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Italiener am Start: Neues Auto, neues Logo – Bravo, Fiat?

Wir sind den schicken Kompakt-Turiner schon gefahren

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Salzburg, 22. März 2007 – Fiat schickt den neuen Bravo los: In genau einem Monat soll der Fünftürer beim Händler stehen. Falls Ihnen der Name Bravo bekannt vorkommt, haben Sie sich richtig erinnert: Es gab bereits in den 90er-Jahren einen Bravo. Damals wurde ein kompakter Dreitürer mit diesem Namen bezeichnet, der dazugehörige Fünftürer hieß Brava. Die viertürige Stufenheck-Variante nannte man Marea, den Kombi Marea Weekend.

Neues Auto, neues Logo
Der Bravo anno 2007 löst den Stilo ab und ist der Wegbereiter für eine ganze Familie. Noch im Sommer 2007 soll es einen Viertürer namens Linea mit separatem Kofferraum geben. Erst ab 2009 wird dann ein Kombi die Reihe ergänzen. Der neue Bravo ist ein eleganter Kompaktwagen geworden. Das Gesicht spiegelt die aktuelle Fiat-Mode wider, die sich auch am Grande Punto findet. Ein großer Lufteinlass in der Schürze und ein recht schmaler Kühlergrill kennzeichnen die Nase. Kennern fällt das neue Logo auf: Es ist rot statt bisher blau. Die Schrift erinnert an das Signet, das Fiat-Modelle von 1931 bis 1968 zierte.

Glattgestrichenes Heck
Das Heck sieht aus, als hätte Chefdesigner Frank Stephenson zum Schluss noch einmal zärtlich drüber gestrichen und es so geglättet. Es bietet dem Blick kaum Kanten, bis auf eine recht aggressiv gezeichnete Schürze. Die Rückleuchten haben eine ovale Abdeckung, innen schimmern Blink- und Fahrlicht wie runde Augen. Das erinnert an den dreitürigen Ur-Bravo von 1995. An der Klappe erfüllt das neue Logo sogar einen praktischen Zweck: Man muss es leicht drücken, um den Öffnungsmechanismus auszulösen.

Bügelgriffe für die Türen
In der Seitenansicht fallen die ansteigende Schulterlinie und das coupéartig nach hinten gezogene Dach auf. Unter der Lichtkante gibt es Bügelgriffe für die Türen. Insgesamt betrachtet, ist der neue Bravo recht dynamisch gezeichnet, wird aber vermutlich nicht als gewagte Design-Ikone in die Geschichte eingehen.

Mittelkonsole zum Fahrer geneigt
Wer den alten Bravo kennt, merkt besonders im Innenraum, dass nur der Name gleich geblieben ist. Zwar wirkt der Materialmix im Cockpit nicht besonders hochwertig, dafür stimmt – zumindest auf den ersten Blick – die Verarbeitungsqualität. Die Armaturentafel verfügt über einen S-Schwung und eine leicht dem Fahrer zugeneigte Mittelkonsole. Das gibt das Gefühl, wie in einem Cockpit zu sitzen und der Herr über das Mobil zu sein.

Tacho und Tourenzähler in Tuben
Das Lenkrad hat Griffmulden und liegt gut in der Hand. Dahinter gibt es einen Instrumenteneinsatz mit großem Display in der Mitte, über dem Benzinuhr und Wasserthermometer zu finden sind. Tacho und Drehzahlmesser stecken in Tuben und erinnern in der Gestaltung ein wenig an Autos aus den 50er-Jahren. Alles andere als von gestern sind aber die technischen Aufrüstungsmöglichkeiten: Auf Wunsch gibt es verschiedene Navigationsgeräte und HiFi-Systeme. In Zusammenarbeit mit Microsoft entstand das Blue-&-Me-System, das nicht nur eine Bluetooth-Schnittstelle, sondern auch einen USB-Port umfasst.

Hinten wird es für die Knie eng
Die Sitze sind gegen Aufpreis mit Leder bezogen. Das Gestühl vorn ist bequem, bietet genügend Seitenhalt, verliert aber Punkte durch zu kurze Oberschenkelauflagen. Im Fond gibt es genügend Kopffreiheit, aber für die Knie wird’s eng. Dafür hat man zu den Seiten hin genügend Platz, da die Türverkleidungen vom Passagier weg gewölbt sind. Bleiben wir gleich hinten: Der Kofferraum fasst beachtliche 365 Liter Gepäck, wenn man ein Reifenreparaturkit und kein Reserverad verwendet, sogar 400 Liter. Die Öffnung ist allerdings recht eng geschnitten und die Ladekante recht hoch. Mit wenigen Handgriffen lassen sich Sitzflächen und die Lehnen der Fondbank nach vorn klappen. Dadurch können 1.175 Liter Raum gewonnen werden. Der Rückbau funktioniert allerdings nicht ganz reibungslos: Hier müssen erst die Gurtschlösser wieder an Ort und Stelle gebracht werden.

Fünf Motoren zur Wahl
Der neue Bravo wird in insgesamt fünf Motorisierungen angeboten. Zum Marktstart stehen zwei 1,9-Liter-Diesel mit 120 beziehungsweise 150 PS bereit. Der Schwächere der beiden liefert 120 PS, der stärkere powert mit 150 Pferdestärken. Auf der Otto-Liste steht ein 1,4-Liter-Motor, der zunächst mit 90 PS, ab Sommer 2007 auch mit 120 und 150 Turbo-PS angeboten wird.

Fünfgang-Schaltung beim schwächeren Diesel
Wir haben bei unserem ersten Test die Selbstzünder ausprobiert: Die Schwächere der beiden Maschinen setzt den Bravo willig, aber nicht übermäßig spritzig in Bewegung. Nach einer etwas zähen Phase liefert der Achtventiler im mittleren Tourenbereich annehmbaren Vortrieb. Um diesen Bereich zu halten, solle man öfter zum Schalthebel greifen. Das macht Spaß: Die Box hat fünf Vorwärtsgänge, die sich exakt, wenn auch auf recht langen Wegen wechseln lassen.

10,5 Sekunden auf Tempo 100
Das maximale Drehmoment von 255 Newtonmetern liegt bei 2.000 Touren an, die Höchstleistung von 120 PS erreicht der Direkteinspritzer bei 4.000 Umdrehungen. Immerhin sprintet der Fiat damit in 10,5 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Spitze von 194 km/h. Den Verbrauch beziffert der Hersteller mit 5,3 Litern, den CO2-Ausstoß mit 139 g/km.

Mit 150 PS auf 209 km/h
Etwas schneller voran kommt man mit der 150-PS-Variante des Diesel-Direkteinspritzers. Diese Maschine ist mit einem Sechsgang-Getriebe gekoppelt. Der 16-Ventiler kommt etwas flotter aus dem Drehzahlkeller und entwickelt sein Maximal-Drehmoment von 305 Newtonmetern ebenfalls bei 2.000 Touren. Die Höchstleistung ist auch bei 4.000 Umdrehungen zur Stelle. In neun Sekunden erreicht der Bravo die Hunderter-Marke und wird 209 km/h schnell. Dieser Motor verbraucht laut Fiat 5,6 Liter und emittiert 149 g/km an CO2. Beide Motoren sind nicht übermäßig leise, die Soundentwicklung aber auf einem vertretbaren Niveau.

Etwas mehr Komfort wünschenswert
Das Fahrwerk des Bravo ist auf Fahrspaß getrimmt: Der 4,33 Meter lange Wagen lässt sich gut durch Kurven wedeln. Auf Holperstrecken würde man sich aber etwas mehr Komfort wünschen, da Bodenwellen doch spürbar nach innen gemeldet werden. Die Lenkung arbeitet präzise und vermittelt das Gefühl, den Wagen gut zu beherrschen. Der bereits aus anderen Modellen bekannte City-Modus ermöglicht es, den Neu-Fiat mit leichter Hand in Parklücken zu zirkeln.

Ab 15.400 Euro zu haben
Den neuen Bravo gibt es ab 15.400 Euro zu kaufen. Dafür bekommt man den 1,4-Liter-Benziner mit 90 PS. Die Basisversion Active verfügt über ESP, sieben Airbags und einen höhenverstellbaren Fahrersitz. Die nächsthöhere Ausstattung Dynamik ist 1.500 Euro teurer und hat zusätzlich eine Klimaanlage, Nebelscheinwerfer mit Kurvenlicht sowie ein RDS-Radio mit CD-Player an Bord. Der 120-PS-Diesel ist ab 19.000 Euro zu haben, für den stärkeren Selbstzünder muss man 22.000 Euro auf den Tisch legen – ihn gibt es allerdings erst ab der Linie Dynamic.

Gesamtwertung
Fazit: Gut gemacht, Fiat
Der neue Fiat Bravo ist sicherlich kein Quantensprung-Auto in der Geschichte der italienischen Marke: Weder optisch, noch technisch gibt es bahnbrechend Neues. Er ist vielmehr eine gelungene Wiederbelebung eines bekannten Namens und eine bessere Fortsetzung der langen Kompaktklasse-Tradition des Turiner Herstellers.

Der Bravo sieht schwungvoll aus, lässt sich ausreichend stark motorisieren und recht spaßbringend fahren. Inwieweit die Verarbeitungsqualität, die auf den ersten Blick stimmt, auch über einen längeren Zeitraum passt, bleibt abzuwarten.

Modell Fiat Bravo 1.9 Multijet 8V
Motor
Bauart Reihen- Motor
Zylinder / Ventile 4 / 2
Antrieb Frontantrieb
Getriebe Schaltung
Gänge 5
Hubraum 1.910 cm³
Leistung 88 kW bei 4.000 U/min
max. Drehmoment 255 Nm bei 2.000 U/min
Fahrwerk
Bremsen vorn Scheiben, innenbelüftet
Bremsen hinten Scheiben
Lenkung Zahnstangenlenkung mit elektronischer Servounterstützung
Radaufhängung vorn McPherson- Federbeine
Radaufhängung hinten Halbverbundlenkerachse mit Drehachskörper
Räder vorn 195/65 R15 91H
Räder hinten 195/65 R15 91H
Spurweite vorn 1.538 mm
Spurweite hinten 1.532 mm
Wendekreis 10,4 m
Maße
Länge 4.336 mm
Breite 1.792 mm
Höhe 1.498 mm
Radstand 2.600 mm
Leergewicht 1.395 kg
max. Zuladung 510 kg
Anhängelast (gebremst) 1.300 kg
Kofferraumvolumen 400 (ohne vollw. Ersatzrad) l
Tank 57 l
Kraftstoffart Diesel
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 194 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 10,5 s
Verbrauch gesamt 5,3 l/100 km
Verbrauch innerorts 6,9 l/100 km
Verbrauch außerorts 4,3 l/100 km
CO2-Emission 139 g/km
Schadstoffklasse Euro 4

Stand: März 2007


Modell Fiat Bravo
Grundpreis 15.400 €
Ausstattungslinien
1.4 16V (90 PS) Active Euro 15.400
1.4 16V (90 PS) Dynamik Euro 16.900
1.4 T-Jet 16V Active (120 PS) (ab Herbst 2007) Euro 16.900
1.9 8V (120 PS) Active Euro 19.000
1.4 T-Jet 16V (150 PS) Dynamik (ab Sommer 2007) Euro 19.900
1.9 16V (150 PS) Dynamik Euro 22.000
1.9 16V (150 PS) Emotion Euro 23.500
1.9 16V (150 PS) Sport Euro 23.600
Ausstattung
ABS Serie
Beifahrerairbag Serie
Fahrerairbag Serie
ASR Serie
Automatikgetriebe -
Navigationssystem ab 2.400 €
CD-Radio SSerie (erst ab Dynamic)
elektr. Fensterheber hinten 300 € (für Dynamic; sonst Serie außer Active)
elektr. Fensterheber vorn Serie
elektr. Schiebedach 1.150 €
elektr. verst. Außenspiegel Serie
ESP Serie
Klimaanlage 1.200 € (Serie ab Dynamic)
Klimaautomatik 400 € (erst ab Dynamic; Serie bei Emotion)
Kopfairbag hinten Serie
Kopfairbag vorne Serie
Kurvenlicht Serie (erst ab Dynamic)
Lederausstattung 1.550 € (erst ab Dynamic)
Leichtmetallfelgen ab 600 € (Serie Emotion und Sport)
Metalliclackierung 520 €
MP3-Radio 810 €
Nebelscheinwerfer Serie (erst ab Dynamic)
Seitenairbag hinten Serie
Seitenairbag vorne Serie
Sitzhöheneinstellung Serie (ab Dynamic auch für Beifahrer)
Tempomat 280 €
Xenonlicht 680 € (erst ab Dynamic)
Zentralverriegelung Serie

Stand: März 2007


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