Die Kapazitäten in Rüsselsheim sollen dem Astra zufallen
Bis in die 2000er-Jahre erfreute sich die Mittelklasse großer Beliebtheit. Doch dann begann der Siegeszug des SUV. Gut 20 Jahre später sind klassische Limousinen und Kombis eine aussterbende Gattung. Nun trifft es auch den Opel Insignia. Wie die Automobilwoche berichtet, endet seine Produktion noch 2022.
Damit reiht sich der Insignia in eine lange Liste ein: Renault killte den Talisman, Toyota nahm hierzulande den Camry aus dem Programm und Ford ließ die Produktion des Mondeo auslaufen. Immerhin gibt es hier einen potenziellen Nachfolger, doch der neue Mondeo bleibt wohl China vorbehalten. Einzig der VW Passat und der Skoda Superb gehen ab 2023 in eine neue Modellgeneration, der Passat dann aber nur noch als Kombi.
Zurück zum Opel Insignia: Er kam in seiner jetzigen Form 2017 auf den Markt und war die letzte gemeinsame Entwicklung mit General Motors, 2020 erfolgte eine Modellpflege. Rund 12.700 Exemplare wurden 2021 in Deutschland verkauft. Bislang war erwartet worden, dass der Insignia erst 2024 durch ein SUV in ähnlichem Format abgelöst wird.
Mit geringen Änderungen lief der Insignia in Rüsselsheim auch als Buick Regal für Nordamerika vom Band, doch der Regal wurde dort 2020 vom Markt genommen. Es gibt noch eine China-Version, diese wird aber vor Ort produziert.
Das Werk Rüsselsheim soll nun mit der Produktion des Opel Astra und seines Schwestermodells DS 4 voll ausgelastet werden, heißt es seitens der Automobilwoche. Dazu erklärte ein Opel-Sprecher: "Die Einstellung des Insignia mit seiner nicht-elektrifizierbaren Plattform begünstigt das schnellere Hochfahren der Astra-Produktion."
Vermutlich wird man versuchen, potenzielle Käufer des Insignia Kombi nun zum neuen Astra Sports Tourer zu ziehen. Dieser bietet mit 608 bis 1.634 Liter fast exakt so viel Stauraum wie bislang der Insignia Sports Tourer. Ein direkter Nachfolger des Insignia ist vorerst nicht geplant. Da aber auch Opel bei der Elektrifizierung aufs Tempo drückt, erscheint eine gemeinsame Entwicklung im Stellantis-Konzern denkbar, etwa mit Blick auf einen Nachfolger von Peugeot 508 und Alfa Romeo Giulia.