als Alfa Romeo zu identifizieren. Gut, auch die Felgen tragen ein vertrautes Design, aber alles andere stellt einen radikalen Bruch mit dem dar, was wir bisher vom Turiner Autobauer gewohnt sind.
Nehmen wir zum Beispiel die schmalen oberen Tagfahrlichter - sehen ein bisschen nach BMW iX aus, oder? Separate LED-Leuchten, versteckt im Stoßfänger, werden als Hauptscheinwerfer dienen - ähnlich wie beim BMW X7 oder XM.
Auch die sehr gestreckte Seitenansicht mit den bündig eingefassten Türgriffen wirkt auf diesen Bildern relativ beliebig. Ein genauerer Blick deutet hier auf einen deutlichen Größenzuwachs im Vergleich zum aktuellen Stelvio hin. Angesichts der zweifarbigen Optik mit schwarzem Dach könnte es sich um eine höherwertige Version handeln, die Alfa Romeo hier geschützt hat.
Die als Dreieck zusammenlaufenden Rückleuchten hatten wir bereits vor einiger Zeit in unserem Motor1-Rendering prognostiziert. Immerhin handelt es sich hier um ein Alleinstellungsmerkmal. Ebenfalls ungewöhnlich: Die Heckklappe wirkt nahezu quadratisch.
Logischerweise sehen zukünftige Modelle auf den körnigen Bildern fürs Patentamt immer schlechter aus als in der Realität. Dennoch geht Alfa Romeo beim Design der zweiten Stelvio-Generation eindeutig größere Risiken ein. Das SUV wirkt kontroverser als sein Vorgänger und tauscht dabei einen Teil der italienischen Eleganz gegen polarisierende Details wie die geteilten Scheinwerfer ein.
Und natürlich müssen wir uns auch die Frage stellen, ob die nächste Giulia ein ähnliches Schicksal ereilen wird. Aussagen des Alfa Romeo-Chefs Santo Ficili deuten darauf hin, dass die bisher so knackige Limousine zu einem Stelvio ohne High Heels mutieren wird. Man wird die klassische Limousinenform wohl zugunsten eines Fastback-Concepts im Stile des DS 8 aufgeben.
Beide Modelle werden auf der STLA Large-Plattform stehen und somit die kostspielige Giorgio-Architektur aus der FCA-PSA-Ära hinter sich lassen. Während der heutige Stelvio gute 4,70 Meter misst, wurde die neue Plattform für Fahrzeuge zwischen 4,76 bis 5,13 Meter konzipiert. Das erklärt, warum der neue Stelvio auf den Bildern deutlich größer wirkt.
Den ursprünglichen Plan, die beiden Mittelklasse-Stars rein elektrisch auf den Markt zu bringen, hat man aufgrund der aktuellen Marktgegebenheiten längst verworfen. Damit sind vermutlich auch die 1.000-PS-Quadrifoglio-Varianten vom Tisch. Eine Alternative wäre der 550 PS starke Hurricane-Reihensechszylinder des Dodge Charger.
Jedoch versprach Alfa Romeo Ende 2023, den eigenen 2,9-Liter-Biturbo-V6 beizubehalten. Der frühere CEO Jean-Philippe Imparato erklärte, dass die abgeschwächten Euro-7-Regularien es ermöglichen würden, den hauseigenen Motor weiterhin anzubieten. Dass er jetzt in Europa aus dem Programm gestrichen wurde, macht dahingehend allerdings wenig Hoffnung.