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Bei den allermeisten Autos öffnen die Türen zum Fahrgastraum nach bewährter Weise: Als Fahrer zieht man den Griff und schwenkt die Tür nach links. Aber es gibt auch Ausnahmen von der Regel wie Flügel- oder Schiebetüren. Mal sind sie technisch notwendig, mal verspricht sich der Hersteller davon einen bestimmten Vorteil. Wir nehmen Sie mit auf eine Reise durch die Welt der Einstiegskonzepte.
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Der Begriff "Lambo-Style-Doors" (LSD) hat bereits Eingang in die Tuning-Szene gefunden. Oftmals wird eine Lösung wie etwa beim Lamborghini Aventador nachgerüstet: Die Türen schwenken nach oben und leicht zur Seite.
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Ob die coolen Flügeltüren beim Mercedes SLS AMG zwingend notwendig waren, sei dahingestellt. Auf jeden Fall schlagen sie die Brücke zum berühmten Vorfahren 300 SL. Im Rennsport können Flügeltüren sogar nachteilig sein, wenn sie während der Fahrt aufgehen. Versuchen Sie mal, dann an den Zuziehgriff zu kommen.
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Prinzipiell keine üble Idee: Im Jahr 2005 brachte Peugeot den 3,73 Meter kurzen 1007 auf den Markt. An jeder Seite befand sich eine elektrisch betätigte Schiebetür. Keine schlechte Idee für enge Parkplätze. Aber die Konstruktion war unzuverlässig und machte den 1007 teuer. Ende 2009 kam das Aus.
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Was haben der Opel Meriva B und der Rolls-Royce Phantom gemeinsam? Nein, nicht den Preis. Es sind die gegenläufig öffnenden Türen, auch Portaltüren genannt. Wirkliche Vorteile brachte diese Lösung beim Minivan von Opel aber nicht. Fragen Sie mal Meriva-Besitzer im Parkhaus.
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Für extreme Supersportwagen sind ungewöhnlich öffnende Türen fast Pflicht, auch wenn etwa der Bugatti Chiron auf eine konventionelle Lösung setzt. Pagani baut beim Huayra (Bild) mächtige Flügeltüren ein.
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Am XL1, dem ultrafuturistischen Ein-Liter-Auto, war fast alles ungewöhnlich. Natürlich auch die Türen: Sie reichen weit ins Dach hinein. Beim Öffnen schwingen sie nach oben und seitlich nach vorne.
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Ähnlich gelagert wie beim VW XL1 sind die Türen beim nicht minder futuristischen BMW i8. Im geöffneten Zustand zeigen ihre Seiten nach vorne.
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Eine Struktur aus Kohlefaser macht die Karosserie des BMW i3 besonders steif. Deshalb verzichtet man auf eine B-Säule. Um den hinteren Passagieren den Einstieg zu erleichtern, öffnet die Vordertür zwar normal, hinter ihr geht aber in entgegengesetzter Richtung eine schmale Zusatztür auf.
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Gut zehn Jahre vor dem BMW i3 setzte bereits der Mazda RX-8 mit Wankelmotor auf die "halben Türen" für den Fond und eine fehlende B-Säule. Erst nach Öffnung der vorderen Portale konnten die Extra-Eingänge geöffnet werden. Beim Schließen waren sie zuerst dran.
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Noch ein Fall aus der Kategorie "fehlende B-Säule": Ford hat beim B-Max aber mitgedacht und hintere Schiebetüren montiert. Gut zu sehen sind die Verstärkungen in den Türen. Indirektes Vorbild für die B-Max-Lösung war übrigens der Nissan Prairie aus den 1980er-Jahren.
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Bei Tesla denkt man gerne innovativ, so auch bei den hinteren Türen des Model X. Anstatt eines normalen Öffnungsmechanismus gibt es riesige Flügeltüren, die sich kunstvoll nach oben falten.
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Nicht nur in Sachen Technik und Leistung spielt der neue Ford GT in einer Liga mit Lamborghini. Auch die Türen öffnen sich wie bei der italienischen Sportwagenmarke.
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Flügeltüren im Duett: Die deutsche Firma Gumpert setzte beim Apollo auf den bewährten Hingucker-Effekt. Aber sie sind auch zwingend notwendig, denn die Grundlage des Apollo ist ein Gitterrohrrahmen. Daher müssen die Türen höher ansetzen als gewöhnlich.
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Noch einmal zurück zur RX-8-Tür: Auch die erste Generation des Mini Clubman nutzte diese Lösung, weil er noch recht kurz war. Weil der neue Clubman deutlich gewachsen ist, konnten bei ihm richtige Fondtüren verwirklicht werden.
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Das Konzept der BMW Isetta (und der Name) stammen von der italienischen Firma Iso, die Anfang der 1950er-Jahre unter anderem mit Kühlschränken erfolgreich war. Ob deshalb die Einstiegstür des Winz-Autos an einen Kühlschrank erinnerte? Weil es der einzige Zustieg war, gab es stets als Notausstieg ein Faltdach. Der später erschienene BMW 600 mit Rückbank ergänzte die Frontluke durch eine Seitentür.
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Die Tür-Besonderheit des Caterham Seven ist die, dass es keine Türen gibt. Wie man im Bild sieht, gibt es lediglich als Zubehör für widriges Wetter ein türartiges Seitenteil. Der Einstieg wird dadurch nicht vereinfacht, eher im Gegenteil.
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Die berühmtesten Flügeltüren der Geschichte baute Mercedes. 1969 griff der C 111 das typische Merkmal des 300 SL auf und wurde selbst zur Legende. Vom Schulkind bis zum Millionär verzehrten sich viele nach dem Wankel-Sportwagen, der nie in Serie ging.
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Der Gottvater aller ungewöhnlichen Türen ist zweifelsohne der Mercedes 300 SL von 1954. Seine Flügeltüren wurden wegen des Gitterrohrrahmens notwendig und sorgten im englischsprachigen Raum für den Spitznamen: "Gullwing" alias "Möwenflügel" ist inzwischen ein fester Begriff für Flügeltüren. Auf den "Gullwing" folgte eine Roadster-Version mit konventionellen Türen.
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Bei der Studie BladeGlider von Nissan war praktisch alles ungewöhnlich. So verwunderten die nach hinten hochschwenkenden Türen auch niemanden mehr.
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Schon lange vor dem Smart hatten sich Mercedes-Ingenieure Gedanken über ein winziges Stadtauto gemacht. So hieß es auch: Nahverkehrsfahrzeug, kurz NAFA. Der 1981 vorgestellte, etwas grobschlächtig wirkende Wagen war mit 2,50 Meter exakt so lang wie der erste Smart Fortwo, hatte aber den Antrieb vorne. Bemerkenswert waren die nach vorne fahrenden Schiebetüren.
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Dieses drollig aussehende Konzeptfahrzeug namens Project M ist eine verbesserte Version des 2010 entwickelten City Cars T.25, der von der Firma des bekannten Formel-1-Konstrukteurs Gordon Murray entwickelt wurde. Unterstützt wurde die Entwicklung des sparsamen Dreisitzers vom Mineralölkonzern Shell. Zum Einsteigen wird der vordere Teil der Passagierkabine nach vorn geklappt.
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Wir wissen ja: In den USA denkt man gerne etwas größer. Das gigantische Lincoln Navigator Concept weist nicht nur Treppen zum besseren Einstieg auf, sondern auch monströse Flügeltüren. Sie geben eine komplette Fahrzeugseite frei.
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Auch bei McLaren setzt man auf Türen im Lambo-Style. Beim 570GT kommt noch eine seitlich öffnende Hecktür hinzu, denn es gibt hier tatsächlich einen nennenswerten Kofferraum.
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Hinter dem Mirrow Provocator versteckt sich ein russisches Kleinstwagenprojekt. Außergewöhnlich ist dabei die Hecktür, die ihrem Namen auch gerecht wird. 1,70 Meter hoch und 60 Zentimeter breit, ist die Tür der Haupteinstieg in den Provocator. Die seitlichen Öffnungen sind durch ihre geringe Größe und hohe Position nur als Notausgänge geeignet.
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Ob es das Opel GT Concept jemals in Serie schaffen wird? Zumindest werden die Türen dann sicherlich nicht bis zu den Vorderrädern aufschwenken.
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Interessant ist auch das Türenkonzept beim Supersportwagen Koenigsegg Regera. Nach dem Öffnen schwenken die Türen senkrecht nach vorne.
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Kommen wir zum Schluss noch zu einer Türenspezialität vergangener Tage. Bis in die 1960er-Jahre waren Vordertüren hinten angeschlagen, also an der B-Säule. Beim gezeigten Fiat 500 änderte sich das erst 1965.
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Und auch die berühmte "Ente" gab es bis 1964 mit den sogenannten "Selbstmördertüren". Sie hießen so, weil sich der Fahrer oder Beifahrer theoretisch bei voller Fahrt herauswerfen konnte, um sich umzubringen. Das Aus kam dann auch wegen Sicherheitsbedenken. Die hinten angeschlagenen Türen wurden 1961 in Deutschland verboten, weil sie bei unbeabsichtigtem Öffnen nicht durch den Fahrtwind zugedrückt, sondern aufgerissen und überdreht werden. Zudem ist der Ausstieg auf der Fahrbahnseite gefährlicher als bei vorn angeschlagenen Türen.