Wie viel Sprit verbraucht die neue 225-PS-Version im realen Straßenverkehr?
Mit dem neuen Kuga Plug-in-Hybrid erschüttert Ford die jüngste Geschichte unseres Verbrauchstests. Das Kompakt-SUV kombiniert einen 2,5-Liter-Atkinson-Benzinmotor mit einem elektrischen Antriebszweig sowie einer aufladbaren Batterie und erzielt so ein hervorragendes Ergebnis auf unserer Standard-Teststrecke von Rom nach Forlì (in der Emilia-Romagna).
Der Ford Kuga PHEV erzielte auf dieser 360 Kilometer langen Fahrt einen sehr niedrigen Durchschnittsverbrauch von nur 3,80 Liter/100 km. Die (deutschen) Spritkosten liegen damit bei etwa 4,83 Euro/100 km. Zu dem niedrigen Spritverbrauch trägt allerdings die beim Start voll aufgeladene Batterie mit ihrer Kapazität von 14,4 kWh bei. Der Strom reichte für die ersten 65 Kilometer. Die Kosten rechnen wir nicht in die angegebenen Kosten pro 100 Kilometer ein.
Wie sich der Ford Kuga PHEV im Konkurrenzvergleich schlägt, sehen Sie in unserem Ranking der bisherigen Testergebnisse. Besser schnitt im Bereich der SUVs nur der kleinere Kia Niro Plug-in Hybrid (3,30 Liter) ab.
Deutlich weniger effizient waren der Mini Cooper S E All4 Countryman (5,25 Liter) und der Audi Q5 55 TFSI e (ebenfalls 5,25 Liter) sowie der Mitsubishi Outlander PHEV (5,95 Liter). [Anmerkung des Übersetzers: Die nicht verlinkten Fahrzeuge sind in unserem Ranking nicht enthalten, da sie getestet wurden, bevor wir mit den Übersetzungen der Tests begannen. Hier finden Sie das italienische Ranking.]
Kommen wir zu den Details des Kraftstoffverbrauchs, der beim Ford Kuga Plug-in-Hybrid im Verhältnis zu Größe und Leistung recht niedrig ist. Beginnen wir mit dem Stromverbrauch. Im Falle des Kuga sind die vom Bordcomputer angezeigten Daten offenbar nicht sehr präzise, da die Anzeige jedes Mal bei 17 kWh/100 km beginnt und von dort aus je nach Fahrweise langsam steigt oder fällt.
Angezeigt wird im dichten Verkehr Roms ein Durchschnitt von etwa 20 kWh/100 km, was zu einer theoretischen elektrischen Reichweite von 72 km führt. Bei gemischter Nutzung innerorts und außerorts sinkt der Verbrauch auf 18 kWh/100 km, was zu mehr elektrischer Reichweite (79 km) führt. Auf der Autobahn lag der Verbrauch bei etwa 19 kWh/100 km (Reichweite: 74 km).
Wie immer haben wir auch den maximalen und den minimalen Verbrauch getestet. Bei sehr sparsamer Fahrt ergaben sich 14 kWh/100 kWh (100 km Reichweite), bergauf mit viel Gas waren es 22 kWh/100 km (64 km Reichweite). Kurzum: Die elektrische Reichweite den wiederaufladbaren Kuga ist unter allen Bedingungen sehr hoch.
Aber auch bei leerer Batterie erzielt der Kuga Plug-in sehr niedrige Verbräuche. Das lässt sich dadurch erklären, dass das Hybridsystem die elektrische Traktion optimal ausnutzt. Diese wurde auf 192 Kilometern der insgesamt 360 km langen Fahrt genutzt, also auf 53 Prozent der Strecke.
Mit leerer Batterie verbraucht der Kuga PHEV im gemischten Einsatz innerorts und außerorts nur 4,2 Liter/100 km. Im Zentrum von Rom erreicht er 6,5 Liter/100 km und auf der (italienischen) Autobahn 6,0 Liter/100 km. Beim Test des Minimalverbrauchs kamen wir auf 3,6 Liter/100 km, während es beim Bergauf-Verbrauchstest 26,0 Liter waren.
Fahrzeug: Ford Kuga 2.5 Plug-in Hybrid 2WD
Testdatum: 19. Juni 2020
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 29 Grad/heiter, 28 Grad
Insgesamt gefahren: 954 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 80 km/h
Reifen: Continental PremiumContact 6 - 245/45 R20
Bordcomputer-Anzeige: 3,6 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,0 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 3,80 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,27 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 4,83 Euro/100 km
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland laut BDEW, Stand 7/2019). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.