Wie viel Sprit braucht der Kuga 2.0 Ecoblue Hybrid im realen Straßenverkehr?
Die Auswahl an SUVs mit Dieselmotor und Mildhybrid-System ist ziemlich begrenzt. Unter den Neuheiten sticht hier der Ford Kuga Ecoblue Hybrid hervor. Der elektrische Helfer soll den Spritverbrauch des 150 PS starken Zweiliter-Diesels senken. Aber schafft er es wirklich, den Verbrauch niedrig zu halten?
Die Antwort gibt unser Verbrauchstest. Er zeigt, dass der Kuga mit Mildhybrid-Diesel wirklich weiß, wie man mit Kraftstoff umgeht: Das Auto verbrauchte auf unserer Standardstrecke von Rom nach Forli durchschnittlich 4,30 Liter/100 km. Das entspricht deutschen Spritkosten von 5,29 Euro/100 km.
Einige kleinere Diesel-SUVs (ohne Mildhybridsystem) haben besser abgeschnitten, wie Sie aus dem Verbrauchsranking von Motor1.com Italien ersehen können. Auch mit sehr sparsamen Autos wie dem Mercedes GLA 200 d 4Matic (3,40 Liter/100 km) und dem Peugeot 3008 BlueHDi 130 (3,70 Liter/100 km) kann der Kuga Ecoblue Hybrid nicht mithalten.
Gleichauf mit dem Kuga liegt der BMW X2 xDrive 25d (ebenfalls 4,30 Liter/100 km). Mehr als der Ford verbraucht haben der Citroen C5 Aircross BlueHDi 130 (4,50 Liter), der Alfa Romeo Stelvio 2.2 Turbo Diesel mit 180 PS (4,80 Liter), der Jeep Compass Limited 1.6 Multijet II mit 120 PS (4,85 Liter) und der Audi Q3 40 TDI quattro S tronic (5,10 Liter).
Nebenbei bemerkt: Mit dem ultra-effizienten Ford Kuga Plug-in-Hybrid haben wir 3,80 Liter Benzin pro 100 Kilometer gebraucht. Das entspricht bei derzeitigen deutschen Spritpreisen 5,13 Euro/100 Kilometer, man zahlt also etwas weniger als beim Mildhybrid-Diesel.
Dabei darf man nicht vergessen, dass der neue Ford Kuga mit seinen 4,61 Metern Länge ein ziemlich großes Kompakt-SUV ist. Von vielen Mitbewerbern hebt sich das Auto durch den großen Kofferraum und den auch für fünf Personen ausreichenden Innenraum ab. Dazu kommen eine gute Sicherheitsausstattung und Fahrerassistenzsysteme, die es in Form von Paketen gibt.
In der gefahrenen Titanium-Ausstattung kostet der Kuga 2.0 Ecoblue Hybrid in Deutschland 35.550 Euro. Das ist der Listenpreis. Wie fast immer bei Ford gibt es das Auto aber zu einem deutlich günstigeren Aktionspreis, den man im Ford-Konfigurator findet. Danach kostet das Auto nur 29.890 Euro, also über 5.000 Euro weniger.
Materialien und Verarbeitung sind im Allgemeinen gut, wobei es aber einige Kunststoffteile im Innenraum gibt, die sich nicht sehr angenehm anfassen. Die längs verschiebbaren Rücksitze fügen noch praktische Qualitäten hinzu. Der Motor hat genug Leistung und ausreichend Drehmoment, um den Kuga trotz seines Gewichts mit Leichtigkeit zu bewegen. Schade, dass nur eine Sechsgang-Handschaltung an Bord ist, das zwar präzise und schnell arbeitet, aber ein Auto dieser Art sollte unserer Ansicht nach eher eine Automatik haben.
Der Kraftstoffverbrauch des Kuga 2.0 Ecoblue Hybrid mit 150 PS war bei unseren Tests auf verschiedenen Strecken außergewöhnlich konstant - angefangen bei Fahrten im Stadtverkehr, die keine häufigen Stopps an der Tankstelle erfordern.
Auch auf der Autobahn und im Stadt-Umland-Mix macht der Ford eine gute Figur, wobei der 54-Liter-Dieseltank eine sehr große Reichweite garantiert:
ModellKraftstoffLeistungAbgasnormCO2-Emissionen
(NEFZ)Verbrauch
(NEFZ)Ford Kuga 2.0 Ecoblue Hybrid 150 PS 2WDDiesel150 PSEuro 6d-TEMP-EVAP-ISC109 g/km4,1 Liter/100 km
Fahrzeug: Ford Kuga 2.0 Ecoblue Hybrid 150 PS 2WD Titanium
Deutscher Listenpreis: 35.550 Euro (mit 19% Mwst.); Aktionspreis: 29.890 Euro
Testdatum: 15. Januar 2021
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 12 Grad/heiter, 2 Grad
Insgesamt gefahren: 911 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 78 km/h
Reifen: Hankook Winter i*cept evo2 SUV - 225/60 R18 M+S
Bordcomputer-Anzeige: 4,3 Liter/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,3 Liter/100 km
Mittel aus diesen Zahlen: 4,30 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,23 Euro/Liter (Diesel)
Spritkosten: 5,29 Euro/100 km
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland laut BDEW, Stand 7/2019). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.