Und Fernando Alonso hatte auch seine Finger im Spiel ...
Der Aston Martin Valhalla markiert Aston Martins ersten serienmäßig produzierten Mittelmotor-Supersportwagen sowie das erste Plug-in-Hybridmodell der Marke. Mit modernster Technologie, beeindruckenden Leistung und unverwechselbarem Design wollen die Briten im Teich der Supersportler so richtig räubern und Größen wie den Ferrari F80, Lamborghini Revuelto oder den McLaren W1 unter Druck setzen.
Valhalla - Wikipedia bietet mehrere Bedeutungen für diesen Begriff. Laut nordischen Mythologie ist Valhalla ein "Ruheort für gefallene Kämpfer". Aha. Wie bekommen wir nun die Kurve zum ersten richtigen Supercar von Aston Martin? Da gefällt uns die zweite Definition von Valhalla schon besser: Es ist der Name einer spanischen Power-Metal-Band. Und bei "Power" ist der Aston Martin wieder voll im Thema.
Der Valhalla wird von einem hybriden Antriebsstrang angetrieben, der eine Gesamtleistung von 1.079 PS und ein Drehmoment von 1.100 Nm liefert. Im Zentrum dieses Antriebsstrangs steht ein 4,0-Liter-Twin-Turbo-V8-Motor mit 828 PS, der von drei Elektromotoren unterstützt wird.
Zwei dieser Elektromotoren treiben die Vorderachse an, während der dritte in das neue 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe integriert ist und die Hinterachse unterstützt. Diese Konfiguration ermöglicht es dem Valhalla, eine Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h zu erreichen und in nur 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen.
Interessanterweise sind Vorder- und Hinterachse nicht physisch miteinander verbunden. Stattdessen koordiniert der Valhalla seinen Vierradantrieb über "State-of-the-Art IVC [Vehicle Dynamics Control] und Integrated Power Brakes"-Systeme. All das ist zusammengepfercht in einer Carbon-Wanne, die zusammen mit dem hauseigenen Formel 1-Team entwickelt wurde. Dazu kommen Aluminium-Hilfsrahmen an Front und Heck. Aston nennt ein Trockengewicht von 1.655 Kilogramm. Das wären dann 120 Kilo weniger als beim Lambo Revuelto.
F1-mäßig geht es auch beim Fahrwerk zu. Vorne gibt es ein Pushrod-Setup mit innen liegenden Federn und Dämpfern, hinten setzen die Briten auf ein Fünflenker-System. Die adaptiven Dämpfer steuert Bilstein bei. Die Carbon-Keramik-Bremsen umfassen 6-Kolben-Sättel und 410-mm-Scheiben vorne sowie 4-Kolben-Sättel und 390-mm-Scheiben hinten.
Ein herausragendes Merkmal des Valhalla ist seine aktive Aerodynamik, die in Zusammenarbeit mit Aston Martin Performance Technologies (AMPT) entwickelt wurde. Diese Abteilung berät übrigens auch das hauseigene Formel-1-Team. Und man hört, dass sogar Superstar Fernando Alonso seinen Senf zur Entwicklung des Auto dazugegeben hat.
Die aktive Aero-Technologie ermöglicht es dem Fahrzeug, über 600 kg Abtrieb bei Geschwindigkeiten von 240 km/h bis 350 km/h zu erzeugen. Die aktive Aerodynamik umfasst Funktionen wie das Drag Reduction System (DRS) und die Luftbremse, die die Stabilität und Leistung des Fahrzeugs bei hohen Geschwindigkeiten optimieren. Die aerodynamischen Elemente des Valhalla sind so konzipiert, dass sie den Luftwiderstand minimieren und gleichzeitig den Abtrieb maximieren, was zu einer verbesserten Fahrstabilität und -leistung führt.
Das Design des Valhalla ist eine Weiterentwicklung der charakteristischen Aston Martin-Ästhetik. Die Karosserie besteht aus Kohlefaser, was nicht nur das Gewicht reduziert, sondern auch die strukturelle Integrität und Sicherheit erhöht. Die nach vorne öffnenden Türen und der von der Formel 1 inspirierte Dachlufteinlass verleihen dem Fahrzeug eine markante und funktionale Optik, sollen aber auch die aerodynamische Effizienz und die Kühlung des Antriebsstrangs verbessern.
Der Innenraum des Valhalla ist ebenso beeindruckend wie sein Äußeres. Die Sitze etwa sind aus einem Stück Kohlefaser gefertigt. Das Cockpit gibt sich sehr fahrerorientiert, alle wichtigen Infos werden im zentralen Touchscreen-Display gebündelt, das speziell entwickelte EV-Funktionen und eine grafische Darstellung des hybriden Antriebsstrangs bietet. Diese Anzeige zeigt in Echtzeit, wie der Antriebsstrang arbeitet, wann Energie regeneriert wird und wann sie zur Leistungssteigerung genutzt wird.
Der Valhalla bietet vier wählbare Fahrmodi: Sport, Sport+, Race und EV. Jeder Modus passt die Einstellungen für Antriebsstrang, Lenkung und Fahrwerk an. Im reinen EV-Modus kann das Fahrzeug bis zu 14 Kilometer rein elektrisch fahren und erreicht dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h.
Die anderen Modi kombinieren die Leistung des V8-Motors mit der sofortigen Drehmomentabgabe der Elektromotoren, um ein dynamisches und aufregendes Fahrerlebnis zu bieten. Diese Fahrmodi ermöglichen es dem Fahrer, das Fahrzeug an verschiedene Fahrbedingungen und persönliche Vorlieben anzupassen.
Das bereits angesprochene integrierte Fahrzeugdynamik-Kontrollsystem (IVC), überwacht und optimiert Federung, Bremsen, Lenkung, aktive Aerodynamik und den Antriebsstrang in Echtzeit. Dieses System arbeitet in Harmonie mit den vier Fahrmodi, um die Leistung und das Fahrverhalten des Fahrzeugs "in jeder Situation zu maximieren".
Die Produktion des Valhalla ist auf 999 Einheiten limitiert und soll im zweiten Quartal 2025 beginnen. Bezüglich der Preise gibt es bislang nur Gerüchte: Von rund 850.000 Pfund (1.031.000 Euro) ist die Rede. Das macht ihn entweder zu einem sehr teuren Konkurrenten für den Lamborghini Revuelto (ab etwa 500.000 Euro) oder zu einer absoluten Schnäppchen-Alternative zum McLaren W1 und dem Ferrari F80, die bei 2,2 beziehungsweise 3,6 Millionen Euro starten.