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Kia Sorento 2.2 CRDi AWD (2021) im Dauertest, Teil 2

Der große Koreaner prunkt mit ziemlich viel Technik und Assistenzsystemen

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Seit nun knapp zwei Monaten begleitet uns die Neuauflage des Kia Sorento im Alltag, und nach wie vor genießen wir das entspannte Cruisen im gemütlichen Luxus-SUV. Zeit also nach dem ersten Teil unseres Dauertests für eine Zwischenbilanz über positive Tugenden als auch über die kleinen negativen Aspekte des Koreaners.

Fest steht, der Sorento ist ein echter Underdog und überrascht im Bekanntenkreis immer wieder. Aussagen wie "Für einen Kia ist der aber ganz schön luxuriös?! Da muss sich ja selbst mein X5 davor verstecken!" oder "Wie der kann per Knopfdruck einparken? Das glaub ich Dir nicht!" sind fast schon alltäglich. Wobei: Das Feature, den Sorento per Fernbedienung zu starten und geradeaus vor- und zurückzubewegen, haben wir im bisherigen Testzeitraum nur genau zweimal unter praktischen Gesichtspunkten gebraucht.

Doch ein Erlebnis in den vergangenen Wochen hat wohl komplett den Vogel abgeschossen: Auf der Suche nach einem neuen Gebrauchtfahrrad für meinen vierjährigen Sohn (nach zwei Jahren ist es eh wieder zu klein) wurden wir bei einem Audianer in Ingolstadt fündig. Dort angekommen, kurz das Fahrrad für brauchbar befunden und noch eine kleine Kommode fürs Wohnzimmer mit eingesackt, sollte es dann auch schon wieder auf den Heimweg gehen.

Tja, denkste: Als besagter Audi-Mitarbeiter unseren Sorento sah, ging es erst einmal ans Fachsimpeln. Was der Kia denn an technischen Assistenzsystemen hätte?! Wie hochwertig und edel der Innenraum doch verarbeitet wäre. Oder natürlich wieviel Stauraum der Sorento biete und dass trotz der Option von sieben Sitzen und der relativen kurzen Gesamtlänge von knapp über 4,80 Meter.

Überhaupt überrascht es fast jeden, wie viele Technik-Features ­dieser Koreaner an Bord hat. Angefangen vom radargestützten Abstandstempomaten über den Autobahnassistenten bis hin zum Querverkehrswarner, der bei auftauchenden Hindernissen hinter dem Fahrzeug Alarm schlägt. Zusätzlich gibt es sogar eine "Ausgangssperre" für die Fond-Passagiere: Falls sich von hinten ein Fahrzeug nähert und jene gerade die Türen öffnen wollen, verriegelt der Kia automatisch die Türen und schlägt akustisch wie optisch Alarm.

Als weiterer überzeugender Helfer erweist sich der Totwinkel-Assistent, den wir so bisher bei keinem anderen Fahrzeugmodell kannten. Beim Blinken übertragen die in den Seitenspiegeln platzierten Kameras ein digitales Bild direkt in das Tacho- beziehungsweise Drehzahldisplay. Sollte ein anderes Fahrzeug sich im toten Winkel befinden, wird dies zusätzlich im jeweiligen Seitenspiegel und im Head-up-Display durch Warnhinweise dargestellt.

Versucht man dennoch die Spur zu wechseln, erfolgt zur Kollisionsvermeidung mit dem anderen Verkehrsteilnehmer ein automatischer Lenk- und Bremseingriff, untermauert von einem ziemlich heftigen Alarmsignal. An solche zuverlässigen Features hat man sich schnell gewöhnt und möchte auch gar nicht mehr darauf verzichten - auch wenn sie den sicheren Schulterblick nicht vollends ersetzen sollten.

Weitere nützliche Dinge wie Berg-An- und Abfahrhilfen sowie ein intelligenter Geschwindigkeitsassistent, Müdigkeitserkennung, ein Insassenalarm (sollte man mal das Kind aus Versehen im Wagen vergessen haben) oder eine navigationsbasierte Geschwindigkeitsregelanlage, welche vor Kurven oder Kreuzungen die Geschwindigkeit selbstständig anpasst und natürlich auch Tempolimits berücksichtigt, sind ebenfalls mit an Bord.

Kommen wir aber nun zu den weniger glanzvollen Punkten unseres Dauertesters, auch wenn dies nicht viele sind und vereinzelt auch nur meine subjektive Meinung. Die meisten Funktionen lassen sich auch per Spracheingabe steuern, und natürlich kann es in fast jedem Modell zu unterhaltsamen Missverständnissen führen.

Aber die nette weibliche Stimme aus dem Off versteht nur selten das Gesagte und bittet jedes zweite Mal höflich darum, die Fenster zu schließen, da angeblich die Hintergrundgeräusche zu laut wären. Stimmt aber nicht, da der Sorento eh zur leiseren Sorte von SUVs gehört und die Fenster schon geschlossen waren.

Mal Fluch und mal Segen ist dagegen die sensorgesteuerte Öffnungsfunktion der Heckklappe. Da merkt man manchmal einfach nicht, dass man zu nah am Auto steht und überhört das dreifache Gepiepse, schwupps wird man von der stabilen Heckklappe angebumst. Nicht schlimm, erst recht da man die Funktion natürlich auch deaktivieren kann, aber mindestens genauso nervig wie zu anderen Zeiten auch praktisch.

Bleibt noch als letztes Manko zum Abschluss dieser Zwischenbilanz, den Verbrauch unseres Dauertesters genauer unter die Lupe zu nehmen. Begnügt sich der Kia Sorento 2.2 CRDi AWD laut Datenblatt noch mit 5,7 bis 6,0 Liter im Verbrauch, sollte man im Alltag zirka zwei Liter mehr einkalkulieren. Das kommt natürlich auch auf die Situation an, denn bei gemütlicher Fahrt auf der Autobahn (Durchschnittsgeschwindigkeit 130 km/h), haben wir gute acht Liter im Eco-Modus verbraucht, in der Stadt zum Feierabendverkehr kann es aber auch gut und gerne etwas mehr sein.

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