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War früher alles besser? Fest steht: Retro-Elemente sind im Autodesign keine Seltenheit. Meistens wird die Vergangenheit dezent zitiert, gelegentlich aber auch im großen Maßstab. Komplette Retro-Autos wie der VW Beetle oder der Fiat 500 sollen sich sowohl aus der Masse hervorheben als auch Profit aus glorreichen Zeiten ziehen. Manchmal mit Erfolg, manchmal geht der Schuss nach hinten los. Und einige Nostalgiemodelle sind über Messeauftritte nie hinweggekommen. Wir zeigen in unserer Galerie bekannte und weniger bekannte Retro-Autos.
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Gemeinhin hat Retro-Design nur eine kurze Halbwertszeit, doch der Fiat 500 beweist das Gegenteil. Schon seit 2007 fährt der der kleine Knubbel in die Herzen seiner überwiegend weiblichen Besitzer. 2015 gab es ein Facelift.
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Gut möglich, dass der aktuelle "Cinquecento" genauso lange gebaut wird wie sein historisches Vorbild: Der damals "Nuova 500" genannte Winzling war nicht einmal drei Meter lang, mobilisierte aber bis 1975 ganz Italien. So gesehen, müssen wir uns erst 2025 vom Fiat 500 verabschieden.
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Im Jahr 2004, exakt 40 Jahre nach dem Debüt des ersten Mustang, besann sich Ford nach diversen Design-Irrwegen wieder auf die tolle Fastback-Form des Urmodells. Inzwischen hat man die Mustang-Optik etwas aus der Retro-Ecke geholt, Zitate wie die drei Rückleuchten-Streifen sind geblieben.
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Schlank, aber trotzdem kraftvoll: Der Mustang der 1960er-Jahre wurde nicht nur wegen seiner Optik zum gigantischen Verkaufserfolg. Ob braver V6 mit Basisausstattung oder hochgerüsteter Achtzylinder, für jeden Geschmack und Geldbeutel war das Richtige dabei.
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Besonders um das Jahr 2000 herum war die Retro-Welle im Automobildesign besonders ausgeprägt. VW sprang 1998 mit dem New Beetle auf. Schon 1994 hatte man die Studie eines Neo-Käfers gezeigt, der New Beetle geriet wegen der Golf-IV-Plattform etwas aus dem Leim. Erst sein Nachfolger Beetle wurde optisch straffer und dem Ur-Käfer ähnlicher.
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Über 21 Millionen gebaute Exemplare in 65 Jahren: Wenn es eine automobile Ikone gibt, dann den VW Käfer. Bei ihm kam es übrigens zum seltenen Fall, dass noch zu Lebzeiten des Originals die Retro-Version erschien.
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Eigentlich ist das G-Modell von Mercedes kein Retro-Modell im Sinne einer optischen Nachahmung. Aber der kantige Geländewagen befindet sich schon so lange auf dem Markt und wurde so oft verändert, dass er quasi das Retro-Modell seiner selbst ist.
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Vor 37 Jahren, als der Mercedes G auf den Markt kam, hätte vermutlich kaum jemand gedacht, dass der Weg einmal von mageren 72 Diesel-PS zu gewaltigen 630 PS im G 65 AMG führt. Schon dieser Fakt zeigt den Wandel des G von der rustikalen Bergziege hin zum hippen Millionärsvehikel.
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Ein Lob an Henrik Fisker: Er schuf mit dem BMW Z8 ein Retro-Auto ohne übertrieben verspielte Designelemente. Trotz der offenkundigen Nähe zum BMW 507 wirkte der Z8 eigenständig. Zwischen 2000 und 2003 entstanden gut 5.700 Fahrzeuge, der einstige Neupreis von 235.000 DM wird inzwischen beinahe in Euro erzielt.
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Ist er der schönste BMW aller Zeiten? Der teuerste allemal, denn vom 507 entstanden zwischen 1956 und 1959 nur 254 Exemplare. Den atemberaubenden Roadster schuf Albrecht Graf Goertz. Heute wird für einen 507 locker eine Millionen Euro fällig.
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Einige Jahre nach BMW besann sich Mercedes auf seine Historie und ließ die legendären Flügeltüren des 300 SL wieder aufleben. Von 2009 bis 2014 wurde der SLS AMG gebaut, es gab sogar eine rein elektrische Version.
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Kaum jemand hat ihn einmal live in Aktion gesehen und trotzdem ist der Mercedes 300 SL von 1954 im kollektiven Gedächtnis als "Flügeltürer" eingebrannt. Für viele ist der 1.400-mal gebaute 300 SL der Mercedes schlechthin.
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Wie das Beispiel des letzten Ford Thunderbird zeigt, kann der Retro-Gedanke auch in die Hose gehen. Nach fünf Jahren Pause sollte der "Retro Bird" 2002 an das Urmodell aus den 1950er-Jahren anknüpfen. Ein 3,9-Liter-V8 unter der Haube machte den Wagen allerdings teuer, so dass die geplanten Absatzzahlen nie erreicht wurden. Bereits im Jahr 2005 kam das Aus.
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Die Thunderbird der Jahre 1955 bis 1957 waren noch als Konkurrent zur Chevrolet Corvette platziert worden. Doch 1958 mutierte der Thunderbird zum üppigen Viersitzer. Die 1970er-Jahre brachten gar Riesenvögel von 5,73 Meter Länge hervor.
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Schon die zweite Retro-Auflage ist der brandneue Ford GT. Bereits 2004 hatte Ford in kleiner Stückzahl eine Hommage an den GT40 gebaut, die dem Original recht ähnlich sah. Davon emanzipiert sich der 2016er-GT, sehr zur Freude der Fans.
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Nicht ohne Hintergedanken bringt Ford den neuen GT im Jahr 2016 auf den Markt und fuhr mit ihm bereits in Le Mans. Denn vor genau 50 Jahren siegte der GT40 zum ersten Mal in Le Mans und dominierte das Rennen bis 1969.
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Es gibt im BMW-Fundus Studien, die zeigen, dass der Mini des 21. Jahrhunderts fast wie ein Renault Twingo ausgesehen hätte. Aber hätte man so die Brücke zum genialen Ur-Mini schlagen können? Also besann man sich auf die Tradition und schickte 2001 einen noblen Kleinwagen ins Rennen.
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Vier Personen auf 3,05 Meter Länge unterbringen, ist eine Kunst für sich. Alec Issigonis gelang mit dem Austin Mini 1959 sein Meisterwerk. Die aktuelle Mini-Palette ist nicht nur bei der Modellvielfalt gewachsen: Mindestens 3,82 Meter misst der kürzeste Mini des Jahres 2016.
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Bereits der Volvo 480 ES hatte in den 1980er-Jahren das Thema des "Schneewittchen-Sargs", wie der legendäre P1800 ES hieß, aufgegriffen. Sein bescheidener Erfolg hätte den Schweden eine Mahnung sein müssen, als sie 2007 den C30 herausbrachten. Er orientierte sich noch stärker am historischen Vorbild, 2012 kam ohne Nachfolger das Ende.
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Nur zwei Jahre lang, nämlich von 1971 bis 1973. baute Volvo den P1800 ES. Doch diese Spanne reichte, um den schwedischen Shooting Brake zur Legende zu machen. Rund 8.000 Exemplare wurden gebaut.
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Der intern X350 genannte Jaguar XJ der Baujahre 2003 bis 2009 war mit seiner Alu-Karosserie hochmodern. Nur das konservative Äußere brachte das nicht zum Ausdruck, wie Jaguar-Designchef Ian Callum einmal selbst zugab. Mit einem radikalen Schnitt befreite man sich aus der Retro-Falle: Der aktuelle XJ wirkt auch nach sieben Jahren noch gelungen.
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Zwei Scheinwerfer auf jeder Seite und darüber wohlgeformtes Blech: Diese Frontalansicht zeichnete den Jaguar XJ seit seinem Debüt im Jahr 1968 aus. Am bekanntesten dürfte die dritte Serie sein: Sie wurde von 1979 bis 1992 gebaut.
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Ähnlich wie beim Mercedes G ist auch der Porsche 911 gewissermaßen Original und Retro zugleich. Abgesehen vom Heckmotor-Prinzip hat der aktuelle Elfer kaum noch etwas mit seinem Urahn gemein. Eines ist aber für die Designabteilung Pflicht: Die klassischen 911-Proportionen müssen erhalten bleiben.
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Es ist womöglich die zeitloseste Form des Automobilbaus, die Porsche noch als 901 auf der IAA 1963 vorstellte. Gestaltet wurde der spätere 911 von F. A. Porsche, dem Sohn von Firmenchef Ferry Porsche. Ein Erfolgsgeheimnis des Elfers: Sein Design spricht Männer wie Frauen gleichermaßen an.
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Wir erwähnten bereits, dass VW um die Jahrtausendwende herum heftig auf der Retro-Welle surfte. Da hätte natürlich eine Neuauflage des typisch kalifornischen Surfermobils gepasst. Der Microbus orientierte sich an den alten Bullis. 2006 wurde das Projekt begraben, um zehn Jahre wieder aufzuerstehen. Die Chancen der Elektrostudie Budd-e stehen günstig.
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Zu den teuersten VW-Oldtimern gehören inzwischen die Busse und Wohnmobile der Baureihen T1 und T2, also der Jahre 1950 bis 1979. Das hätten sich alle Handwerker, Hippies und Pfarrer wohl kaum träumen lassen, als sie vor Jahrzehnten ihre VW-Busse geschunden haben.
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Wohl auch inspiriert vom Erfolg des Retro-Mustang entschloss sich Dodge 2008 nach 25 Jahren Pause für eine Rückkehr des Challenger. Endlich war der Challenger wieder ein fettes, fieses Muscle-Car.
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Die Parallelen des 2008er-Challenger zum Urmodell von 1969 sind offensichtlich. Legendär wurde der kräftige Dodge im Film "Vanishing Point", auf deutsch "Fluchtpunkt San Francisco".
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Als letzter der drei großen US-Autokonzerne sprang 2009 General Motors auf den Retro-Zug. Sieben Jahre nach dem Ableben des letzten Chevrolet Camaro wurde der Neuauflage ein böser Look verpasst.
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Demgegenüber wirkt der Ur-Camaro von 1966 fast freundlich. Ihn warf Chevrolet nach dem Rezept des sehr erfolgreichen Ford Mustang auf den Markt. Unter der Karosserie steckte die Plattform des braven Nova.
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Selbst so ein vernunftbetontes Unternehmen wie Toyota hat sich einmal dem Retro-Gedanken hingegeben: Der FJ Cruiser brachte ab 2006 die Optik des berühmten "Buschtaxi"-Land-Cruiser in die Neuzeit. Verkauft wurde der FJ Cruiser mehrheitlich in den USA. Nach zehn Jahren endet in Kürze die Produktion.
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Die Toyota Land Cruiser der Serie 40 wurden von 1960 bis 1984 gebaut. Noch heute sind viele der robusten Geländewagen rund um die Welt im Einsatz.
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Für viele Fans der Marke ist der Miura der schönste Lamborghini, der je gebaut wurde. Zum 40. Geburtstag des Miura im Jahr 2006 zeigten die Italiener eine hübsche Retro-Studie mit 580 PS.
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Der originale Lamborghini Miura gilt als ein frühes Meisterwerk des damals bei Bertone tätigen Marcello Gandini. Die 1960er-Jahre waren offenbar günstig für junge Designer: Gandini war mit 27 Jahren ähnlich jung wie F.A. Porsche, als dieser den 911 schuf.
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Hätte dieses Auto den inzwischen zähen Todeskampf der Marke Lancia abgewendet? Bei seiner Premiere auf der IAA 2003 stieß das Fulvia Concept auf großen Anklang beim Publikum. Leider war die Basis der Studie ein vergiftetes Geschenk von Fiat, denn die Barchetta wurde im Jahr 2005 eingestellt.
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Kaum ein Jahrzehnt hat so viele zeitlose Autoformen geschaffen wie die 1960er-Jahre. Die fragile, lichtdurchflutete Optik des Fulvia Coupé entzückt bis heute. Falls Sie beim Stammtisch angeben wollen: Der Designer hieß Pietro Castagnero.
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Früher Ente, heute Elektro: Citroën belebt den Méhari wieder. Angetrieben wird der e-Méhari von einem maximal 68 PS starken Elektromotor. Dieser bekommt seine Nahrung aus Lithium-Metall-Polymer-Batterien mit einer Kapazität von 30 Kilowattstunden. Innen und außen lässt sich das 3,81 Meter lange Gefährt mit einem Wasserstrahl abspülen. Der Wagen ist als viersitziges Cabriolet ausgelegt, das seine Fahrgäste mit abnehmbaren Stoffdach-Elementen vor Regen schützt.
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Der witzige Méhari, der im Jahr 1968 auf Basis des legendären 2CV entstand, ist aus der französischen Freizeitkultur nicht mehr wegzudenken. In Deutschland ist der Méhari vor allem aus Louis-de-Funès-Filmen bekannt, offiziell verkauft wurde er nicht. Wegen seiner leicht brennbaren Kunststoffkarosserie bekam er keine Betriebserlaubnis.