Sie sind überdurchschnittlich gut, oft unterdurchschnittlich teuer - und kaum jemand hat sie auf dem Schirm: unterschätzte Autos.
Wir haben 25 Modelle für alle Lebenslagen herausgesucht, von denen wir glauben, dass sie zu selten auf unseren Straßen zu sehen sind. Hier sind die meistunterschätzten Modelle auf dem deutschen Fahrzeugmarkt
Der Cadillac CTS-V ist eine ausgewachsene Mittelklassen-Limousine. Typisch für amerikanische Wagen bietet er jede Menge Raumfreiheit. Und auch bei der Motorisierung brauchen sich die V-Modelle von Cadillac mit ihren handgearbeiteten Triebwerken nicht zu verstecken.
So ist der CTS-V mit 564 PS und einem maximalen Drehmoment von 747 Newtonmeter unterwegs. Ebenfalls typisch für Ami-Schlitten ist der Preis: 74.990 Euro sind für einen großen Wagen mit dieser enormen Leistung geradezu günstig. Bis auf den schon 15.000 Euro teureren Jaguar XFR (510 PS, 90.500 Euro) kosten alle Konkurrenten deutlich über 100.000 Euro.
Caterham kommt aus dem englischen Örtchen gleichen Namens und baut die legitimen Nachfolger des legendären Lotus 7. Die Wagen sehen klassisch aus, unter ihren Hauben werkelt aber aktuelle Technik. Und das Fahrgefühl in einem Caterham ist unübertroffen: Da die Wagen nur um die 500 Kilogramm wiegen, beschleunigen sie ähnlich wie ein Motorrad und bieten eine unvorstellbare Kurven-Dynamik.
Der CSR ist ganz neu, ersetzt den CSR 200 (im Bild). Mit seinem perfekten Fahrwerk und seinen 175 PS ist er dabei der ausgewogenste Caterham. In 4,9 Sekunden huscht der Engländer auf Tempo 100. Um die 44.000 Euro kostet der Spaß mindestens - allerdings sind Caterhams über Jahre ausgesprochen wertstabil.
Es hat eine Weile gedauert, bevor sich Citroën 2005/6 wieder in die Oberklasse traute. Heraus kam der C6, den es in Deutschland seit Mai 2006 zu kaufen gibt. Das avantgardistische Fahrzeug sieht man relativ selten auf unseren Straßen - was schade ist.
Der Wagen erfüllt wie kein anderer Citroën die Erwartungen an die Marke: Er ist modern und elegant gezeichnet und bietet dank seines Hydractive-Fahrwerks einen ausgesuchten Reise-Komfort. Außerdem lässt sich der Wagen mit der nach innen gewölbten Heckscheibe und dem ausfahrbaren Heckspoiler mit einem Head-up-Display ausrüsten. Der Einstiegspreis liegt für den 170-PS-Diesel bei geradezu sensationell günstigen 48.900 Euro.
Modelle von Corvette gelten als die "best valued sports cars" - also als Sportwagen mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Das C6 Coupé geht bei 60.000 Euro los - und ist mit 437 PS unterwegs. Das obere Ende der Leistungsskala ist dann bei der ZR1 (im Bild) erreicht: 647 PS erzeugt der per Hand montierte und mit Formel-1-Technik versehene Motor. Damit rast der Karbon-Renner in 3,4 Sekunden von null auf 100 km/h, maximal sind 330 km/h drin.
Für die serienmäßig mit Head-up-Display ausgerüstete ZR1 werden 136.000 Euro aufgerufen - die vergleichbare Konkurrenz ist durch die Bank weg zirka 90.000 (Mercedes SL 65 AMG) bis 150.000 (Lamborghini Murciélago LP640) Euro teurer.
"Daihatsu" - viele Leute, die sich nicht so sehr für Autos interessieren, schwören, sie hätten noch nie in ihrem Leben von diesem Fahrzeughersteller gehört. Dabei haben die Japaner eine ganze Reihe pfiffiger Kleinstwagen im Programm. Der Copen ist ein 3,40 Meter kurzes Cabrio - nur das Smart Cabrio ist mit einer Länge von 2,70 Meter noch kürzer. Aber der Copen ist flacher als der Smart und wirkt, als könnte man ihn unter den Arm nehmen. 925 Kilogramm Fahrzeuggewicht treffen hier auf 87 PS - was eine exzellente Kurven-Dynamik garantiert.
Bis 2005 wurde der Wagen in Deutschland nur als Rechtslenker angeboten, was seinen Marktstart verständlicherweise zum Misserfolg werden ließ. Als Linkslenker wurde der 19.100-Euro-Wagen inzwischen zum Geheimtipp.
Wer hat schon einen Daihatsu Cuore auf der Liste? Dabei ist der fünftürige Kleinstwagen eines der wirtschaftlichsten Fahrzeuge am Markt. Das Einstiegsmodell schlägt mit 9.500 Euro zu Buche und ist bei einer Leistung von 70 PS mit einem Durchschnitts-Verbrauch von 4,4 Liter auch noch richtig genügsam.
Zudem gilt der Cuore als Raumwunder: Selbst in der zweiten Reihe kann man die Beine übereinander schlagen. Der sehr variable Kofferraum macht das Glück des Kleinstwagen-Fans endgültig perfekt. Allerdings müssen wir hier noch einen Tipp in Sachen Sicherheit geben: Das Stabilitätsprogramm ESP gibt es nur für die teuerste Ausstattungsvariante "Top" (11.500 Euro) gegen 1.300 Euro Aufpreis. Skurrilerweise gehören zu dem so genannten Sicherheitspaket 15-Zoll-Leichtmetallfelgen. Mit seinen dann 12.800 Euro Gesamtpreis ist der Cuore aber immer noch eine gute Partie.
Die auf dem deutschen Markt noch recht junge Marke Dodge macht durch ungewöhnliches Design und günstige Preise auf sich aufmerksam. Der Journey ist dabei eine richtig große Familien-Kutsche - schließlich löste der Wagen den Chrysler Voyager ab. Der optional als Siebensitzer erhältliche Journey kostet mit 170-PS-Einstiegs-Benziner 24.400 Euro.
Der Journey-Innenraum mit seinen flexiblen Sitzen und den leicht abwaschbaren Oberflächen ist in der Tat für junge Familien geeignet. Gut: Für 31.200 Euro gibt es die reichlich ausgestattete Version SXT CRD mit 140-PS-Diesel und Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe.
Wer Stufenheck-Autos mag, kann ruhig mal einen Blick Richtung Fiat Linea riskieren. Der Wagen ist in Deutschland quasi nicht existent, dabei basiert er auf einer verlängerten Plattform des hierzulande erfolgreichen Grande Punto. Den Linea hat Fiat zusammen mit dem türkischen Autohersteller Tofas entwickelt, in dessen Werken der Wagen auch gebaut wird.
Die Kabine des Linea ist nett gestaltet und bietet bequemen Platz. Außerdem wirkt der Wagen gut verarbeitet. Den türkischen Italiener gibt es mit 77-PS-Benzinmotor ab 13.700 Euro. Allerdings ist ESP nur für den Diesel (ab 15.600 Euro) gegen 500 Euro Aufpreis verfügbar.
Ja, Honda ist auch in der oberen Mittelklasse mit dabei: Der Legend bietet Understatement in Reinstform. Als einzige Motorisierung steht ein 295-PS-Sechszylinder-Benziner zur Verfügung. Die Kraft wandert über einen dynamisch ausgelegten Allradantrieb, der jeweils das kurvenäußere Hinterrad beschleunigen kann, auf die Straße.
Und für knapp 60.000 Euro ist der Wagen äußerst üppig ausgestattet: Xenon- und adaptives Kurvenlicht, das zur Unfallvermeidung dienende präventive Fahrerassistenz-System und die aktiven Kopfstützen sind nur einige Beispiele aus der Hightech-Serienausstattung.
Der FR-V wird seit Ende 2009 nicht mehr produziert, zurzeit läuft der Verkauf von Restbeständen. In Deutschland hatte es der Sechssitzer stets schwer, wurde nie zum Bestseller.
Dabei bietet der eher unauffällige Kompakt-Van reichlich Platz und Variabilität zu einem vernünftigen Preis: Mit 140-PS-Benziner geht's bei 23.000 Euro los. Allerdings kann der Kunde beim Abverkauf sicher Rabatte in Höhe von mehreren tausend Euro heraushandeln. Am Ende steht ein Schnäppchen mit gutem Motor, gutem Fahrwerk, viel Platz und erfahrungsgemäß außerordentlich guter Qualität.
Isuzu geht es ähnlich wie Daihatsu: Die japanische Marke ist nur Wenigen ein Begriff. Dabei ist der Pick-up "D-Max" sicher nicht nur für Gartenbaubetriebe interessant. Die zweisitzige Allrad-Einstiegsversion mit 136-PS-Diesel ist ab 21.000 Euro zu haben.
Und die Geländefähigkeiten des D-Max sind bemerkenswert, allein die langen Federwege lassen den großen Wagen ganz geschmeidig selbst über hohe Bordsteine rollen. Und als Camping-Umbau mit Viermann-Kabine, Dachzelt und Kücheneinbauten (Fahrzeug-Gesamtpreis dann zirka 43.000 Euro) kann man auch an die wildesten Übernachtungsorte eine gute Portion Zivilisation mitbringen.
Auch die Produktion des Jaguar X-Type wurde bereits 2009 eingestellt - aber es sind noch Restbestände zu haben. Der Wagen ist "voll retro" und damit das letzte Modell der Marke mit rückwärts gerichteter Linienführung. Wer also einen klassisch gezeichneten Jaguar bevorzugt, bekommt hier den letzten Neuwagen nach seinem Geschmack. Hardcore-Fans haben dem "Baby Jag" immer verübelt, dass er auf einem Ford Mondeo basiert - dabei hat Jaguar die Basistechnik gut umgesetzt.
Als 2,2-Liter-Diesel mit 145 PS und einer seidig arbeitenden Sechsgang-Automatik kostet der Kombi 35.500 Euro - und auch hier werden immense Preisnachlässe möglich sein. Wer also schon immer einen Jaguar sein Eigen nennen wollte, hier ist die Gelegenheit.
Klar, Jeep hat den ikonenmäßigen Geländewagen "Wrangler" im Angebot und noch ein paar SUVs. Aber wem ist schon mal ein Commander begegnet? Der riesige Wagen bringt, wie bei Jeep üblich, überdurchschnittliche Geländefähigkeiten mit.
Das konservativ gestaltete Top-Modell der Jeep-Palette wird bei Magna Steyr in Österreich produziert. 55.700 Euro werden für den serienmäßig ungewöhnlich gut ausgestatteten Allradler mit 218-PS-Diesel und Daimler-Benz-Fünfgang-Automatik fällig.
Für einen Aston Martin interessieren sich Frauen laut Umfragen nicht, die Marke ist ihnen weitestgehend unbekannt. Mit den 007-Flitzern kann Mann das weibliche Geschlecht kaum beeindrucken. Lotus kennen Frauen auch kaum - aber nach einem "Europa S" verdrehen sie sich die Hälse. Wer einen wahren Exoten sucht, nach dem sich die Menschen die Augen ausgucken und der ausschließlich positive Emotionen auslöst, dem sei der Europa S ans Herz gelegt.
Für 50.000 Euro gibt es einen außergewöhnlichen Sportwagen mit leichten Kunststoff-Türen, Aluminium-Scharnieren und festem Dach. Hübsch, wendig und hart, bleibt auch ein Lotus über Jahre extrem wertstabil.
Seit 2007 gibt es den Mazda CX-7 in Deutschland. Das große SUV hatte es anfänglich schwer, weil es nur mit einem 260-PS-Benzinmotor lieferbar war.
Diese Scharte hat Mazda inzwischen ausgewetzt: Mit 173-PS-Diesel ist der Wagen ab 30.000 Euro zu haben. 7,5 Liter Kraftstoff werden auf 100 Kilometer fällig, und in Tests kann der agile Wagen durchweg überzeugen.
Die R-Klasse von Mercedes ist riesig, relativ teuer und selten zu sehen. Der gut gemachte Wagen wurde ursprünglich als allradgetriebener Business-Express vermarktet und hatte dementsprechend nur zwei Einzelsitze im Fond. 2007 kam das Facelift und brachte die Wende zum familientauglichen Großraum-Transporter mit drei Sitzen hinten und einer Heckantriebs-Version, die den Einstiegspreis des Wagens erstmals unter 50.000 Euro drückte.
Das Diesel-Einstiegsmodell mit 190-PS-Motor und Heckantrieb ist beispielsweise für knapp 50.000 Euro zu haben. Da 2010 ein grundlegendes Facelift folgt, werden sich für die aktuelle Modellreihe bald gute Rabatte heraushandeln lassen.
Noch ein großer Unbekannter: Bei Mitsubishi fällt vielen wohl der kleine Colt oder der Rallye-Wagen "Lancer Evo" ein. Aber die Japaner haben auch einen raumgreifenden, modern gestylten Wagen im Programm: den Grandis.
Ab zirka 28.000 Euro ist der familientaugliche Japaner zu haben. Dafür gibt es den sparsamen 2,0-Liter-Diesel mit 140 PS. 6,6 Liter Kraftstoff werden im Schnitt auf 100 Kilometer fällig. Da es sich beim Grandis um ein Auslauf-Modell handelt, sind beim Handeln mit dem Händler enorme Nachlässe drin.
Ob als Monster aus dem Sumpf oder als Dünen-Raser: Der Nissan Patrol kommt da weiter, wo andere längst aufgeben müssen. Selbst Geländewagen, die stecken bleiben, zieht der Patrol aus dem Schlamassel. Und mit 3,0-Liter-160-PS-Diesel gibt es diesen Offroad-Künstler ab 33.000 Euro.
Der Corsa ist als Opels Kleinwagen auf deutschen Straßen allerorten präsent. Aber die OPC-Version? Das Kürzel "OPC" steht für "Opel Performance Center" und wird an die Modellbezeichnungen besonders sportlicher Opel angehängt.
Der Corsa OPC wiegt 1.130 Kilogramm und ist dabei mit 192 PS unterwegs. Zusammen mit der direkten Lenkung und dem straffen Fahrwerk wird aus dem Rüsselsheimer der vielleicht agilste Kleinwagen am Markt. Zu haben ist die wieselflinke Spaßmaschine ab 23.300 Euro.
Glaubt man den Umfragen, so träumt nach wie vor fast jeder deutsche Mann von einem Porsche 911. Leider bleibt das für viele ein Traum, besonders wenn es um den Turbo mit 500 PS geht - schließlich winkt da ein Einstiegspreis von 150.000 Euro. Auch der Carrera will mit mindestens 85.000 Euro bezahlt sein.
Als Alternative guckt der Cayman aus dem Katalog. Der kleine Porsche ist ein Boxster mit Dach und jeweils einem Kofferraum vorne und hinten - und technisch ist er gar nicht mal so entfernt verwandt mit dem geliebten Elfer. Wer 50.500 Euro übrig hat, kann sich seinen Traum vom sportlichen (vollkommen ausreichende 265 PS) und trotzdem alltagstauglichen Porsche mit festem Dach erfüllen.
Und wieder einmal ein unbekanntes Vernunft-Auto: Den Suzuki SX4 gibt es für Stufenheck-Freunde auch als Limousine. Der Wagen fällt nun nicht unbedingt durch seine Schönheit auf, ist aber für Preis-Leistungs-Füchse allemal eine Überlegung wert. Ab 17.000 Euro ist man bei einer recht gut ausgestatteten SX4 Limousine dabei.
Dafür gibt es einen 120-PS-Benziner mit manueller Fünfgang-Schaltung. Und 515 Liter Kofferraumvolumen sind immer mit dabei.
Modelle von Volvo sind schick und bei der Sicherheit stets ganz vorn. Vom kleinen C30 bis zum Oberklasse-Wagen S80 sehen wir die Wagen öfter auf unseren Straßen. Nur der XC70 fristet ein Nischen-Dasein. Der hochgelegte Wagen mit großzügiger Plastik-Ummantelung ist auch für rauere Bedingungen geeignet.
Tests im ewigen Eis besteht der XC70 mit links - darauf legt Volvo wert. Für die Version mit Allradantrieb möchten die Schweden mindestens 42.000 Euro haben (163-PS-Diesel). Inzwischen gibt es auch eine 40.300-Euro-Spritsparversion mit Frontantrieb (DRIVe, 175 PS).
Den Golf gibt es auch mit Stufenheck: Dann heißt der Wagen Jetta. Hierzulande ist man komplett auf den VW Golf fixiert, in den USA ist der Jetta das meistverkaufte Volkswagen-Modell. Dort gilt der Wagen als sportliche Mittelklasse-Limousine, ist eines der erfolgreichsten europäischen Fahrzeuge.
Wer öfter mit vier Personen unterwegs ist oder nicht gerne die Rücklehnen der Fondsitze umklappt, für den lohnt sich vielleicht der Jetta: Seine 527 Liter Kofferraum-Volumen stehen den 350 Liter des Golf entgegen. Sprich: In den Jetta passen 177 Liter mehr. Für 20.500 Euro geht der Einstieg in die Jetta-Welt mit 102 PS los. Einen fünftürigen 102-PS-Golf bekommt man für gerade mal 1.500 Euro weniger.
Den winzigen Nissan Pixo gibt es, wie den baugleichen Suzuki Alto, seit 2009. Der in Indien gebaute Wagen macht sich gut in der Stadt. Den Kleinen gibt es auch mit einer Automatik. Diese bietet zwar nur vier Gänge, was sich aber in Tests als vollkommen ausreichend erwiesen hat.
Auch wenn die Abwrack-Prämien-Manie längst vorbei ist, bleibt der Pixo erschwinglich: In der Automatik-Version mit 68-PS-Motörchen muss der Kunde für den Pixo 10.400 Euro hinlegen. Der Suzuki Alto Automatik ist beim Einstiegspreis mit 12.200 spürbare 1.800 Euro teurer.
Der Mittelklasse-Wagen Laguna von Renault ist nun schon in der dritten Generation unterwegs. Da sein Verkaufserfolg zu wünschen übrig lässt, hält Renault beim Laguna die Preise flach. Und seit 2008 gibt es eine auffallend schicke und sportliche Version des Laguna: das Coupé.
Der Wagen wird durch einen ganz besonderen technischen Leckerbissen besonders wendig: Er ist mit Allradlenkung unterwegs. Für den Wagen mit 170-PS-Benziner rufen die Franzosen 31.000 Euro auf.