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Kia Ceed Sportswagon Plug-in Hybrid (2020) im Dauertest, Teil 2

Wie stromert es sich durch den Alltag?

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Seit etwas mehr als zwei Monaten begleitet uns ein Korea-Kombi mit Endlos-Namen im Alltag: der Kia Ceed Sportswagon 1.6 GDI PHEV 6DCT. Das Kürzel PHEV meint an dieser Stelle nicht "Pulmonale Hypertonie e.V." (ein Selbsthilfeverein für Lungenhochdruck), sondern Plug-in-Hybrid. Ein kompakter Kombi mit Stecker also, was derzeit noch relativ selten auf dem Markt anzutreffen ist. 

Wobei, was heißt hier kompakt? 4,60 Meter maß einst noch ein VW Passat. Aber heute denkt man großzügiger. So wie unser Kollege, der sich ein Haus zwischen München und Augsburg gekauft hat. Und wie man es dann oft macht, wird täglich etwas Umzugsgut transportiert.

Hier spielt der Kia Ceed SW auch als PHEV seine Stärke aus: 437 bis 1.506 Liter Gepäck passen in den Kofferraum, ein Minus von 188 Liter gegenüber dem "normalen" Ceed Kombi. Die zweigeteilte Batterie mit 8,9 kWh Kapazität, Lithium-Ion-Polymer-Technik und 117 Kilogramm Gewicht wurde in Unterflur-Art angebracht. 

Doch der abgeknapste Stauraum macht sich kaum bemerkbar. Wer klug belädt (siehe Foto), kann viel transportieren. Hinzu kommt eine niedrige Ladekante. Pluspunkt des Unterflur-Akkus: Es gibt keine störende Stufe im Gepäckabteil. Fazit: Ein praktischer Kofferraum der an den Seiten links und rechts nur wenig verbaut ist.

Aus unserer Sicht praktisch angebracht ist die Ladebuchse im Kotflügel vorne links, so muss man nicht mehrere Meter Kabel bugsieren. Mit dem serienmäßigen Ladekabel, das in einem Ablagefach im Gepäckraumboden griffbereit deponiert ist, kann der Akku auch an einer Haushaltssteckdose geladen werden.

Da wir gerade beim Punkt sind: 58 Kilometer rein elektrische Reichweite gibt Kia an. Wer aber konsequent elektrisch fahren möchte, muss recht häufig an die Ladestation respektive Wallbox. Der Akku lässt sich an einer 240-Volt-Ladestation mit 3,3 kWh in zweidreiviertel Stunden (165 Minuten ganz genau) von null auf 100 Prozent aufladen.

Maximal 120 km/h schnell fährt der 1,6 Tonnen schwere Kia Ceed SW rein elektrisch. Doch auf der Autobahn schmilzt die mögliche Reichweite wie Käse auf einem Toast Hawaii. Seine 76 Kilometer zwischen beiden Behausungen schafft der Kollege in keinem Fall nur mit Strom.

Ziemlich appetitlich ist das Cockpit geworden, hier hat sich Kia spürbar Mühe gegeben. Die Bedienung wirft keine Probleme auf, alle Elemente sind klar strukturiert. Zudem kann die Materialauswahl überzeugen. Gut durchdacht: Die Ladezustandsanzeige oben auf dem Armaturenbrett, an der sich auch von außen ablesen lässt, wie weit das Laden der Batterie fortgeschritten ist.

Die "Driver Only"-Taste am Armaturenbrett weist auf eine weitere Besonderheit hin: Der Teilzeitstromer verfügt über ein energiesparendes Belüftungs- und Klimatisierungssystem, das es ermöglicht, nur den Fahrerplatz zu klimatisieren. Dabei wird die Ventilation an den anderen Plätzen vollständig abgeschaltet - im Gegensatz zu konventionellen Systemen, bei denen durch das Schließen der Lüftungsdüsen nur der Luftstrom umgeleitet wird.

Auf der Mittelkonsole thront auf Wunsch ein 10,25-Zoll-Touchscreen, serienmäßig sind es 8 Zoll. Der Fahrer kann sich auf dem Bildschirm des Infotainment- oder Navigationssystems auch Informationen zum Hybridsystem anzeigen lassen, etwa den Energiefluss im Antriebsstrang oder den Ladezustand der Batterie. Außerdem kann über den Touchscreen das Laden der Batterie programmiert werden.

UVO Connect beinhaltet den Service Kia Live sowie Funktionen, die über die Kia UVO-App gesteuert werden können. Ab der Aktivierung stehen die Online-Dienste den Käufern des Ceed Sportswagon Plug-in Hybrid sieben Jahre lang kostenlos zur Verfügung.

Die UVO App kann auf kompatiblen Android- und Apple-Smartphones kostenfrei installiert werden. Damit lassen sich Daten vom und zum Fahrzeug übertragen und zum Beispiel geplante Routen an das Navigationssystem des Ceed Sportwagon Plug-in Hybrid schicken, der Standort des Fahrzeugs ermitteln, Fahrzeugberichte und Diagnosemitteilungen abrufen und darüber hinaus das Laden der Batterie überwachen sowie unterbrechen und fortsetzen, um zum Beispiel von günstigen Nachttarifen zu profitieren.

Auf Kia Live kann der Fahrer über den Touchscreen des Navigationssystems zugreifen, das über eine eigene SIM-Karte Daten abruft und aktualisiert. Der Dienst bietet zum Beispiel Verkehrsinformationen in Echtzeit, Wettervorhersagen, Warnung vor Gefahrenstellen und die Suche nach Points of Interest.

Darüber hinaus kann sich der Fahrer nahegelegene Parkmöglichkeiten inklusive Angaben zu Preisen und freien Plätzen anzeigen lassen sowie die nächsten Ladestationen samt Details zu Kompatibilität und Verfügbarkeit.

Auch außen bleibt der Kia Ceed SW Plug-in-Hybrid angenehm sachlich. Einzige Unterscheidungsmerkmale zum herkömmlichen Ceed sind der geschlossene Kühlergrill und die Frontschürze der GT-Line.

Apropos Umzug: Der Ceed Sportswagon Plug-in Hybrid gehört zusammen mit dem XCeed Plug-in Hybrid und dem Crossover Kia Niro zu den wenigen Fahrzeugen im Hybridsegment, die mit Anhängerkupplung erhältlich sind (optional). Er ist standardmäßig für bis zu 1.300 Kilogramm Anhängelast (ungebremst: 600 kg) ausgelegt.

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