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Tatsächlicher Verbrauch: Dacia Sandero TCe 90 (2021) im Test

Wie viel Sprit braucht der neue Sandero mit dem kleinen 1,0-Liter-Turbobenziner im realen Verkehr?

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Der neue Dacia Sandero steht bei den Händlern. Das dürfte Interesse bei den Besitzerinnen oder Besitzern von Vorgängermodellen geweckt haben, die sich fragen, ob sie ihren alten Dacia gegen die überarbeitete dritte Generation ersetzen sollten.

Um den Kaufinteressenten einige Zusatzinformationen zu bieten, haben wir den neuen Dacia Sandero TCe 90 unserem wöchentlichen Verbrauchstest zu unterziehen. Das Ergebnis waren hervorragende 4,15 Liter/100 km. Bei deutschen Spritpreisen von derzeit durchschnittlich 1,51 Euro pro Liter Super entspricht das Kosten von 6,27 Euro für 100 km.

Sehr gut im Ranking

Wenn wir uns unsere bisherigen Testergebnisse ansehen, stellen wir fest, dass der Sandero mit dem 90 PS starken 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner weit oben rangiert. Er liegt nicht weit hinter sehr sparsamen Autos wie dem Renault Clio TCe 100 (3,70 Liter), dem Opel Corsa 1.2 75 PS (3,95 Liter) und dem Ford Fiesta 1.0 Ecoboost 100 PS (4,00 Liter).

Damit lässt der neue Sandero einige kleine Mildhybride hinter sich, wie den Fiat Panda 1.0 70 PS Hybrid Sport (4,20 Liter), Lancia Ypsilon 1.0 70 PS Hybrid (4,25 Liter, in Deutschland nicht angeboten) und den Suzuki Ignis 1.2 Hybrid 4WD AllGrip (4,40 Liter).

Verbesserte Fahrweise und Ausstattung

Der von uns getestete Dacia Sandero war eine normale Version (die in Italien offenbar Streetway heißt, im Gegensatz zum Stepway mit Offroad-Elementen) mit der reichhaltigen Comfort-Ausstattung. Der Basispreis in Deutschland liegt bei 11.690 Euro. Dazu hatte das Testauto 16-Zoll-Alufelgen, eine Metallic-Lackierung, ein Navigationssystem, Parkpiepser, Rückfahrkamera und ein schlüsselloses Zugangssystem.

Das Platzangebot an Bord, die Ergonomie des Fahrersitzes und die Fahrdynamik haben sich im Vergleich zur vorherigen Generation des Sandero deutlich verbessert. Der 1,0-Liter-Turbo schiebt in allen Situationen gut. Obwohl einfach in Material und Verarbeitung, bietet die Kabine eine gute Haptik und Optik. Die Handbremse ist elektrisch ausgeführt. Dass die Sicherheitsgurte nicht höhenverstellbar sind, ist für manche Insassen unpraktisch.

Spritverbrauch in verschiedenen Fahrsituationen

Wir testen auch den Spritverauch in verschiedenen Verkehrssituationen. Dabei zeigte der neue Dacia Sandero TCe 90 vor allem im außerstädtischen Einsatz seine Sparsamkeit.

Aber auch in der Stadt und auf der Autobahn bleibt der Benzindurst gering. Der 50-Liter-Tank bringt für die meisten Bedürfnisse eine ausreichende Reichweite.

Hier unsere Testergebnisse im Einzelnen:

  • Stadtverkehr (Rom): 6,7 l/100 km, 745 km Reichweite
  • Stadt-Umland-Mix: 5,3 l/100 km, 940 km Reichweite
  • (Italienische) Autobahn: 6,5 l/100 km, 765 km Reichweite
  • Spritspartest: 3,6 l/100 km, 1.385 km Reichweite
  • Maximaler Verbrauch: 20,0 l/100 km, 250 km Reichweite

Aus dem offiziellen Datenblatt

ModellKraftstoffLeistungAbgasnormCO2-Emissionen
(NEFZ)Verbrauch
(NEFZ)Dacia Sandero TCe 90Benzina91 PSEuro 6d-ISC-FCM110 g/km4,8 Liter/100 km

 

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Dacia Sandero TCe 90 Comfort
Deutscher Listenpreis: 11.690 Euro
Testdatum: 18. Juni 2021
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter-veränderlich, 35 Grad/heiter, 33 Grad
Während der Tests gefahren: 1.083 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 77 km/h
Reifen: Continental EcoContact 6 - 195/55 R16

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,2 Liter/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,1 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,15 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,51 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 6,27 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland im Jahr 2020 mit 19% Mwst. laut Bundeswirtschaftsministerium). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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