Die Long-Range-Dual-Motor-Varianten kommen mit einigen "Eis-Modifikationen" nach Zell am See
E-Autos wird ja gern mal populistisch ihr Nutzen und ihre Performance abgesprochen, gerade im Winter. Dass diese Annahme inzwischen restlos überholt ist, zeigen nicht nur unsere Tests, sondern ebenso etliche Winterreichweitentests und diverse Aktivitäten der Hersteller im Motorsport.
Genau auf diesen Zug springt Polestar auf, und bereitet ihre gesamte Flotte, bestehend aus Polestar 2, 3 und 4, auf den Einsatz beim FAT Ice Race 2025 vor. Das ist ein kleines Festival in Zell am See, Österreich, und war während der 1950er Jahre mit dessen historischen Eisrennen äußerst populär. Rund 10.000 Fans kamen damals schon, um die Autokultur zu feiern. 2023 wurde es erneut ins Leben gerufen.
Einige Modifikationen braucht die Polestar-Flotte dann aber doch, um an den Rennen teilzunehmen. Klar, komplett serienmäßige Autos nehmen ebenso wenig an der Dakar-Rallye teil. Vielmehr geht es bei den Umbauten in den schwedischen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen des Unternehmens um Grip, Sicherheit und Bodenfreiheit.
20 bis 40 Millimeter entfernen sich alle drei zusätzlich vom Untergrund. Einstellbare Öhlins 3-Wege-Stoßdämpfer ersetzen die Serie. Für ausreichend Grip auf Eis sorgen spezialisierte Pirelli-Spikereifen auf ikonischen OZ-Racing-Felgen, die auf den Polestars in der Version "Rally Legend" Weltpremiere feiern.
Für zusätzliche Sicht sorgen Stedi Quad Evo-Frontscheinwerfer. Im Innern liefern Recaro Schalensitze perfekten Halt bei Drifteskapaden. Zusätzlich erhalten Polestar 2, 3 und 4 einiges an Zubehör und Anbauten wie Ski, Dachgepäckträger, Aufbewahrungslösungen und Bergungsausrüstung.
Eine gelb-weiße Optik mit passender nummerischer Beklebung sorgt für zusätzliches Rally-Flair. Und damit ausreichend Power zum Driften anliegt, sind alle drei Eisköniginnen mit dem Long Range Dual Motor und Performance-Paket ausgestattet. Demnach Allrad und Leistungen von 350 bis 400 kW.
Zuständig für die Umbauten war Joakim Rydholm, Head of Driving Dynamics bei Polestar. Der kann auf über 30 Jahre Motorsporterfahrung inklusive mehrerer Podiumsplatzierungen bei schwedischen Rallyes zurückblicken. Jedes Fahrzeug weist leicht unterschiedliche Eigenschaften auf.
"Wir haben eng mit unseren führenden Technologiepartnern zusammengearbeitet, um maßgeschneiderte technische Lösungen für diese Fahrzeuge zu entwickeln, die unsere Performance-DNA unterstreichen - und dafür sorgen, dass sie unglaublich viel Spaß beim Fahren machen", so Joakim Rydholm. Gut vorbereitet scheinen die Drei jedenfalls zu sein, fanden die Testfahrten doch nahe des Polarkreises statt.
Schon 2022 hatten die Schweden mit dem Polestar 2 Arctic Circle ein von der Rallye inspiriertes Modell vorgestellt. Jetzt folgen also die Versionen des Polestar 3 und 4. Die Arctic Circle Modelle werden am Samstag, den 1. Februar 2025 in Zell am See, Österreich beim FAT Ice Race im Einsatz zu sehen sein. Wenn eines Faszination gegen Vorurteile säen kann, dann Motorsport. Insgeheim hoffen wir jetzt ein bisschen auf ein Sondermodell im Stile des Porsche 911 Dakar.