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Lamborghini Urus Performante (2022) im Test: Rallye und Rennen

Asphalt oder Feldweg? Der SUV-Stier hat an beiden Disziplinen Interesse ...

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Unsere US-Kollegen kamen bereits in den Genuss, den neuen Lamborghini Urus Performante zu fahren. Und weil wir Ihnen diesen Bericht nicht vorenthalten möchten, haben wir uns dazu entschlossen, ihn einfach sinngemäß ins Deutsche zu übersetzen. Es folgt ... eine nordamerikanische Sicht auf italienische Performance-SUV-Dinge.

"Schalten Sie in den Rallye-Modus." Ein komisch klingender Satz, wenn man in einem über 250.000 Euro teuren Sportwagen sitzt. Aber ich hätte auch nie erwartet, dass ich die Nase eines Lamborghini auf eine schlammige Strecke richten würde.

Der Rallye-Modus ist eine neue Funktion für den Lamborghini Urus Performante, der die Hinterachse des Geländewagens ein wenig zum Leben erweckt, so dass sie bei der Fahrt um Haarnadelkurven freier gleiten kann. Es ist eine witzige Art, diese formschöne, leichtere und schnellere Version des Urus zu erleben, aber das ist nur ein Teil dessen, was den neuen Performante so toll macht ...

Lamborghini Urus PerformanteMotor4,0-Liter-V8-Motor mit BiturboaufladungLeistung666 PS / 850 Nm0-100 km/h3,3 SekundenHöchstgeschwindigkeit306 km/hGrundpreis$260,676
2023 Lamborghini Urus Performante: First Drive

Das Zeichen der Bestie

Der Performante verwendet den gleichen 4,0-Liter-V8 mit Biturbo wie der Urus S, der 666 PS und ein Drehmoment von 850 Nm leistet. Das ist ein relativ unbedeutender Zuwachs von 16 PS gegenüber dem Basis-Urus, aber zumindest vergrößert sich dadurch die Leistungslücke zwischen dem Lambo-SUV und seinem Cousin - dem 600 PS starken Audi RS Q8.

Anstatt dem Performante einen Leistungsschub zu geben, hat Lamborghini stattdessen eine Reihe von Änderungen an der Hard- und Software des Urus vorgenommen. Das 8-Gang-Automatikgetriebe des SUV wurde so umprogrammiert, dass es schneller schaltet und die großen, an der Lenksäule angebrachten Schaltwippen noch angenehmer zu bedienen sind. Auch die Drosselklappe spricht besser an und bietet mehr Biss beim Anfahren. Das neu abgestimmte Torsen-Mitteldifferenzial schickt aktiv mehr Drehmoment an die Hinterachse.

All dies führt zu einer von Lamborghini geschätzten Zeit von 0 bis 100 km/h in 3,3 Sekunden, was dem Performante einen Vorsprung von 0,2 Sekunden gegenüber dem Urus S verschafft, obwohl die Leistungsdaten nahezu identisch sind.

Zur Schnelligkeit des Performante trägt auch die Gewichtsreduzierung von 47 Kilogramm bei, die vor allem auf den verstärkten Einsatz von Kohlefaser in der Karosserie zurückzuführen ist, insbesondere im Dach und auf der Motorhaube. Der neue Titan-Auspuff des Performante ist ebenfalls lauter und leichter. Die modellspezifischen Leichtbauräder reduzieren die ungefederten Massen um etwa sieben Kilogramm.

Die Titanrohre verbessern die Klangqualität des Urus, vor allem im Herzen des Leistungsbandes des Motors - genauer gesagt zwischen 3.000 und 5.000 U/min. Treten Sie auf das Gaspedal, nachdem Sie den Urus durch eine schlammige Kurve geschoben haben und der brüllende Auspuff wird Sie bis zur nächsten Kurve begleiten. Ich wünschte allerdings, der Urus wäre nicht so schüchtern, wenn es darum geht, beim Gegenlenken die volle Leistung abzurufen - etwas, das man beim Gleiten auf einer Schotterpiste häufig tun wird.

Lamborghini hat die Lenkung des Performante nicht verändert und die gleiche Übersetzung von 13,1:1 wie beim Urus S beibehalten. Die direkte und gewichtige Lenkung gibt Ihnen eine Menge Informationen darüber, wie viel Grip in jeder Kurve zur Verfügung steht, ein notwendiges Datenelement, um herauszufinden, wie hart Sie diesen 2.150 kg schwerem Stier drücken können.

Die optionalen Pirelli P Zero Trofeo R-Reifen in den Dimensionen 285/40 vorne und 325/35 hinten sind ein Segen für das Handling und lassen auf warmem Asphalt kaum nach. Die serienmäßigen Carbon-Keramik-Bremsscheiben mit 10-Kolben-Aluminiumsätteln vorne fangen die Geschwindigkeit mit sofortiger Trittsicherheit ab. Die Hinterachslenkung hilft dem Urus, sich in Kurven zu drehen, und eine aggressivere seitliche Drehmomentverteilung hilft, die Kraft an den Reifen zu leiten, der sie am meisten braucht.

Die vordere und hintere Spur des Performante ist etwas breiter und er sitzt auch tiefer als der Urus S. Noch wichtiger ist, dass Lamborghini die adaptive Luftfederung weggelassen und den Performante stattdessen mit statischen Stahlfedern ausgestattet hat. Das Unternehmen behauptet, dass dies das Fahren insgesamt verbessert, ohne das Verhalten auf der Straße zu beeinträchtigen.

Dem ersten Teil stimme ich voll und ganz zu, aber für den zweiten muss ich mich auf das Wort von Lambo verlassen, denn meine Testfahrt beschränkte sich auf den Asphalt (und Schmutz) innerhalb der Mauern des italienischen Motorsportkomplexes Autodromo Vallelunga. Nicht, dass ich mit diesem Ding durch den Verkehr in Rom hätte fahren wollen. Igitt.

Unverkennbar ein Lamborghini

Auf öffentlichen Straßen werden die Vordersitze wahrscheinlich sehr bequem sein, aber ich wünschte, sie hätten höhere Seitenwangen, damit ich auf der Rennstrecke nicht herumfliege. Der Urus Performante ist überall mit Alcantara-Stoff bezogen, auch auf den Sitzen. In der zweiten Reihe kann man zwischen einer Sitzbank oder einem Paar Schalen wählen. Dahinter bietet der Performante nicht gerade viel Kofferraumvolumen. Er ist also kein Baumarkt-Boss.

Der Rest der Kabine ist wie bei jedem anderen Urus. Die Mittelkonsole ist ein Durcheinander von Schaltern, Hebeln, Knöpfen und Bildschirmen. Aber zum Glück beherbergen diese Bildschirme eine überarbeitete Version der reaktionsschnellen und unendlich funktionalen MMI-Multimediasoftware von Audi. Das digitale Kombiinstrument sieht mit seinen Lambo-spezifischen Anzeigen für die Fahrmodi und den kantigen Schriftarten ebenfalls großartig aus.

Apropos kantig: Das Design des Urus ist nach wie vor - sagen wir mal - polarisierend. Aber wenigstens haben die Gestalterinnen und Gestalter die Frontpartie aufgefrischt und die schrecklichen Adern auf dem Kühlergrill entfernt. Ein Spoiler auf der Heckklappe sorgt für 38 Prozent mehr Abtrieb am Heck und sieht auch nicht zu knallig aus. Insgesamt gibt Lamborghini an, dass der Urus Performante eine 10-prozentige Verbesserung der Aero-Effizienz aufweist, was sich jedoch nicht in einer signifikanten Verbesserung des Kraftstoffverbrauchs niederschlägt. 14,1 l/100km sind es laut WLTP-Zyklus. In der Praxis werden es wohl noch mehr.

Hohe Kraftstoffrechnungen sind natürlich kein Problem für Urus-Käufer. Die Preise beginnen bei über 250.000 Euro. Und dann können Sie sich ja auch noch im Personalisierungskatalog des Herstellers austoben. So absurd dieser UVP für uns Normalsterbliche auch erscheinen mag, er ist genau das, was man von einem italienischen Supersportwagen erwarten würde. Der Urus Performante mag ein SUV sein, aber er bietet ein wirklich exotisches Fahrerlebnis.

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