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Opel Grandland GSe (2023) im Test: Performance mit PHEV?

Der bekannte 300 PS-Antrieb wird mit einer neuen Optik, neuen Fahrwerkskomponenten und neuen Sitzen kombiniert. Reicht das?

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Nachdem GSi und OPC von Opel zu den Akten gelegt wurde, muss es ein neues Kürzel in Sachen Sportlichkeit richten - GSe. Dabei soll "Grand Sport Electric" auch gleich zur neuen Submarke werden. Klappt das? Um diese Frage zu beantworten, waren wir mit einem der ersten Modelle auf Testfahrt, dem Opel Grandland GSe. Abfahrt!

Was ist das?

Zum größten Teil ist der neue Opel Grandland GSe eigentlich ein alter Bekannter, denn mit diesem 300 PS starken PHEV-Antrieb gibt es das C-Segment-SUV bereits seit Mitte 2019. Und mit der entsprechenden Vizor-Optik dann seit dem letzten Facelift im Jahr 2021.

Zur Erinnerung: Bei der Hybrid4-Motorisierung kombiniert Opel einen 200 PS starken 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit zwei Elektromotoren (110 und 113 PS), wovon der leicht stärkere exklusiv die Hinterachse mit seiner Leistung bespielen darf.

Die Systemleistung liegt bei 300 PS, das maximale Drehmoment gibt der Hersteller mit 520 Nm an. Eine Menge Holz für ein knapp 4,5 Meter langes SUV mit rund 1,9 Tonnen Leergewicht. Elektrisch gefahren werden kann auch. Mit dem neuen 14,2-kWh-Akku laut WLTP sogar bis zu 63 Kilometer weit. In der sportlichen Praxis kommen wir aber eher auf die Hälfte.

Opel Grandland GSe (2023) im Test

Durch die GSe-Werdung ändert sich aber trotzdem noch die eine oder andere Kleinigkeit. So liegt der Grandland nun 10 Millimeter tiefer als zuvor, hat exklusive 19-Zoll-Felgen in den Radkästen sitzen, eine schwarze Haube und ein schwarzes Dach (okay, das gab es vorher auch schon optional), eine neu kalibrierte Lenkung und Koni-FSD-Dämpfer. Und dann sind da natürlich noch die GSe-Logos auf der Heckklappe und den neuen AGR-Sportsitzen, die aber nicht so wirklich mit verbessertem Seitenhalt überzeugen können. So viel also dazu.

Wie fährt er sich?

Er fährt sich gut. Aber eben auch nicht wirklich bedeutend anders als zu den Vor-GSe-Zeiten. Heißt: Er ist schnell. 6,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h. 235 km/h in der Spitze (135 km/h, wenn man ausschließlich elektrisch fahren will).

Und dabei reagiert der Antrieb etwas spontaner als das 225 PS starke PHEV-System aus dem ebenfalls zum GSe-Modell gewordenen Astra. Hier im aktuellen Test. Trotzdem geht dem Grandland auch diese Spontanität flöten, sobald die Traktionsbatterie leer ist und der Verbrenner alleine die Fahrzeugmasse auf Tempo bringen muss.

Beim Fahrwerk und der Lenkung kann man aber schon einen kleinen, aber feinen Unterschied bemerken. Die Wankbewegungen wurden reduziert, der Grandland lenkt etwas präziser ein. Insgesamt fühlt sich der Wagen etwas agiler, leichtfüßiger und kompakter an als zuvor. Ohne dabei die Komfort-Qualitäten aus den Augen zu verlieren, die so ein SUV mit sich bringen sollte.

Für vollkommene Sportlichkeit in dieser Klasse reicht es also nicht. Aber es ist ein gelungener Kompromiss. Wenn Sie aber auf die spritsparende PHEV-Komponenten verzichten können und so ein Antrieb sowieso nicht in Ihr Fahrprofil passen sollte, könnte ein etwas kleinerer Hyundai Kona N oder ein deutlich schnellerer (und auch mit einem gewissen Rest-Komfort ausgestatteter) VW Tiguan R besser zu Ihnen passen.

Was will an Geld investiert werden?

57.600 Euro, die seit dem 1. Januar 2023 nicht mehr förderfähig sind. Es handelt sich also um die Endsumme. Viel mehr kann man dann nämlich nicht mehr in der Aufpreisliste ankreuzen. Eine Metallic-Lackierung noch, ein Premium-Park-Paket, eine Anhängerkupplung und die Wireless-Ladeschale für ein Smartphone.

38.900 Euro verlangt Hyundai für seinen 280 PS starken Kona N. Das ist schon sehr viel weniger für ein nur rund 20 Zentimeter kürzeres Auto. Der recht identische VW Tiguan R ist hingegen kein Schnäppchen, das man aufgrund der fehlenden PHEV-Technik machen könnte. Er findet sich ab über 63.000 Euro im Konfigurator der Wolfsburger. Uff.

Fazit: 7/10 Punkte

Der Opel Grandland an sich ist schon ein ziemlich gutes Auto und durch den Versuch, dem SUV eine gewisse Sportlichkeit anzutrainieren, wird er nicht schlechter. Im Gegenteil: Er fährt sich in der Modellpalette fast am gefälligsten. Da am wenigsten unaufgeregt und am besten kontrollierbar. Und da er sich so dezent zurückhält, nervt er auch nicht unbedingt mit übertriebener Härte oder gaukelt einem vor, irgendetwas zu sein, was er nun wirklich nicht ist.

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