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Citroen C4 und C4 X Hybrid (2025) im Test: Eine Frage des Hecks

Viel Raum und Komfort für wenig Geld?

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Citroën arbeitet für die Modellpalette 2025 weiter an einem neuen Look und einer neuen Ausrichtung. Die Franzosen wollen nicht weniger als jeweils das beste Angebot im jeweiligen Segment platzieren: Viel Auto und viel Komfort für wenig Geld. Geht der Plan bei Citroën C4 und C4 X weiterhin auf?

Was ist das?

Seit der Markteinführung im Jahr 2004 hat der Citroën C4 einen weiten Weg zurückgelegt: Vom ehemaligen Kombicoupé, das von 2007 bis 2010 mit Sébastien Loeb die Rallye-Weltmeisterschaft dominierte, über die klassische Limousine bis hin zum SUV-Crossover-Hatch und dem Lounge-Limousinen-Crossover C4 X. Und dann haben wir nicht mal über Cactus, Picasso und Aircross gesprochen.

Citroen C4 (2025) im Test

Für 2025 hat die aktuelle dritte Generation ein Facelift und angepasste Motorenpaletten erhalten. Der Einstiegsbenziner inklusive Schaltgetriebe ist aus dem Angebot geflogen. Dessen Part übernimmt jetzt ein 100-PS-leistender Hybrid-Antrieb mit automatischem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Neben dieser Antriebsvariante sind Citroën C4 und C4 X auch als E-Fahrzeuge oder 96-kW-(-131-PS)-leistender Benziner erhältlich.

Für unseren Test haben wir jeweils eine Runde mit dem C4 Hybrid 136 und dem C4 X Hybrid 136 durch das frühsonnige Umland Barcelonas unternommen. Hier mit an Bord: Stellantis Allzweckwaffe gegen die neuen EU-Emissionsauflagen: der 48-Volt-Hybrid-Antrieb mit 100 kW (136 PS). Falls Sie dessen Vorzüge gerade nicht mehr vor Augen haben, kein Problem:

Die Kraft soll ausreichen, um bis zu einem Kilometer am Stück oder 50 Prozent in der Stadt elektrisch zu fahren. Zudem schaltet sich der E-Motor mit 15,6 kW (21 PS) beim Beschleunigen hinzu.

Schnelle DatenCitroën C4 und C4 X Hybrid 136 (2025)Antrieb1,2-Liter-Dreizylinder + 15,6 kW (21 PS) E-MotorGetriebeAutomatik, 6-Gang DoppelkupplungsgetriebeLeistung / Drehmoment100 kW (136 PS) / 230 NmHöchstgeschwindigkeit210 km/hBeschleunigung8,0 Sekunden (C4 X: 8,1)CO2-Emission107 g/kmVerbrauch (WLTP)4,7 LiterBasispreis 25.650 Euro (C4 X: 26.350 Euro)

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Exterieur

Citroën passt die beiden C4-Varianten der aktuellen Designsprache an: neues Logo, vereinfachte Linien, klarere Kanten. Der Doppelwinkel wandert zurück in das Oval früherer Tage. Mehrteilige, schmalere Scheinwerfereinheiten und weniger Brüche in der Frontschürze sorgen im Gegensatz zum Vorgänger für ein ruhigeres Auftreten.

Die Radhäuser werden stärker betont; das Heck verabschiedet sich von den schräg gesetzten Leuchten. Statt des Logos prangt nun der Citroën-Schriftzug auf dem Glanzband zwischen den Heckleuchten des C4. Der setzt weiterhin auf einen Mix aus Fließheck und Hatchback und reißt schon über der Gürtellinie mit einer klaren Schlusskante am angedeuteten Heckspoiler nach 4,35 Metern ab.

Der Citroën C4 X fährt auf 4,58 Metern noch immer sein ausladendes Fließheck zur Schau. Das bleibt jedoch nahezu unverändert gegenüber dem Vorgänger. Die einzige Ausnahme: das neue Logo - der C4 X trägt keinen Schriftzug wie der C4.

Rein optisch hängt die Entscheidung also weiterhin davon ab, welches Heck den persönlichen Präferenzen am besten mundet, denn bis zur B-Säule sind beide Versionen identisch. Und da scheinen sich zumindest die Deutschen einig. Denn laut Citroën entschieden sich hierzulande nur ein Bruchteil der 12.404 Käufer in 2024 für einen C4 X. Aber das muss ja nicht so bleiben. Anders sieht es beim Nutzfaktor aus.

Interieur

Denn auch hier zeigt sich der größte Unterschied am ... oder besser gesagt, im Heck. Der Citroën C4 X punktet mit mehr Fläche und somit auch mehr Volumen. Ganze 510 Liter fasst der Kofferraum nach Öffnen des Limousinendeckels - in das Hatch-Abteil des C4 passen lediglich 380 Liter.  Inklusive umgelegter Rückbank werden beim C4 schnell 1.250 Liter draus. Der C4 X kann auch hier erneut zulegen und bietet 1.360 Liter. 

Allerdings trügen die Zahlen. Für sperrige Dinge ist eindeutig das kompakte Heck des C4 mit der großen Heckklappe besser geeignet und damit auch in der Höhe besser nutzbar. Beim C4 X lässt sich vom Kofferraum aus nur flaches, längliches Material durchschieben. 

Davon abgesehen erzeugt das loungige Ambiente des C4 X ein komfortableres Raumgefühl in der zweiten Reihe, auch wenn der C4 ebenfalls mit klassenüblicher Kopf- und Beinfreiheit daher kommt.

Ansonsten hat sich gegenüber dem Vorfacelift optisch nur wenig geändert. Weiterhin gibt es physische Bedienelemente für die wichtigsten Funktionen wie die Klimaanlage. Das Infotainment ist zwar simpel gestrickt, jedoch mangelt es an intuitiver Bedienung. Dafür können die recht komfortablen Sitze und die gute Verarbeitung punkten, auch wenn in dieser Preisklasse dennoch ein gewisser Hartplastik-Charme dominiert. Zudem gibt es ausreichend Ablagefächer und optional eine induktive Ladeschale für das Smartphone, die im Test einwandfreie Arbeit leistete.

Als störender empfand ich jedoch das Head-up-Display, das im C4 (X) an eine eigens auf dem Armaturenbrett aufgestellte Scheibe projiziert wird und nicht an die Frontscheibe. Diese lässt das Sichtfeld an ihren Kanten leicht verschwimmen. Bei Sonneneinstrahlung spiegelt sich die ganze Einheit massiv in der Windschutzscheibe.

Wer zusätzlich dazu neigt, sich es mit dem Ellenbogen auf der Mittelarmlehne gemütlich zu machen, sieht nur noch die Hälfte der angezeigten Informationen. Das geht besser! Komfort definiert sich nicht über Schlagworte im Konfigurator, sondern über den Nutzenfaktor. Und der ist hier eindeutig nicht gegeben. Ein einfaches, höher gesetztes Kombiinstrument im Stil des C3 Aircross wäre vermutlich günstiger und effektiver gewesen.

AbmessungenCitroën C4 Hybrid 136 (2025)Citroën C4X Hybrid 136 (2025)Länge x Breite x Höhe4.350 x 1.800 x 1.525 mm4.580 x 1.800 x 1.525 mmRadstand2.670 mm2.670 mmKofferraumvolumen380 - 1.250 Liter510 LiterLeergewichtmax. 1.475 kgmax. 1.489 kgZuladungmax. 477 kgmax. 481 kgMax. Anhängelast1.000 kg1.200 kgMax. Stützlast61 kg61 kg

Fahrbericht

Wie auf einem "fliegenden Teppich" soll es sich in Citroën C4 und C4 X fahren, werden die Franzosen bei der Pressekonferenz nicht müde, zu betonen. Und ja, mit gemächlichem Tempo auf ebenen Straßen, geringe Unebenheiten wegschluckend, ist dieses gediegene Hinweggleiten in den Crossover-SUVs durchaus vorhanden. 

Bei fiesen Schlaglöchern schlägt der Stoß jedoch gerne mal durch; die Sitze schützen dabei aber dennoch den Rücken. Auf welligen Bodenbelägen schaukelt die Karosserie minimal nach, sodass sich das Fahrverhalten hier mehr nach einem windigen Ritt auf dem Teppich anfühlt. Schnelles Kurvenräubern meistern C4 und C4 X dennoch souverän, auch wegen der recht präzisen Lenkung. Empfindlichen Mägen rate ich bei der Seitenneigung dennoch davon ab. 

Die beiden C-Segment-Varianten sind eindeutig gemütliche Cruiser und fühlen sich auf entschleunigten Roadtrips am wohlsten. Das bestätigt auch das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das mit gehetzten Fahrsituationen nicht klarkommt. Beim vollen Tritt aufs Gas schaltet es erst nach einer Gedenksekunde runter. Mehr Probleme zeigt es entgegengesetzt, findet nur schwer wieder den passenden Gang und Rhythmus, während sich der 1,2-Liter-Motor lauthals beklagt.

Denn auch der arbeitet wesentlich ruhiger und effektiver, wenn er gemächlich und niedertourig werkeln darf. Dann hört man ihn kaum arbeiten. Zwar ist der 48-Volt-Antrieb durchaus spritzig unterwegs, jedoch neigt sich auch hier wieder die Karosserie beim Bremsen und Beschleunigen von hinten nach vorne. Also Contenance mit dem fliegenden Teppich! Wer dennoch den ein oder anderen präzisen Ritt unternehmen will, dem sei das manuelle Schalten im Sport-Modus über die Schaltwippen empfohlen.

Preise

Der Citroën C4 Hybrid 100 startet in der You-Ausstattungslinie mit 100 PS bei 23.300 Euro. Wer auf die 136 PS des Hybrid 136 setzen will, muss 25.650 Euro anlegen. Der einzige Benziner im Angebot leistet 130 PS - Kostenpunkt: 25.350 Euro aufwärts. Vollelektrisch fährt es sich im e-C4 ab 31.900 Euro. Unser gefahrener Hybrid 136 Max startet bei 29.350 Euro.

Im August 2024 gab es noch viel Auto für unter 20.000 Euro. Dass dem nicht mehr so ist, liegt am Wegfall des Einstiegsbenziners und des Schaltgetriebes. Wer auf das ausladende Fließheck des Citroën C4 X setzen will, muss mindestens 26.050 Euro für den Benziner anlegen. Den 100-PS-Hybrid-Antrieb gibt es hier nicht. Der Hybrid 136 startet bei 26.350 Euro, der e-C4 X ist ab 32.600 Euro zu haben.

Fazit: 8/10

Preis regelt: Wer ein günstiges, aber komfortabel ausgestattetes Fahrzeug mit viel Raum sucht, kann mit Citroën C4 und C4 X nicht viel verkehrt machen. Zwar ist der Einstiegspreis um gut 3.500 Euro gegenüber dem letzten Jahr gestiegen, der pendelt sich aber dennoch im Rahmen viel kleinerer Klassen ein.

Dafür gibt es gediegene Fahrwerte und einiges an elektronischen Helferlein. Die Frage des Hecks müsste individuell nach dem Nutzen geklärt werden. Wer hingegen auch mal sportlich unterwegs sein will oder Wert auf höherwertige Materialien legt, sollte eher bei anderen Marken suchen - muss dafür aber natürlich auch den größeren Anschaffungspreis in Kauf nehmen.

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