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Dacia Jogger Hybrid 140 (2023) im Test: Alternative zum Diesel?

Endlich gibt es in dem Kombi-Van-Mix auch eine Automatik ...

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Es läuft bei Dacia: Im Januar 2023 konnte man in Deutschland einen Marktanteil von 3,2 Prozent erzielen, bei Otto Normalkunde sieht es noch besser aus. Fast 80 Prozent beträgt der Privatkundenanteil. Zwar trägt die gesamte Palette inzwischen das moderne Logo, doch komplett neue Modelle folgen erst 2024 (Duster) und 2025 (Bigster).

Richtig gut sollen der nächste Duster und sein großer Bruder Bigster aussehen, heißt es durch die Blume. Die wichtigste Neuheit für 2023 ist der Dacia Jogger Hybrid 140. Erstmals gibt es bei Dacia einen Hybridantrieb und erstmals eine Automatik im Jogger. Lohnt sich diese Mischung vor dem Hintergrund, dass es bislang nur Benziner und LPG beim Jogger gibt, aber keinen Diesel? Zeit für eine erste Testrunde über rund 150 Kilometer.

Was ist das?

Unabhängig vom Antrieb ist der Jogger knapp 4,55 Meter lang. Optisch mischt er Elemente von Kombi und Van. Nicht ohne Hintergedanken, schließlich ersetzt er den Logan MCV und den Lodgy. Und in Zeiten des Van-Sterbens ein interessantes Konzept. Es gibt den Jogger als Fünf- und Siebensitzer, die dritte Reihe ist aber eher etwas für Kinder bis 1,40 Meter.

Dacia Jogger mit offiziellem Camping-Kit (2023)

Und noch ein Hinweis: Sollten Sie jemals im Jogger nächtigen wollen, nehmen Sie lieber den Fünfsitzer. Die dritte Reihe steht im Weg, kann aber ausgebaut werden. Nur fehlen Ihnen dann im Notfall jene Plätze. In jedem Fall plant Dacia, in Kürze ein Camping-Kit auf den Markt zu bringen. Zwischen 1.819 und 1.807 Liter können Sie je nach Version beim normalen Jogger einladen, der Hybrid ändert daran nichts. Ladelänge? 1,94 Meter bis 2,00 Meter.

An Raumangebot mangelt es also nicht, auch im Fond finde ich mit 1,88 Meter Länge ausreichend Beinraum vor. Im Cockpit unterscheidet sich der Jogger Hybrid in einem Punkt nicht von seinen Brüdern: Hartplastik dominiert, wenngleich mit etwas Stoff aufgewertet. Und die Sitze sind zwar besser als früher bei Dacia, aber nach gewisser Zeit vermisst man Unterstützung am Hintern.

Ein Drama ist das alles nicht, aber es zeigt, wo die günstigen Preise der Marke herkommen. Neu beim Hybrid sind zwei Dinge: Ein digitales Cockpit, aber ohne viele optionale Anzeigen. Sowie ein Automatikgetriebe namens Multi-Mode, bei dem das stufenlose CVT-Prinzip zur Anwendung kommt.

Die Integration einer Antriebsbatterie mit Hybridmotor war laut Dacia beim Jogger von Anfang an geplant. Die Traktionsbatterie ist unter dem Fahrzeugboden im Bereich des Reserveradfaches untergebracht, wo sich bei der Motorisierung TCe 100 ECO-G der LPG-Tank befindet.

Technisch handelt es sich um den Antrieb aus dem Renault Clio Hybrid mit einer Systemleistung von 140 PS. Zusätzlich zu einem Vierzylinder-Benzinmotor mit 1,6 Liter Hubraum gibt es zwei Elektromotoren: Der Hauptelektromotor ist ins Getriebe integriert, dient dem Antrieb und wechselt die Fahrstufen. Das schwächere Aggregat dient als Starter-Generator.

Das kupplungslose Multi-Mode-Getriebe verfügt über zwei Fahrstufen für den elektrischen Antrieb und vier Fahrstufen für den Verbrennungsmotor. Die Gangwechsel erfolgen automatisch und ohne Zutun der Fahrerin oder des Fahrers.

Dank der hohen Rekuperation in Verbindung mit der 1,2 kWh (230V) großen Batterie ermöglicht der Jogger Hybrid 140 laut Dacia im Stadtverkehr rund 80 Prozent der Fahrten rein elektrisch zurückzulegen. Dacia gewährt auf die Batterie des Jogger Hybrid 140 eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometern, je nachdem, was früher eintritt. Leergewicht des gesamten Autos? Knapp über 1,4 Tonnen.

Wie fährt er sich?

Soweit die Theorie, was sagt die Praxis? Los geht es rein elektrisch, ergo maximal laufruhig. Irgendwann übernimmt der Verbrenner die Arbeit, er leistet 69 kW (94 PS), bei 3.200 U/min stehen die maximalen 148 Nm Drehmoment bereit. Der 35 kW (47 PS) starke Elektromotor steuert 205 Nm bei.

Beide Antriebe ergänzen sich sehr gut, auch das Getriebe arbeitet meist unauffällig. Erst wenn man voll auf das Gaspedal tritt, wird der Verbrenner lauter, aber nur kurz. Kein Wunder, muss er doch wie erwähnt das maximale Drehmoment oberhalb von 3.000 Touren abholen.

Insgesamt fährt sich der Jogger Hybrid aber angenehm, insbesondere im B-Modus der Automatik. Hier wird stark rekuperiert, die Batterie ist fast immer halb voll oder darüber. Abstriche muss man beim Feinschliff machen: Unter Volllast fiel mir eine knurrige Frequenz auf, zudem sind Wind- und Fahrgeräusche nicht mit der letzten Konsequenz gedämmt.

Auch das Abrollverhalten des Fahrwerks ist nicht super kuschelig, dafür schluckt es auch grob geteerte Straßen gut weg. Ein Kurvenräuber ist der Jogger zudem definitiv nicht, dafür sorgt schon die indirekte Lenkung.

Bemerkenswert war der Verbrauch auf unserer rund 150 Kilometer langen Runde mit allen Sorten von Straßen: 4,4 Liter auf 100 km laut WLTP gibt Dacia für Kurzstrecke und Überland an, 5,7 Liter für Autobahn. Der Siebensitzer liegt 0,2 Liter darüber. Ihn sind wir gefahren und ermittelten Überland 4,6 Liter, auf der Autobahn um 5,5 Liter. Tippitoppi, zumal am Ende der Tank noch fast voll war, Reichweite 800 km laut Bordcomputer.

Was kostet er?

Das Preis-Leistungsverhältnis ist seit jeher die Domäne von Dacia, ich selbst sprach einmal vom "wahren Volks-Wagen". Beim Jogger Hybrid, der ab März 2023 beim Händler steht, relativiert sich das etwas. Los geht es bei 23.800 Euro, der Siebensitzer ist exakt 1.000 Euro teurer. Im Angebot sind nur die Ausstattungsvarianten Expression und Extreme.

Schon beim Expression ist ab Werk viel drin: Natürlich der komplexe Antrieb und die Automatik. Dazu 7-Zoll-Digitaltacho plus elektrische Parkbremse und eine erhöhte Mittelkonsole. Ich würde dennoch zum Extreme (ab 24.800 Euro) raten, dort kommen sinnvolle Extras hinzu. Was kostet der teuerste Jogger Hybrid? 27.560 Euro sind es.

Gewiss, Vollausstattung. Aber doch rund 5.000 Euro über dem 110-PS-Benziner und der LPG-Version. Wenn Sie also nicht rattenscharf auf eine Automatik sind: Gut durchrechnen, ob sich der Hybrid für Sie persönlich lohnt.

Fazit: 8/10

Der Antrieb im neuen Dacia Jogger Hybrid überzeugt mit guter Laufruhe und ordentlicher Kraftentfaltung. Klar, ein Porsche ist es nicht, aber doch antrittsstärker als die "normalen" Jogger. Viele Pluspunkte sammeln das Platzangebot und der Verbrauch. Der Hybrid als Joker im Jogger? Jein, denn er ist zwar seinen Preis wert, aber nicht mehr unbedingt preiswert.

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