In der Autoindustrie heißt das Zauberwort Kostensenkung. Was liegt da näher, als aus einer technischen Grundlage viele verschiedene Modelle zu machen? Schließlich hat schon VW vor Jahrzehnten eine Fülle von Varianten auf Käfer-Basis auf den Markt gebracht. Heutzutage suchen sich die Konzerne starke Partner mit gleichen Interessen, die Ergebnisse kommen unter vielen Markennamen zum Kunden. Die andere Option: Im Konzern selbst gibt es verschiedene Marken, man denke an VW mit Seat, Skoda und Audi, die von einer gemeinsamen Entwicklung profitieren. Während preiswerte Modelle untereinander oft auch äußerlich fast gleich sind, wird bei teureren Mobilen die Hülle individueller gestaltet. Wir zeigen Ihnen eine Auswahl von bekannten und unbekannten Plattform-Zwillingen.
Damit auch Aston-Martin-Piloten standesgemäß in die Stadt fahren können, hat sich die britische Nobelmarke in Japan bedient. Trotz optischem Feinschliff kommt einem der Cygnet ziemlich bekannt vor.
Tatsächlich handelt es sich beim Mini-Aston um einen Toyota iQ, der innen wie außen aufgehübscht wurde.
Dass in Alfa-Modellen Fiat-Technik steckt, ist nicht unbedingt eine Überraschung. Trotzdem kommt man angesichts des rassigen MiTo-Designs kaum auf den Bruder.
Technisch basiert der Mito auf dem Fiat Grande Punto (Bild), der nach einem Facelift auf den Namen Punto Evo hört. Was nur wenige wissen: Auch der aktuelle Opel Corsa basiert auf dem Grande Punto.
Was Alfa kann, können wir schon lange, dachte man sich wohl bei der Entwicklung des Audi A1. Der noble Flitzer hat einige bürgerliche Brüder.
Der VW Polo bildet nicht nur die Basis für den Audi A1. Auch der Skoda Fabia und der Seat Ibiza setzen auf VW-Technik.
Das gezeigte SUV ist als Daewoo Windstorm, Saturn Vue oder Chevrolet Captiva bekannt. Hierzulande trägt es einen weiteren Markennamen.
Der Opel Antara ist ein typischer Fall von "badge-engineering": Durch das Ändern der Markenzeichen bekam Opel so ein eigenes SUV.
Gewissermaßen in einer Sushi-Spaghetti-Connection wurde der Suzuki SX4 entwickelt, denn der kleine Allradler hat einen Bruder in Italien.
Optisch unterscheiden sich Fiat Sedici und Suzuki SX4 nur minimal. Der Name Sedici heißt übrigens auf italienisch 16 - das Ergebnis aus 4x4.
Auch nach der Trennung von Daimler und Chrysler setzt der Dodge Challenger auf die einst gemeinsam entwickelte LX-Plattform. Damit steht er nicht alleine da.
Man mag es optisch kaum glauben, aber die stattliche Limousine 300C und das Muscle-Car Dodge Challenger teilen sich eine gemeinsame Basis. Diese beruht wiederum auf der Mercedes E-Klasse der späten 1990er-Jahre.
Schon seit geraumer Zeit arbeitet Mitsubishi mit dem PSA-Konzern, also Peugeot und Citroën, zusammen. Unter anderem wurde der Mitsubishi Outlander zum Citroën C-Crosser.
Doch damit nicht genug: Auch als Peugeot 4007 ist das Mitsubishi-SUV auf dem Markt. Da fällt den Käufern die Entscheidung schwer.
Autos aus großen Konzernen teilen sich meistens eine Plattform, um Kosten zu senken. Im Fall des neuen Opel Astra heißt das Zauberwort "Delta II".
Auch der Chevrolet Cruze setzt auf Delta II, ebenso wie der künftige Opel Zafira und die Zwillinge Chevrolet Volt/Opel Ampera.
Wie kann Dacia den Sandero so günstig anbieten, fragt sich so mancher. Die Lösung liegt im Griff ins große Renault-Konzernregal.
Aus dem Vorgänger des aktuellen Clio entwickelte Dacia den Sandero. Pikant: In Deutschland wird der alte Clio als "Campus" noch angeboten und ist teurer als der moderner wirkende Sandero.
Speziell im Kleinwagenbereich sind Kooperationen gang und gäbe. Die Entwicklungskosten sind hoch, könnten aber durch die niedrigen Kaufpreise der Minis kaum wieder eingespielt werden. Deswegen hat der knuffige Fiat 500 einen Bruder im Rheinland.
Überraschend deutlich hebt sich der Ford Ka vom Fiat 500 ab, obwohl sich beide Modelle die gleiche Technik teilen und im selben polnischen Werk vom Band laufen.
Inzwischen ist der Hyundai-Kia-Konzern bekannt für seine eng untereinander verwandten Modelle wie etwa den Hyundai i30.
Unter geschickter Federführung der Designer wurde aus dem Hyundai i30 der Kia Cee'd. Ein ähnliches Beispiel ist der auf dem Kia Venga basierende neue ix20-Minivan.
Die Zusammenarbeit von Fiat und General Motors hat eine lange Tradition. Schon Mitte der 1980er-Jahre basierten der Alfa 164, der Saab 9000, der Lancia Thema und der Fiat Croma auf gemeinsamer Technik. Auch der neue Croma ist nicht alleine bei Fiat entstanden.
Der inzwischen eingestellte Opel Signum teilte sich die Technik mit dem Fiat Croma. Beiden Modellen gemeinsam ist auch die recht geringe Marktpräsenz.
Was begabte Designer aus einer Plattform machen können, zeigt der Lancia Ypsilon.
Kaum einer würde unter der schicken Ypsilon-Schale die Gene des Punto II vermuten.
Im Vergleich mit seinem Organspender kann der einst bei Karmann gebaute Chrysler Crossfire als interessantes Schnäppchen gelten.
Im Crossfire steckt die Technik der ersten Generation des Mercedes SLK. Einzige Ausnahme ist das Stahlklappdach des SLK, der offene Crossfire musste mit Stoff vorlieb nehmen.
Nicht nur der Modellname mit vier Buchstaben verbindet den Nissan Pixo mit seinem Kollegen.
Zwar sind der Kühlergrill und die Rückleuchten anders gestaltet, doch der überwiegende Rest ist beim Suzuki Alto und dem Nissan Pixo baugleich.
Nicht nur für Opel wurde der Insignia zum Hoffnungsträger, sondern auch für Saab.
Der neue 9-5 entstand auf Insignia-Basis, als Saab und Opel noch beide zum GM-Konzern gehörten. Inzwischen sind die Schweden kein Teil mehr von General Motors.
Nicht nur bei Pkw, sondern auch bei Nutzfahrzeugen wird oft zusammengearbeitet. Der VW Crafter ist häufig zu sehen und wird beim Bekanntheitsgrad nur von seinem Zwilling getoppt.
Bereits seit der ersten Sprinter-Generation arbeiten Mercedes und VW zusammen.
Eine lange Tradition ist die Zusammenarbeit des PSA-Konzerns mit Fiat auf dem Gebiet der Nutzfahrzeuge. So ist der Peugeot Bipper ...
auch als Fiat Qubo erhältlich. Die Handwerkervariante nennt sich Fiorino.
Während der erste Mazda 2 seinem Technikspender wie aus dem Gesicht geschnitten war, gehen die Japaner nun zumindest formal eigene Wege.
Die technischen Komponenten des Mazda 2 stammen nach wie vor vom Ford Fiesta.
Ein weiterer Beitrag in der Kategorie "Wir brauchen ein SUV im Programm": Auf der SUV-Suche wurde Renault bei koreanischen Partnern fündig.
Sowohl der Samsung QM5 als auch der Renault Koleos setzen auf gleiche Optik und Technik.
Ein Auto für Taxifahrer und das Flottengeschäft: Mit dem Exeo konnte Seat gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und das sogar sehr einfach.
Audi schickte die Produktionsanlagen des alten A4 nach Spanien, mit einigen optischen Modifikationen war der Seat Exeo geboren.
Szenen einer Ehe: 2004 starteten der neue Mitsubishi Colt und der Smart Forfour. Die Motoren beider Autos wurden im thüringischen Kölleda gefertigt.
Dem Colt-Bruder Forfour war nur ein kurzes Leben von zwei Jahren vergönnt, während der Mitsubishi noch heute beim Händler steht.
Bisweilen können Plattformstrategien auch Ärger hervorrufen: Der Skoda Superb bietet mit Passat-Technik mehr Platz als der VW und ist auch noch billiger - damit knapst der große Tscheche an den Passat-Verkäufen.
Skoda ist mit dem Superb VW gefährlich nahe gekommen. Speziell der Passat soll gegen Ende 2010 aber wieder Rückenwind bekommen, wenn die neueste Generation startet.
Wer einen Kleinwagen mit hoher Sitzposition sucht, wird bei Suzuki fündig ...
oder geht zu Opel, wo der Agila alias Suzuki Splash das Einstiegsmodell markiert.
Die Akkus machen Elektroautos schwer. Das wusste auch Tesla und fand die leichte Grundlage für den Roadster in England.
Die Elise der Leichtbau-Künstler von Lotus ist die ideale Basis für den Tesla Roadster.
Zu den bekanntesten baugleichen Autos zählt das Drillings-Trio von Toyota, Citroën und Peugeot.
Wie der Toyota Aygo und der Peugeot 107 wird auch der Citroën C1 im gemeinsamen Werk in Tschechien gebaut.
Als optische Abgrenzung zu C1 und Aygo setzt der 107 auf eine dicke Chromspange im Kühlergrill.
In der gleichen Region wie das Aygo/C1/107-Werk fertigt auch VW Autos mit gleichen Genen. Betrachtet man den neuen VW Touareg, würde man kaum denken, dass er einen teuren Kollegen hat.
Der Porsche Cayenne teilt sich die Technik mit dem VW Touareg, grenzt sich aber mit einem schnittigen Design ab. Zudem erfolgt die Cayenne-Endmontage in Leipzig.
Ein Technik-Baukasten war es, der dem VW-Konzern einst das Überleben sicherte. Als im Jahr 1972 der Audi 80 debütierte, besaß VW mit einem Schlag moderne Frontantriebstechnik.
Vom Audi 80 konnte VW relativ günstig ein Fließheck-Pendant und später einen Kombi ableiten. 1973 schlug die Geburtsstunde des Passat.