V8-Motoren werden durch aufgeladene Sechszylinder ersetzt, Sechszylinder durch Turbo-Vierzylinder, und Turbobenziner mit drei Töpfen machen bald sogar schon die Mittelklasse unsicher - siehe Ford Mondeo oder BMW 3er. Der Downsizing-Trend, kombiniert mit dem Einsatz von Turbos, Kompressoren oder beidem, ist nicht mehr aufzuhalten. Doch noch gibt es stark motorisierte Wagen, die reine Saugmotoren bieten. Wir zeigen die stärksten Modelle unter 100.000 Euro.
Wie es um die starken Sauger steht, zeigt schon unser erstes Modell: Sie sterben aus. Mercedes bot die alte C-Klasse als C 63 AMG in einer Sonderversion an, die einen gigantischen V8-Sauger besaß. Namensgebende Besonderheit war der Leistungszuwachs um 50 auf 507 PS. Einst gab es das Modell als Limousine, T-Modell und Coupé. Nach dem jüngsten Generationswechsel ist nur noch das Coupé übrig, und auch das läuft aus. Wenn Sie noch eins kriegen wollen, müssen Sie sich also beeilen.
V8-Saugbenziner mit 6.208 ccm
507 PS bei 6.800 U/min
610 Nm bei 5.200 U/min
0-100 km/h in 4,2 s
85.442 Euro
Doch auch bei frischen Modellen kommt ab und zu noch ein Sauger unter die Haube. Seit Dezember 2013 ist die neue Corvette auf dem Markt, das Cabrio folgte im Frühjahr 2014. Bei beiden kommt ein neuer 6,2-Liter-V8 mit dem Code LT1 zum Einsatz. Um den Spritkonsum zu bändigen, wird der Hubraum einfach so oft wie möglich halbiert: Die Zylinderabschaltung legt bei niedriger Motorlast vier Töpfe lahm. Nebenbei: Die Corvette Z06 ist zwar mit 650 PS noch stärker, braucht dafür aber einen Kompressor.
V8-Saugbenziner mit 6.162 ccm
466 PS bei 6.000 U/min
630 Nm bei 4.600 U/min
0-100 km/h in 4,2 s
69.990 Euro
Den Grand Cherokee gibt es mit zwei verschiedenen V8-HEMI-Motoren. Der 5.7 V8 liefert 352 PS, während der SRT gleich 468 PS aus 6,4 Liter Hubraum holt. Wie bei der Corvette mäßigt eine Zylinderabschaltung den Durst des Aggregats und macht es zum Teilzeit-Vierzylinder.
V8-Saugbenziner mit 6.417 ccm
468 PS bei 6.250 U/min
624 Nm bei 4.100 U/min
0-100 km/h in 5,0 s
77.900 Euro
Die stärkste Version des A5 ist der RS 5 - als Coupé und Cabrio. Der Wagen ist gleichzeitig das einzige Modell der Baureihe, das acht Zylinder besitzt, einen 4.2 FSI. Denn im S5 wurde der Motor beim letzten Generationswechsel durch einen Dreiliter-V6 mit Turbo ersetzt. Im RS 5 arbeitet er aber noch, der große, besonders hoch drehende Sauger. Der Motor ist ein Direkteinspritzer.
V8-Saugbenziner mit 4.163 ccm
450 PS bei 8.250 U/min
430 Nm bei 4.000 U/min
0-100 km/h in 4,5 s
79.650 Euro
Eigentlich teilt sich der RS 4 Avant Platz 4 mit dem gleich motorisierten RS 5. Sei's drum. Jedenfalls können nicht nur Coupé- und Cabriofahrer, sondern auch Kombifans bei Audi einen starken Sauger kaufen - nur die Freunde der Stufenhecklimousine schauen seit dem letzten Generationswechsel in die Röhre. Wie beim RS 5 lässt sich der Auspuffsound über die Drive-Select-Taste einstellen. Im Dynamic-Modus untermalen zusätzlich Zwischengas-Stöße das Herunterschalten.
V8-Saugbenziner mit 4.163 ccm
450 PS bei 8.250 U/min
430 Nm bei 4.000 U/min
0-100 km/h in 4,7 s
77.550 Euro
Amerikanische Autos sind nach wie vor eine Bank bei starken Saugmotoren. Auch der Ende 2013 gestartete, neue Camaro hat noch einen frei atmenden V8 unter der Haube. Das 6,2-Liter-Aggregat wird serienmäßig mit einer Sechsgang-Schaltung kombiniert, die optionale Automatikversion - ebenfalls mit nur sechs Stufen - verfügt über eine Zylinderabschaltung sowie eine variable Ventilsteuerung. Diese Variante ist aber nur 405 PS stark und fällt damit für uns flach.
V8-Saugbenziner mit 6.162 ccm
432 PS bei 5.900 U/min
569 Nm bei 4.600 U/min
0-100 km/h in 5,2 s
39.990 Euro
Der stärkste SLK aller Zeiten hat ebenfalls einen V8-Sauger im Leib. Das 5,5-Liter-Aggregat mit der internen Bezeichnung M152 verfügt über eine Zylinderabschaltung, die es ermöglichen soll, den guten Sound eines Saugers mit den Verbrauchsvorteilen von kleineren Motoren zu verbinden. Die Direkteinspritzung arbeitet mit 200 bar Druck und Piezo-Düsen, dazu gibt es eine kontinuierliche Nockenwellenverstellung. Der Motor erreicht eine sehr respektable Höchstdrehzahl von über 7.000 U/min.
V8-Saugbenziner mit 5.461 ccm
421 PS bei 6.800 U/min
540 Nm bei 4.500 U/min
0-100 km/h in 4,6 s
73.542 Euro
Wer sich beeilt, kann vielleicht noch einen Cayenne GTS mit dem 420 PS starken, großen V8-Sauger ergattern. Die minimal geliftete Version mit überarbeiteten Motoren startet am 11. Oktober 2014, und eine vergleichbare Saugversion ist einstweilen nicht in Sicht. Der neue Cayenne S ist zwar ebenso 420 PS stark, hat aber einen Biturbo-V6. Der alte, im Frühjahr 2012 eingeführte Cayenne GTS hat dagegen wie der alte Cayenne S noch einen 4,8-Liter-Sauger. Der Direkteinspritzer arbeitet einlassseitig mit variablen Ventil-Steuerzeiten und Ventilhubumschaltung.
V8-Saugbenziner mit 4.806 ccm
420 PS bei 6.500 U/min
515 Nm bei 3.500 U/min
0-100 km/h in 5,7 s
92.202 Euro
Der Infiniti QX70 5.0 gehört nicht zu den bekanntesten Automodellen. Den meisten dürfte der Konkurrent von BMW X6 und Porsche Cayenne eher unter dem alten Namen FX50 bekannt sein. Charakteristisch ist die coupéhafte Silhouette des SUVs. Der 5,0-Liter-V8 des Baureihen-Flaggschiffs kommt ohne Zwangsbeatmung auf 390 PS.
V8-Saugbenziner mit 5.026 ccm
390 PS bei 6.500 U/min
500 Nm bei 4.400 U/min
0-100 km/h in 5,8 s
68.579 Euro
Das Oberklassemodell LS gibt es als außer mit Hybrid auch mit einem großen V8, der auf einen Turbo oder Kompressor verzichten kann, denn auch so kommen 387 PS Leistung heraus. Beim Spritsparen hilft Dual VVT-i, eine kontinuierliche Ventilsteuerung auf Ein- und Auslassseite.
V8-Saugbenziner mit 4.608 ccm
387 PS bei 6.400 U/min
473 Nm bei 4.100 U/min
0-100 km/h in 5,7 s
92.800 Euro