Meistens denkt man bei Autos aus Japan an solide, preisgünstige Fahrzeuge für den Alltag. Wenig aufregend also, doch es gab und gibt auch Ausnahmen. Wir zeigen Ihnen, mit welchen starken Höhepunkten Toyota, Mazda und Co. auftrumpfen können. Klicken Sie sich durch eine goldene Ära und interessante Geheimtipps!
Mit der letzten Ausgabe der Supra spielte Toyota auf Porsche-Niveau. 330 PS wurden per sequenziellem Turbo aus sechs Zylindern geholt. 2002 war Schluss, aber es gibt Anzeichen für ein Supra-Comeback mit BMW-Hilfe.
Zu einer Zeit, als der Wankelmotor eigentlich als mausetot galt, lancierte Mazda den RX-7. Die bis 1985 gebaute erste Generation entpuppte sich besonders in den USA als Erfolg, wo sie dem Porsche 924 viele Kunden abjagte. Über 600.000 RX-7 wurden in Amerika verkauft, eine Zahl, an welche die Nachfolge-RX-7 bis 2002 nicht anknüpfen konnten.
Er wurde von Formel-1-Legende Ayrton Senna miterprobt. Schon diese Tatsache macht den Honda NSX begehrenswert. Hinter dem Fahrer wütete ein Dreiliter-V6 mit anfangs 274 PS. 15 Jahre lang baute Honda den NSX, zum Schluss verschwanden die Klappscheinwerfer. Das Hauptproblem in Europa war der Preis: Für weit über 100.000 DM bekam man auch schon etwas Klangvolles aus Zuffenhausen. Seit 2016 gibt es endlich einen neuen NSX, der hier gemeinsam mit seinem Vorgänger parkt.
James Bond machte den ersten japanischen Supersportwagen weltberühmt: In "Man lebt nur zweimal" fährt 007 eines von nur zwei gebauten Cabrios des Toyota 2000GT. Doch auch geschlossen ist der bei Yamaha gebaute 2000GT eine Rarität, nur 351 Exemplare entstanden von 1967 bis 1970.
Sein Spitzname ist Programm: "Godzilla" wurde der Nissan GT-R getauft. Durchaus passend, denn schon mit den anfänglichen 485 PS machte der GT-R viele Gegner platt. Inzwischen liegt er bei 570 PS und einem Sprintwert von atemberaubenden 2,8 Sekunden.
Man mag es kaum glauben, aber dieses eher bieder geformte Coupé war der Vater von "Godzilla". Offiziell kam er nie nach Deutschland, durch das Erscheinen der "Gran Turismo"-Rennspiele auf der Playstation wurde vielen jedoch klar, welches Potential unter dem seriösen Anstrich steckte. 280 PS und sechs Sekunden auf 100 km/h waren für manchen Konsolen-Tuner erst der Anfang.
Und noch ein Held im konservativen Gewand, dem Flügel wuchsen. Mit zunächst 250 PS wurde aus dem langweiligen Mitsubishi Lancer der böse Evo. Zehn Evo-Generationen (für viele war die achte die Beste) und mehrere Rallye-WM-Titel gab es bis 2015. Doch nun soll Schluss sein. Nicht euer Ernst, Mitsubishi?
Vielleicht war dieses Auto der Türöffner für die Japaner in den USA. Kein Wunder, hatte doch an der tollen Form des Datsun 240Z jener Albrecht Graf Goertz mitgewirkt, der auch den BMW 507 schuf. In Deutschland kostete der erste Z im Jahr 1973 durchaus stattliche 17.600 DM. Im 370Z lebt der schnelle Buchstabe bis heute weiter.
Fans von "Gran Turismo" und "Forza", den beiden wichtigsten Rennspielreihen für Konsolen, wissen es: Als erstes Auto gibt es dort meist den Toyota AE86 Sprinter Trueno, der es Mitte der 1980er-Jahre als Corolla GT auch bei uns angeboten wurde. 124 PS trafen auf nur eine Tonne Leergewicht und Hinterradantrieb, in Japan wurde der AE86 zusätzlich herzhaft getunt.
Ob als GT86 von Toyota oder Subaru BRZ: Dieser Kompaktsportler ist ein unterbewertetes Juwel. Ein frei saugender Boxermotor mit 200 PS erfreut die Ohren, das Handling ist nicht minder nett. Die Bezeichnung GT86 des Toyota soll an den eben erwähnten AE86 erinnern.
Das wäre ein Knaller gewesen: Ein ausrangierter Fünfventiler (!)-V12 mit 3,5 Liter Hubraum und 400 PS aus der Formel 1. Dazu ein Gewicht von nur einer Tonne. Aber Budgetprobleme und eine globale Rezession verhinderten eine Serienfertigung des Yamaha OX99-11. Man glaubte nicht daran, Käufer zu finden, die 800.000 Dollar und mehr für einen OX99-11 ausgeben würden. So entstanden nur drei Prototypen.
Noch so ein Beispiel, wie man aus einem Biedermann einen Brandstifter machen kann: Die normale Version des kompakten Honda-Coupés Integra gab es in Deutschland nicht, wohl aber ab 1998 den Integra Type-R. Sein 1,8-Liter-Sauger erreichte das maximale Drehmoment bei 7.300 (!) Umdrehungen. Mit an Bord: 6,7 Sekunden auf 100, 234 km/h Spitze und eine fette Spoilertheke auf dem Heck.
Mittelmotor-Spaß vom Feinsten: Von 1984 bis 2007 baute Toyota den MR2. Am meisten Charakter besitzt aus unserer Sicht die erste Generation mit bis zu 124 PS. Aber finden Sie heute mal einen frühen MR2...
Zumindest Honda besinnt sich wieder auf seine sportliche Tradition und schickt den Civic Type R ins Rennen. Für 35.350 Euro werden 310 PS ziemlich professionell an die Vorderräder geschickt.
Eine Anekdote besagt, dass Hondas Drehorgel-Motoren schon deutsche Prüfstände zerlegt haben sollen. Auch mit dem Aggregat des S2000 könnte manch TSI-Fahrer nicht umgehen: Der 241 PS starke Vierzylinder jubelte seine 208 Newtonmeter erst bei 7.500 Umdrehungen heraus, erst bei 9.000 Touren griff der Drehzahlbegrenzer. Aber Vorsicht! Erst 2006 gab es ein ESP im S2000.
Ja, auch Lexus, der Hersteller von sehr komfortablen Luxusgefährten, ließ einmal die Sport-Sau heraus. Genauer gesagt, zwischen 2010 und 2012. In diesem Zeitraum entstanden exakt 500 Exemplare mit 560 PS starkem V10.
Noch vor dem NSU Ro 80 war der bildhübsche Mazda 110 S Cosmo Sport anno 1967 das erste Auto mit Zweischeiben-Wankelmotor. Keines der insgesamt 1.519 Fahrzeuge gelangte regulär auf andere Märkte außer Japan. Dort ist er heute gesucht und teuer, sechsstellige Summen im Dollar-Bereich werden aufgerufen. Deutlich billiger ist sein geistiger Erbe, der RX-8 (rechts).
Eines der ewigen automobilen Duelle lautet Subaru Impreza WRX STi gegen Mitsubishi Lancer Evo. Besonders im Rallyesport schenkten sich die Rivalen nichts. Die (im wahrsten Wortsinne) blaue Mauritius für Impreza-Liebhaber ist der 22B-STi, den Subaru 1998 zum 40-jährigen Firmenjubiläum verkaufte. 424 Fahrzeuge, allesamt rechtsgelenkt.
Noch Sportwagen oder gemütlicher Reise-GT? Das besondere Merkmal des Subaru SVX waren nicht sein 230 PS starker Boxer, sondern die großen Glasflächen. Nur ein kleiner Teil der Fenster kann geöffnet werden. In Deutschland wurden nur 854 SVX verkauft.
Die Nissan Silvia kennen Sie nicht? Macht nichts, in Deutschland blieb das recht konservativ gezeichnete Coupé mit bis zu 145 PS ein Exot. Schon erfolgreicher war der Nachfolger ab 1989, der auch in Europa die US-Bezeichnung 200SX erhielt.
35 Jahre lang baute Toyota die Celica. Ab 1970 wurde die Sportwagen zu einer Art japanischem Pendant zum Mustang, wenngleich ohne dessen fette Motoren. Auf 192 PS brachte es das letzte Modell, 2005 ließ Toyota den berühmten Namen sang- und klanglos sterben.
Klein und leicht: In gewisser Weise war der Honda CRX der Mazda MX-5 der 1980er-Jahre. Besonders beliebt war die zweite Generation ab 1987. Hier trafen bis zu 130 PS auf knapp unter eine Tonne Leergewicht. Beim Nachfolger vermasselte Honda das Erfolgsrezept und mutierte den CRX zum optisch fragwürdigen Targa-Cabrio mit elektrischem Dach. 2010 sollte der CR-Z mit Hybridantrieb in die Fußstapfen treten, doch sein Konzept fand nicht viele Fans.