Willkommen in Kalifornien: Nachdem bereits Anfang November 2008 auf der Tuningmesse SEMA in Las Vegas ausgefallene und verrückte Auto-Kreationen zu besichtigen waren, widmen sich die Autohersteller auf der Los Angeles Auto Show den zivileren Varianten. Vom 21. bis zum 30. November 2008 können Besucher aus aller Welt einen Blick auf die neuesten Schöpfungen auf vier Rädern werfen. Im besonderen Interesse stehen die großen US-Konzerne und ihre Konzepte für die Zukunft. Zudem läuft Los Angeles immer mehr Detroit den Rang als größte US-Automesse ab. Wir zeigen Ihnen, welche Highlights in der Westküstenmetropole zu sehen sein werden.
Trotz Finanzmarktkrise kann sich Audi noch recht gut auf dem US-Automarkt behaupten. Damit das so bleibt, zeigen die Ingolstädter den Q5 als Diesel. Mittels einer speziellen Katalysatortechnologie sollen die Amerikaner vom Selbstzünder überzeugt werden.
Bereits das Vorgängermodell fand in den USA viele Freunde. Nun soll die neue Generation des BMW 7er die Verkäufe des Münchner Konzerns ankurbeln. In Los Angeles findet die Nordamerika-Premiere der Luxuslimousine statt.
Auf der L.A. Motor Show 2008 zeigt BMW außerdem einen Mildhybrid, der auf der gleichen Technik basiert wie der Mercedes S 400 BlueHybrid. Der Concept 7 Series ActiveHybrid basiert auf dem 750i. Dem V8-Benzinmotor mit Twin-Turbo stellt BMW einen 20 PS starken Elektromotor zur Seite. Der Verbrauch reduziert sich damit um 15 Prozent.
Den ersten für den US-Markt entwickelten Dieselmotor des Unternehmens stellt BMW in Los Angeles unter anderem im 335d vor. Dank eines SCR-Systems zur Reduzierung von Stickoxiden wird die strenge US-Abgasnorm BIN 5 eingehalten. Damit können der 335d und der mit dem gleichen Motor ausgerüstete X5 xDrive35d in allen 50 Bundesstaaten der USA verkauft werden.
Chrysler setzt auf den Elektroantrieb: Schon 2009 sollen etwa einhundert Elektrofahrzeuge in öffentlichen und privaten Fuhrparks sowie im Nutzfahrzeug- und Entwicklungsbereich von Chrysler auf der Straße sein. 2010 will man in Nordamerika ein Elektromodell auf den Markt bringen, das danach nach Europa kommen soll. Wie ein solches aussieht, zeigen drei verschiedene Konzepte. Eines ist der Van Town&Country, bei uns besser bekannt als Voyager. Für den Antrieb wird ein 255 PS starker Elektromotor eingesetzt, der 350 Newtonmeter erzeugt. Er beschleunigt das Auto in etwa neun Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h.
Der Dodge EV ist ein zweisitziger Sportwagen mit Hinterradantrieb, bei dem es sich um einen modifizierten Lotus Europa handelt. Ein 268 PS (200 kW) starker Elektromotor mit 650 Newtonmeter sorgt für den Antrieb. Damit beschleunigt der Dodge EV in etwa fünf Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 190 km/h. Die Reichweite liegt bei 240 bis 320 Kilometer.
Return to California: Der neue Klappdach-Ferrari wird in Los Angeles erstmals am Ursprung seines Namens gezeigt. Unter der Haube des California kommt ein neuer Front-Mittelmotor zum Einsatz. Der V8 mit Direkteinspritzung leistet 460 PS und soll den Wagen in unter vier Sekunden von null auf 100 km/h treiben.
Mit dem in Europa bekannten Hochdach-Kleinwagen gleichen Namens hat der amerikanische Ford Fusion nichts zu tun. Stattdessen handelt es sich um eine stattliche Mittelklasselimousine, deren Neuauflage in Los Angeles Premiere feiert.
Eine Ikone wird runderneuert: Mit einer Salamitaktik stimmt Ford seine Kunden auf den Mustang des Modelljahres 2010 ein. So laufen unter anderem seit Ende September 2008 im US-Fernsehsender NBC kurze Trailer. Die ersten Fotos zeigen, dass der neue Mustang die Linie seines Vorgängers beibehält, aber etwas gestrafft wird.
Honda zeigt die Studie eines kleinen sportlichen Zweisitzers namens CR-Z. Das Kürzel soll an das frühere Kompaktcoupé CRX erinnern und steht für "Compact Renaissance Zero". Der CR-Z verfügt über einen Hybridantrieb und soll schon im Jahr 2009 in Serie gehen.
Hybridautos vom Schlage eines Toyota Prius erfreuen sich besonders in Kalifornien großer Beliebtheit. Honda möchte an dem Erfolg teilhaben und zeigt die seriennahe Studie Insight Concept. Das Serienmodell wird im japanischen Suzuka gefertigt und soll in Europa, Nordamerika sowie Japan noch in der ersten Hälfte des Jahres 2009 auf den Markt kommen.
Einen Blick in die nähere Zukunft wirft Hyundai mit der Studie HED-5. Der Minivan ist als Sechssitzer konzipiert und soll einerseits Vielseitigkeit demonstrieren, gleichzeitig aber auch ökologische Aspekte betonen.
Der Marktstart in Deutschland erfolgt erst 2009, doch in den USA ist die noble Nissan-Tochter Infiniti bereits seit fast 20 Jahren ein Begriff. In L.A. zeigen die Japaner nun ihr erstes Cabrio: Der Wagen basiert auf dem G37-Coupé und soll dank seines dreiteiligen, vollautomatischen Stahlverdecks ein Höchstmaß an Alltagstauglichkeit bieten. Mit knapp 4,60 Meter Außenlänge zielt der Infiniti vor allem auf Käufer des aktuellen 3er Cabrios von BMW.
Anders als der Dodge EV ist das Jeep-Modell ein Elektroauto mit so genanntem Range Extender. Der umweltfreundliche Jeep Wrangler EV besitzt neben einem Elektroantrieb noch einen kleinen Verbrennungsmotor, der als Reichweitenverlängerer fungiert. Letzterer ermöglicht mit einem Generator die Erzeugung von Strom für den E-Motor, was die Reichweite des Fahrzeugs vergrößert. Im Wrangler EV arbeitet ein 200-kW-Elektromotor, der ein Drehmoment von 400 Newtonmeter zur Verfügung stellt. Damit erreicht der Jeep eine abgasfreie Reichweite von 65 Kilometer. Mit dem Benzinvorrat von 30 Liter erweitert sich die Reichweite auf rund 645 Kilometer.
Kantig ist in: Bereits seit einigen Jahren setzt der Toyota-Ableger Scion in den USA auf kleine hochbauende Fahrzeuge, die im eckigen Gewand daherkommen. Der neue Kia Soul folgt dieser Idee und soll sowohl in Europa als auch in den USA die Käuferherzen für sich gewinnen.
Früher waren Limousinen der Marke Lincoln wahre Schlachtschiffe mit einer Länge von bis zu 5,80 Meter. Deutlich geschrumpft zeigt sich der neue Lincoln MKZ mit einem Format von "nur" 4,84 Meter. Unter seiner Haube arbeitet ein Sechszylinder-Benziner mit 3,5 Liter Hubraum.
Das nach langer Zeit erste neue Modell des britischen Sportwagenbauers Lotus gibt sein Nordamerika-Debüt in Los Angeles. Mit einer Außenlänge von knapp über 4,30 Meter nimmt der Evora etablierte Konkurrenten wie Porsche Cayman oder 911 aufs Korn. Der Mittelmotor-V6 leistet in dem 2+2-Sitzer rund 280 PS.
Die nächste Generation des Mazda 3 steht in den Startlöchern: Auf der Los Angeles Auto Show debütiert die Neuauflage des kompakten Japaners. Da sich die US-Kunden nur schwer für Schrägheck-Limousinen erwärmen können, stellt Mazda in Kalifornien zunächst die viertürige Stufenheckversion vor.
Hierzulande kaum bekannt ist Mercury. Dahinter steckt eine Marke von Ford. Kein Wunder also, dass die Mittelklasse-Limousine Mercury Milan ein enger Verwandter des Ford Fusion ist. Auch eine Hybridvariante des Milan soll in Los Angeles gezeigt werden.
Die Elektrifizierung der Antriebsstränge schreitet in der Automobilwelt voran: Jetzt hat es Mini erwischt. Der rein elektrisch betriebene Mini E zeigt sich zum ersten Mal in Los Angeles. Als Energiespeicher kommt ein Lithium-Ionen-Akku-Paket zum Einsatz, welches sich aus 5.088 Einzelakkus zusammensetzt. Geladen wird der Mini E entweder mit normalem Haushaltsstrom oder über eine spezielle Ladestation.
Im Zeichen des Z: Der Nissan 370Z löst den seit 2003 gebauten 350Z ab. Die Grundform des Zweisitzers wird bewusst beibehalten, um den Wiedererkennungswert der Z-Modelle zu steigern. Front- und Heckschürze sind neu gestaltet. Außerdem erhalten sowohl die Scheinwerfer als auch die Rückleuchten markante L-förmige Zacken. Die Unterkante der Seitenfenster verläuft geschwungen. Der senkrechte Türgriff hingegen wird vom Vorgänger übernommen. Die Bezeichnung 370Z verrät bereits etwas über die Motorisierung: Der V6 verfügt über 3,7 Liter Hubraum und leistet 340 PS.
Auch Nissan gibt sich die Kante und holt den in Japan beliebten Cube in die USA. Der Modellname ist dabei gleichzeitig die Designphilosophie: "Cube" heißt auf deutsch "Würfel".
Auch an Porsche geht die Finanzmarktkrise nicht spurlos vorbei. Im Vergleich zum Vorjahr mussten die Schwaben im Oktober 2008 in Nordamerika einen Absatzrückgang von 39 Prozent verzeichnen. Ändern soll das ein behutsames Facelift für den Boxster und den Cayman. Modifiziert werden die Rückleuchten, zudem kommt das LED-Tagfahrlicht des 911 zum Einsatz.
Passend zum "Sonnenscheinstaat" Kalifornien zeigt Saab mit der Studie 9-X Air Concept, wie ein zukünftiges Cabriolet der Marke aussehen könnte. Das Cabrio besitzt ein elektrisch betätigtes Stoffdach, das von Saab als "Canopy Top" bezeichnet wird. Wird das Verdeck geöffnet, faltet es sich dreifach zusammen und verschwindet unter einer Abdeckung im Kofferraum. Die Besonderheit: Es gibt eine separate, vom Stoffdach unabhängig versenkbare Heckscheibe.
Schon auf dem Genfer Salon im Frühjahr 2008 stand der Spyker C8 Aileron, nun können auch die Amerikaner den Supersportler aus Holland bewundern. Das Design wurde von Spykers Luftfahrt- und Rennsport-Vergangenheit inspiriert. Für den Antrieb sorgt ein 4,2-Liter-V8-Motor aus dem Hause Audi. Er besitzt eine Leistung von 400 PS und kann im C8 Aileron erstmals in einem Spyker mit einem Automatikgetriebe kombiniert werden.
Einen interessanten Ansatz verfolgt Toyota mit dem CNG Camry Hybrid Concept. In der optisch unaufgeregten Mittelklasse-Limousine ergänzt ein Elektromotor das Benzinaggregat. Letzteres wird mit Erdgas (CNG) betankt. Das Problem: Für 270 Millionen US-Bürger gibt es bislang nur 1.000 Erdgastankstellen, von denen nur die Hälfte öffentlich zugänglich ist. Der Aufbau eines größeren CNG-Netzes soll zugleich als Vorbild für eine zukünftige Wasserstoffinfrastruktur gelten.
Auch VW versucht den Amerikanern den Pkw-Diesel schmackhaft zu machen. Als Mittel zum Zweck dient der Touareg mit V6-Diesel und Abgasnachbereitung mittels SCR-Kat. Damit soll der Selbstzünder selbst die strengen kalifornischen Schadstoffgrenzwerte erfüllen.