Robustere Optik als beim VW ID.4 und anvisierter Startpreis von unter 45.000 Euro
Ford stellt sein erstes Elektroauto vor, das auf dem Modularen Elektrobaukasten (MEB) von VW basiert. Überaschenderweise erhält das Modell einen altbekannten Namen: Ford Explorer. Unter dieser Bezeichnung werden in den USA seit über 30 Jahren SUVs mit Verbrenner verkauft - der neue Explorer ist der erste mit Elektroantrieb.
Ford beschränkt sich im ersten Anlauf auf die Bilder und die Ausstattung, wobei die Assistenzsysteme besonders hervorgehoben werden. Zu den Abmessungen heißt es nur, das das Auto weniger als 4,50 Meter lang ist. Damit ist das Elektro-SUV etwas kürzer als der VW ID.4, der 4,58 Meter misst. Der Kofferraum bietet 450 bis etwa 1.400 Liter Volumen. Der Kofferraumboden lässt sich absenken oder anheben.
Die Optik ist robuster als beim ID.4. Statt eines Kühlergrills hat der Explorer eine glatte Fläche, auf der das Markenlogo von Ford prangt. Ein U-förmiger Unterfahrschutz lässt den Wagen bereiter erscheinen als er ist, und leitet zudem den Luftstrom über die Vorderräder.
Hinten gibt es eine relativ kleine Heckscheibe, dazu vertikal orientierte Rückleuchten, die durch ein schwarzes Element verbunden werden, das den Explorer-Schriftzug hervorhebt. Wie vorne gibt es einen U-förmigen Unterfahrschutz.
Schwarze A-Säulen und einzigartige C-Säulen sollen das Dach eine schwebende Optik geben. Die C-Säulen sind mit einer modernen Liniengrafik versehen, die in das Glas eingebettet ist und für eine unverwechselbare, aerodynamische und flächenbündige Ausführung sorgt.
Dazu gibt es Leichtmetallräder in 19-, 20 und 21 Zoll. Zu den Lackierungen gehört ein neues Arctic Blue und ein Blue My Mind eingeführt. Dazu kommen Frozen White, Magnetic Grey, Agate Black und Lucid Red.
Im Cockpit hat Ford offenbar einiges verändert. Am Steuer blickt man auf ein 5-Zoll-Instrumentendisplay. Die Fahrmodi P, N, R und D dürften über einen Hebel am Lenker aktiviert werden. Mittig ist ein 15-Zoll-Touchscreen senkrecht eingebaut. Dahinter verbirgt sich eine Art Tresor ("My Private Locker"). Ein konfigurierbarer Startbildschirm und große Touchscreen-Schieberegler für die Klimaeinstellungen ermöglichen einen schnellen Zugriff.
Dazu kommt eine Mittelkonsole ("MegaConsole") mit viel Stauraum. Darin soll ein 15-Zoll-Laptop oder drei 1,5-Liter-Flaschen und eine 1-Liter-Flasche Platz haben. Zwei USB-Typ-C-Anschlüsse sind vorhanden, zwei weitere befinden sich an den Rücksitzen.
Es wird Heck- und Allradantrieb geben. zu den Leistungsstufen schweigt sich Ford noch aus. Den ID.4 gibt es mit 150-kW-Heckantrieb sowie mit 195 oder 220 kW Allradantrieb. Vermutlich verwendet Ford auch die 77-kWh-Batterie aus dem Baukasten; der ID.4 kommt damit bis zu 530 km weit. Aufgeladen wird die Batterie mit Gleichstrom in nur 25 Minuten (10-80 Prozent).
Das ist deutlich schneller als bei VW, wo 36 Minuten (5-80%) genannt werden. Um die Ladezeit zu verringern, besitzt die Batterie eine Vorkonditionierung, die es bei VW unseres Wissens nicht gibt. Der Crossover ist zudem mit einer Wärmepumpe ausgestattet, die bei VW Aufpreis kostet.
Zwei Ausstattungsversionen werden angekündigt: Explorer und Explorer Premium. Zur Serienausstattung gehören Sitz- und Lenkradheizung, ein Fahrersitz mit Massagefunktion und ein schlüsselloses Zugangssystem. Optional verfügbar sind Assistenzsysteme wie ein System für den automatischen Spurwechsel und ein Aussteigeassistent. Als Extra gibt es auch ein mehr als einen Quadratmeter großes Panoramadach.
Der Ford Explorer kann ab Ende des Jahres bestellt werden und soll voraussichtlich unter 45.000 Euro kosten. Damit wäre er etwas billiger als der ID.4, den es erst ab rund 46.000 Euro gibt. Positioniert wird das Auto zwischen dem 2024 startenden Elektro-Puma und dem Mustang Mach-E, der ab etwa 63.000 Euro angeboten wird.
Gebaut wird der Neuling in Köln, wo im Sommer die Produktion des Fiesta ausläuft. Nach dem neuen Explorer soll ab Mitte 2024 dort noch ein zweites Elektromodell produziert werden. Soweit wir wissen, handelt es sich dabei um die coupéhafte Variante des Explorer, also ein Äquivalent zum VW ID.5. Von den beiden neuen Modellen sollen jährlich 200.000 Stück gebaut werden.
Bis 2026 investiert Ford weltweit 50 Milliarden Dollar in die Elektromobilität. Bis dahin sollen zwei Millionen vollelektrische Fahrzeuge jährlich gebaut werden, davon 600.000 bis Ende 2023. Bis 2030 soll mehr als die Hälfte der weltweit gebauten Fords Elektroautos sein.