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Wenn Autos zwischen 1975 und 1995 sportlich sein wollten, trugen sie oft Klappscheinwerfer. Moderne Lichttechnik und verschärfte Sicherheitsnormen machten die "Schlafaugen" zum Auslaufmodell. Wir zeigen ihnen in unserer Galerie die interessantesten Fahrzeuge mit dem besonderen Augenaufschlag
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Erst das letzte Modell der französischen Marke Alpine, der A610 von 1991, bekam Klappscheinwerfer verpasst. Nach 1995 war erst einmal Funkstille, doch in den kommenden Jahren soll es wieder neue Fahrzeuge mit dem Alpine-Logo geben.
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Der extrovertierte Aston Martin Lagonda von 1977 zeigt, dass die damals beliebte Keilform zwangsläufig zu Klappscheinwerfern führte. Wie hier gab es oft noch zusätzlich feste "Notfernlichter" (die auch als Lichthupe dienten) und Nebellampen im Bereich des Stoßfänger. 1987 entfielen beim Aston Martin Lagonda die Klappscheinwerfer.
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Eine besondere Spielart des Klappscheinwerfers wies der Alfa Romeo Montreal von 1970 auf: Die Teilabdeckungen klappten beim Einschalten der Lampen nach unten weg. Eine relativ simple Lösung, die der Aerodynamik nicht so sehr schadete.
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Wer Ende der 1970er-Jahre einen Supersportwagen auf die Menschheit losließ, setzte fast immer auf die Keilform und damit auch auf Klappscheinwerfer. Ein Vorteil dieser Lösung, wie sie beim BMW M1 zum Einsatz kam: Man konnte das vordere Ende des Wagens abschätzen.
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Ab Ende der 1980er-Jahre wurden Klappscheinwerfer immer niedriger, so beispielsweise bei der 1989 vorgestellten 8er-Reihe von BMW. Ein Problem blieb: Wer die Lichthupe betätigen wollte, musste meist warten, ehe die Scheinwerfer ausgefahren waren. Daher gab es nicht nur beim 8er dafür fest installierte Lampen.
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Eines der ersten Autos mit Klappscheinwerfern war die Chevrolet Corvette der zweiten Generation. Allerdings muss man streng genommen von einer Drehlösung sprechen.Sie ermöglichte die scharfe Abrisskante an der Frontpartie des Wagens.
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Abgesang auf eine Idee: Mit der fünften Generation der Corvette wurden die Klappscheinwerfer beerdigt. Gerade bei der US-Sportwagenikone war die Lampenlösung über 40 Jahre lang ein wichtiges Designmerkmal.
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Inzwischen werden Sie sich bestimmt fragen, wer denn nun die Klappscheinwerfer bei Autos erfunden hat. Die längst vergessene Firma Cord aus den USA war es. Ihre ab 1935 gebauten Modelle 810/812 griffen auf eine Technik zurück, die ursprünglich bei Flugzeugen zum Einsatz kam.
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Kaum ein Automobilhersteller hat so sehr auf Klappscheinwerfer gesetzt wie Ferrari. Den Anfang machte 1969 der 365 GTB/4, allerdings unfreiwillig. Eigentlich saßen die Scheinwerfer dort hinter einem Plexiglasband. Doch von 1968 bis 1983 verboten die USA Glasabdeckungen vor den Scheinwerfern, was etwa der Alfa Romeo Spider zu spüren bekam. So kam es zur Klappvariante.
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Der populärste Schlafaugen-Ferrari ist sicherlich die 308/328-Baureihe. Spätestens die Fernsehserie "Magnum" machte das Einstiegsmodell berühmt.
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Zu den automobilen Stars der 1980er-Jahre zählte zweifellos der Ferrari Testarossa. Gut zu sehen sind die konventionellen Zusatzlampen im Stoßfänger. 1994 wandelte sich das Testarossa-Facelift 512 TR zum 512 M mit festen Leuchten hinter Klarglas.
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Letzter Ferrari mit Klappscheinwerfern war der von 1993 bis 2004 gebaute 456 mit V12 unter der Haube. Ein weiterer Nachteil der Leuchtlösung war die verschlechterte Aerodynamik. Ob auch beim Ferrari die ausgefahrenen Scheinwerfer leicht im Wind zitterten, ist nicht bekannt.
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Sehr flach und spitz reckt sich die Front des von Bertone entworfenen Fiat X1/9 dem Betrachter entgegen. Von 1972 bis 1988 wurde der keilförmige Italiener gebaut.
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Die Form konnte überzeugen, der Name nicht: Von 1988 bis 1997 holte Ford den Probe nach Deutschland. Nicht nur wegen der Klappaugen wirkten die beiden Modellgenerationen sehr amerikanisch.
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Sogar Honda gönnte sich einmal eine Verspieltheit und stattete den relativ konservativen Prelude von 1984 mit Schlafaugen aus. Hinzu gesellte sich ein Jahr später der dreitürige Accord Aerodeck mit Klappscheinwerfern, den man heutzutage wohl als "Shooting Brake" bezeichnen würde.
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1990 überraschte Honda die Fachwelt mit dem Sportwagen NSX. Er sollte nicht nur bei den Leistungsdaten Ferrari ins Visier nehmen. Auch die Optik erinnerte manchen Beobachter an die Flitzer aus Maranello.
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Zu den Traumwagen der frühen 1990er-Jahre zählte zweifelsohne der Jaguar XJ220. Bei seinen Scheinwerfern kam ein Drehmechanismus zum Einsatz. Auf dem Bild sieht man den XJ220 mit eingeschaltetem Licht.
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Eine besondere Form des Klappscheinwerfers wählte Lamborghini 1966 für den Miura: Hier gibt es eine "Liegeposition", wird das Licht angemacht, bewegen sich die Scheinwerfer in eine aufrechtere Position.
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Neben dem Miura ist der Countach der berühmteste Lamborghini. Bei dem nur 1,07 Meter hohen Sportwagen zeigt sich schon am Keil-Design, dass es ohne Klappscheinwerfer nicht geht.
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Mit dem gegenüber seinem Vorgänger Countach fast schon konservativ wirkenden Diablo endete die Ära der Klappscheinwerfer bei Lamborghini. Bis 2001 wurde der Diablo gefertigt.
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Als Paradebeispiel für die Keilform der 1970er-Jahre wird gerne der Lancia Stratos HF ins Feld geführt. Bei den erfolgreichen Rallyeversionen (Bild) wurden die Klappscheinwerfer um mächtige Zusatzlampen ergänzt.
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Wie bereits erwähnt, waren Glasabdeckungen über den Scheinwerfern in den USA von 1968 bis 1983 verboten. Speziell die einheimischen Hersteller wie zum Beispiel Lincoln bauten daraufhin Metallabdeckungen vor die Lampen wie bei diesem Continental von 1977. Diese verschwanden dann elektrisch oder per Unterdruck in der Karosserie.
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Der Auftritt als tauchendes Bond-Auto machte den Lotus Esprit weltberühmt. 007 verzichtete aber darauf, unter Wasser die Klappscheinwerfer zu öffnen.
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Beim Elite gab sich Lotus im Jahr 1974 so richtig die Kante. Solch eine niedrige Fahrzeugnase wäre heute kaum noch möglich, falls man nicht nur zehn Autos im Jahr baut. Immer weiter verschärfte Normen beim Fußgängerschutz machen die Frontpartien zunehmend höher und rundlicher.
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Der Lotus Elan von 1962 diente als Inspirationsquelle für den Mazda MX-5, bis hin zu den Klappscheinwerfern. Diese verschwanden beim Elan jedoch unter einer noch eleganter geformten Abdeckung.
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Ein Wankelmotor benötigt unter der Haube nur wenig Platz. Seinen optischen Ausdruck fand das beim Mazda RX-7, der erstmals 1978 erschien und in drei Modellgenerationen den Klappscheinwerfern treu blieb.
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Die Klappscheinwerfer des ersten Mazda MX-5 sollten die Brücke zum alten Lotus Elan schlagen. Hübsch sahen sie aber nicht aus, Fans sprechen von "Kohleschaufeln".
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Wie unsere Übersicht zeigt, waren Klappscheinwerfer vor allem ein Merkmal von Sportwagen. Umso einmaliger ist der 1989 vorgestellte Mazda 323 F: Ein Kompaktwagen mit Ferrari-Frontpartie und Schlafaugen.
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Mercedes verweigerte sich fast allen modischen Trends. So schafften es Klappscheinwerfer bei den Schwaben nie in Serie. Lediglich die faszinierende Studie C 111 zwinkerte mit den Augen.
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1983 stellte Nissan den 300ZX vor, der sich zum bis dato erfolgreichsten Vertreter der Z-Reihe entwickelte. Unter seinen Klappscheinwerfern befanden sich zusätzlich fest installierte Leuchten.
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Exakt 30 Jahre nach dem letztem US-Fahrzeug mit Frontantrieb, dem Cord 810/812, brachte Oldsmobile den Toronado heraus. Der formal herausstechende Wagen hatte nicht nur die Antriebsart mit dem Cord gemeinsam, sondern auch die Klappscheinwerfer.
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Warum haben Opel-GT-Fahrer so einen dicken rechten Arm? Wegen des Hebels, der die Scheinwerfer ausklappt. So ging ein beliebter Witz über die Mini-Corvette der 1960er-Jahre. Allerdings trifft es "Ausklappen" nicht ganz, der Hebelzug drehte die Lampen nur.
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Nicht jeder konnte sich mit der sehr zweckmäßigen Form des VW-Porsche 914 anfreunden. Elektrisch betriebene Klappscheinwerfer sorgten bei dem Mittelmotor-Sportwagen dafür, dass nichts die reine Linie störte.
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Dank hoher Stückzahlen kann man die 924- und 944-Modelle zu Recht als "Volks-Porsche" bezeichnen. Als der 924 im Jahr 1975 präsentiert wurde, war das noch als Schmähung gedacht, die gusseisernen Fans der Marke störten sich an den verbauten VW- und Audi-Teilen.
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Absolut zeitlos: Von 1977 bis 1995 hielt sich der 928 im Porsche-Programm. Seine Scheinwerfer verbargen sich nicht unter einer Klappe und stellten sich auf, anstatt herauszuklappen.
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Ein Porsche 911 mit Klappscheinwerfern? Das gab es tatsächlich und sogar als Werksoption. Angelehnt an die Optik des Rennwagens 935, war die "Flachbau"- beziehungsweise "Flatnose"-Option von 1981 bis 1988 erhältlich. Fast 40.000 Mark kostete der Umbau mit Klappscheinwerfern, knapp 900 Exemplare wurden gebaut.
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Selbst die sonst so nüchternen Schweden von Saab gaben sich einmal den Schlafaugen hin: Von 1970 bis 1974 entstanden knapp 2.500 Exemplare des Sonett III.
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Zwischen 1984 und 1990 bot Subaru den eigenwilligen XT (in Japan "Alcyone" genannt) in Deutschland an. Trotz oder wegen der Klappscheinwerfer: Allzuviele Kunden griffen nicht zu.
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Der TR7 wirkte 1975 für Liebhaber der britischen Marke Triumph wie ein Ding aus einer anderen Welt. Trotzdem wurde der Keil mit Klappscheinwerfern zum erfolgreichsten Modell der Triumph-Geschichte, die 1984 endete. Die Markenrechte liegen übrigens heute bei BMW.
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So manch ein Toyota-Fan trauert noch heute der Celica nach. Von 1983 bis 1994 trug der preisgünstige Sportwagen Klappscheinwerfer.
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Der große Bruder der Toyota Celica startete 1982 als "Celica Supra". 1986 hieß er nur noch Supra, nach 1992 entfielen die Klappscheinwerfer.
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Mittelmotor-Spaß für jedermann bot der Toyota MR2. Von 1984 bis 1999 gab es ihn mit Targadach und Klappscheinwerfern.
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Speziell für den US-Markt entwarf Volvo den ungewöhnlich extravaganten 480. Seine Klappscheinwerfer waren nötig, um die in den USA vorgeschriebene Mindesthöhe für Abblendscheinwerfer einzuhalten. Wegen des damals ungünstigen Dollar-Kurses schaffte es allerdings nie ein 480 über den großen Teich.