Waldsterben hin, Benzinpreis her: Sportwagen lagen in den 1980er-Jahren voll im Trend. Getreu dem Motto "Ich will Spaß, ich geb Gas" hatten viele Hersteller sogar mehrere flotte Flitzer im Programm. Vom potenten Kompaktwagen bis hin zum Supersportler war für jeden der passende Traum auf Rädern dabei. Geschmackssicher waren die Autos allerdings nicht immer. In diesem Sinne: Weiße Tennissocken angezogen und los!
Im Jahr 1986 übernahm Fiat die Traditionsmarke Alfa Romeo. Um die sportliche Note zu wahren, wandte man sich an Zagato. Das Ergebnis war der 1989 vorgestellte, 210 PS starke SZ, von dem nur rund 1.000 Exemplare entstanden. Auch eine Roadster-Version namens RZ (Bild) wurde gebaut, sie blieb aber noch seltener.
Eigentlich war der Aston Martin V8 ein Relikt aus den späten 1960er-Jahren. Doch auch 1986 konnte sich der edle Brite mit der Konkurrenz messen: Bis zu 432 PS sorgten für maximal 275 km/h Spitze.
Eigentlich ist zum 1980 vorgestellten Audi quattro schon alles Wichtige einmal gesagt worden: Allrad-Pionier und Rallye-Weltmeister sind die Schlagworte. Ab 1982 blickte man im Cockpit auf trendige Digitalanzeigen. Besonders teuer und selten war die hier zu sehende Kurzversion mit extra viel Power namens Sport quattro.
Zum würdigen Erbe des legendären BMW 02 avancierte 1986 der M3. Die knackige Sportlimousine begeisterte mit bis zu 215 PS.
Bereits in die 1990er-Jahre wies der BMW 8er. Unter der noch heute modernen Hülle schlug ab 1989 zunächst der 300 PS starke Zwölfzylinder aus dem 750i.
Unglaubliche 13 Jahre, von 1983 bis 1996, war die vierte Generation der Corvette auf dem Markt. Mit spärlichen 208 PS gestartet, gab es in der späteren Topversion ZR-1 sogar über 400 Pferdestärken.
Ölkrisen sei Dank: Zum Debüt im Jahr 1982 leistete der Fünfliter-V8 im Chevrolet Camaro bescheidene 167 PS. Lange danach sah man hierzulande den Ami-Sportler oft als Gebrauchtwagen mit grenzwertigen Verzierungen.
Selten klafften Anspruch und Wirklichkeit stärker auseinander als beim 1981 vorgestellten Sportwagen des Herrn DeLorean. Während die Karosserie aus rostfreiem Edelstahl bestand und Flügeltüren aufwies, steckte unter der Haube nur ein lahmer V6 mit 132 PS. Bereits 1982 war Schluss, nachdem Fehlplanungen und dubioses Finanzgebaren zum Bankrott führten.
Flach, breit, schnell: Die dramatischen seitlichen Lufteinlässe des 1984 vorgestellten Ferrari Testarossa wurden bald zum gefragten Tuningteil. Nicht wenige Opel Manta und Mercedes SEC machten damit auf dicke Hose.
Ein großer Name verabschiedete sich 1986: der Ford Capri. Aus heutiger Sicht bescheidene 160 PS reichten beim nur 1,2 Tonnen schweren Capri für flotte Fahrleistungen.
Die 1980er-Jahre waren das Jahrzehnt der fetten Spoiler. Bereits ab Werk wild trieb es der Ford Sierra RS Cosworth von 1986: Eine riesige "Frittentheke" zierte das Heck des 204 PS starken Super-Sierra.
Im Rallyesport der 1980er-Jahre sorgte die Gruppe B für Furore: Relativ kleine Fahrzeuge mit bis zu 500 PS jagten über die Pisten. 200 straßentaugliche Exemplare mussten vorher gebaut werden, so auch vom Ford RS200. Die 236 PS starke Zivilversion schoss in unter drei Sekunden von null auf 100 km/h.
Eine echte Marktlücke schuf Honda ab 1983 mit dem CRX: die des kleinen Volks-Sportlers. Auch die zweite Auflage von 1987 (Bild) blieb flott und wendig. Auf einen würdigen Nachfolger warten die CRX-Fans bis heute.
Wie bereits erwähnt, waren die 1980er-Jahre das Rallye-Jahrzehnt überhaupt. Als ab 1986 die PS-Leistungen aus Sicherheitsgründen reduziert wurden, begann das goldene Zeitalter des Lancia Delta Integrale HF. Vier Fahrer- und sechs Markentitel sammelte der im Serientrimm bis zu 215 PS starke Kompakte.
Mitte der 1980er-Jahre war das Wankel-Fieber in der Autoindustrie vorüber. Einzig Mazda hielt an den kreisenden Kolben fest und baute sie in den RX-7. Bei der zweiten Generation von 1986 gab es erstmals Turbomotoren und ein Cabrio.
Ein Mercedes mit Rundum-Verspoilerung ab Werk? Was Puristen entsetzte, war der 190 E 2.3-16, der sich 1984 schon vor dem ähnlich starken BMW M3 an die Freunde leistungsstarker Limousinen wandte. Ab 1987 gab es im 190 E 2.5-16 mehr Hubraum und Leistung.
Frontmotor und Hinterradantrieb lauteten die Zutaten beim Nissan ZX. 1983 kam der 300 ZX auf den Markt. Erstmals gab es V6-Triebwerke, sie machten den Nippon-Sportler zum komfortablen Reise-GT.
Unterhalb der ZX-Reihe rangierte bei Nissan zunächst von 1984 bis 1989 die Silvia, dann kam der 200 SX. Der hierzulande recht beliebte Sportler wurde nur bis Ende 1993 angeboten
VW Golf gegen Opel Kadett: Auch bei den sportlichsten Versionen ging dieses Duell ab 1984 in die nächste Runde. Sechzehn Ventile sollten es unter der Haube sein, damit das prestigeträchtige "16V" an Front und Heck prangen konnte.
Für nicht wenige Opel-Fans ist der 1989 vorgestellte Calibra eines der schönsten Modelle der jüngeren Markengeschichte. Spötter nannten ihn anfangs "Manta sein Sohn". Im Bild: Der fast baugleiche Vauxhall Calibra für England.
Auch Peugeot hatte in den 1980ern einen GTI und zwar den 205 GTI. Nur die äußere Hülle teilte der 205 Turbo 16 mit dem Kleinwagen. Der Turbo 16 war mit Allradantrieb und Turbo-Mittelmotor die Grundlage für den erfolgreichen Rallyesport.
Als Alternative zu den wuchtigen US-Sportwagen klassischer Machart bot Pontiac ab 1983 den Fiero an. Er war nur 4,07 Meter lang und wies eine Mittelmotor-Auslegung auf. Schwachpunkt war die Leistung, mehr als 135 PS gab es nicht ab Werk.
Noch heute verwechseln viele den Porsche 944 auf den ersten Blick mit seinem schwächeren Bruder 924. Das hatte Kostengründe, dafür gab es anno 1981 reinrassige Porsche-Technik: Der Vierzylinder mit 2,5 Liter Hubraum und 163 PS war vom V8-Aggregat des 928 abgeleitet.
300 km/h: Diese Marke hatte vor gut 25 Jahren noch einen magischen Klang. Umso mehr sorgte der 450 PS starke Porsche 959 im Jahr 1986 für Aufsehen, denn der Supersportwagen schaffte sogar 317 Sachen.
Fuego heißt auf Spanisch "Feuer". Wie feurig der 1980 vorgestellte Renault Fuego auf den Betrachter wirkte, ist nicht überliefert. Doch in sechs Jahren wurden immerhin 265.000 Exemplare gebaut.
Die Speerspitze im Sportprogramm von Renault bildete 1985 die Alpine V6 Turbo. 200 PS reichten, um den Flachmann mit Kunststoffkarosserie auf 250 km/h zu treiben.
Mehr geometrische Verspieltheit als beim Subaru XT geht eigentlich gar nicht. Ganz im Stil der Zeit waren hingegen die Klappscheinwerfer. Nur rund 1.000 Fahrzeuge konnte Subaru zwischen 1985 und 1991 in Deutschland verkaufen.
Gib mir die Kante: Optisch ähnelte der 1984 präsentierte Toyota MR2 dem Pontiac Fiero. Obwohl die erste MR2-Generation nur maximal 124 PS aufwies, war Fahrspaß garantiert, denn der Wagen wog nur gut eine Tonne.
Recht unbekannt ist die dritte Generation der Toyota Celica, die 1982 auf den Markt kam und letztmals mit Hinterradantrieb versehen wurde. Vielleicht lag es an der fast limousinenartigen Coupéform.
Ab 1986 emanzipierte sich der Toyota Supra von der Celica und wurde zum eigenständigen Top-Sportler der Marke. Bis zu 238 PS wurden auf die Hinterräder losgelassen.
Das Zauberwort bei VW lautete in den 1980er-Jahren "G-Lader". Dahinter verbirgt sich ein G-förmiger Verdichter mit Parallelen zum Kompressor. Im Golf GTI kam er relativ spät zum Einsatz, der GTI G60 leistete 160 PS.
Anders als oft angenommen, sollte der 1988 vorgestellte VW Corrado den Scirocco nicht ersetzen, sondern das sportliche Angebot erweitern. Unter der Haube arbeitete zunächst der G60-Motor mit G-Lader. Ein Hingucker am Auto war der ab 120 km/h automatisch ausfahrende Heckspoiler.