Polestar 7: Neues Kompakt-SUV angekündigt

Einstiegsmodell soll die Marke offenbar aus den roten Zahlen bringen. Vielleicht ist es ein Derivat des Lynk & Co 02?

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Die zu Geely gehörende Marke Polestar kündigt den Polestar 7 an, ein neues Kompakt-SUV, das zudem das erste Modell aus europäischer Produktion sein soll. Ein Startdatum wird noch nicht genannt, doch soll das Auto offenbar helfen, die Marke aus den roten Zahlen zu bringen.

In der zweiten Jahreshälfte 2025 soll zunächst der Verkaufsstart des Polestar 5 erfolgen. Der viersitzige Grand Tourer basiert auf einer von Polestar selbst entwickelten Aluminium-Plattform und hat erstmals 800-Volt-Technik. Darauf basiert der für 2026 angekündigte Polestar 6, die Cabrio-Version des Polestar 5. Dieses Modell wird in der neuen Pressemeldung nicht erwähnt.

Stattdessen kündigt die Marke den Polestar 7 an. Als Premium-Kompakt-SUV gehöre er in das "am schnellsten wachsende und profitabelste Premium-Segment der Welt". Er soll in Europa produziert werden. Ein Grund dafür dürften die Strafzölle der EU sein. die alle in China gebauten Elektroautos treffen.

Ein Bild des Polestar 7 wird noch nicht gezeigt, noch nicht einmal ein Teaser. Doch Polestar-Chefdesigner Philipp Römers verspricht: "Polestar ist bekannt für sein progressives Design, bei dem sich jedes Auto von anderen abhebt und für Aufsehen sorgt - so wird es auch beim Polestar 7 sein."

Ab dem Polestar 7 will man "schrittweise von einem Multi-Plattform-Ansatz zu einer einzigen Architektur übergehen", um Komplexität, Kosten und Investitionen zu reduzieren. Bisher basieren die Modelle auf CMA (Polestar 2), der Volvo-Plattform SPA2 (Polestar 3) bzw. der Geely-Plattform SEA (Polestar 4).

Im Gesamtjahr 2024 hat Polestar weltweit 44.851 Autos verkauft - ein Minus von 15 Prozent gegenüber 2023. In Deutschland setzte die Marke laut KBA-Statistik 3.181 Autos ab, und damit sogar 49 Prozent weniger als im Jahr 2023, als es noch 6.288 Fahrzeuge waren. Es läuft also nicht gut. Deshalb stellt die Marke eine aktualisierte Unternehmensstrategie vor, mit der man die "operative, kommerzielle und finanzielle Leistung" verbessern will.

"Der aktualisierte Geschäftsplan sieht für die Jahre 2025 bis 2027 ein durchschnittliches jährliches Wachstum des Einzelhandelsvolumens zwischen 30 und 35 Prozent und ein positives bereinigtes EBITDA im Jahr 2025 vor." (Polestar)

Danach soll das der Umsatz von 2025 bis 2027 jährlich um 30 bis 35 Prozent wachsen. Außerdem soll 2025 erstmals ein Gewinn erwirtschaftet werden. Dazu soll sich die Zahl der Verkaufsflächen erhöhen: in Europa von 70 auf 130 und in Nordamerika von 36 auf 57. Die Expansion werde sich nun auf Frankreich konzentrieren, wo der Verkauf erst im Jahr 2025 beginnt. Weitere Märkte in Osteuropa, Asien und Lateinamerika sollen ab 2026 folgen. Wie bisher will man die Autos über das Internet an die Kundschaft verkaufen, was Polestar als direct-to-customer-Ansatz bezeichnet.

Außerdem will Polestar jährlich einen dreistelligen Millionenbetrag durch den Verkauf von CO2-Zertifikaten erzielen. Bekanntlich haben Hersteller wie Volkswagen, Ford, Renault-Nissan und andere Mühe, die CO2-Flottengrenzwerte der EU für 2025 zu erreichen. Sie können mit reinen Elektromarken wie Polestar einen so genannten Pool bilden, womit die Emissionen zusammengerechnet werden. Einen solchen Pool hat Polestar mit vier Herstellern gegründet.

Zudem soll Polestar Energy eingeführt werden. Damit soll die Kundschaft ihre Kosten für das Aufladen zu Hause um bis zu 30 Prozent senken können, indem sie die Polestar Energy App nutzt. Wie das funktioniert, verrät Polestar noch nicht, doch soll der Service in der zweiten Jahreshälfte starten.

Lynk & Co 02

Unter dem Strich

Bei Polestar läuft es nicht allzu gut. Weder macht die Marke Gewinn, noch steigen die Absatzzahlen - im Gegenteil, sie fielen zuletzt. Einziger Lichtblick ist, dass man etliche neue Pferde im Stall hat. Dazu soll noch ein Kompakt-SUV kommen. Wir würden uns nicht wundern, wenn der Polestar 7 ein enger Verwandter des Zeekr X und Lynk 02 wäre. Den könnte man schnell bringen, und er wäre wohl günstiger als die bisherigen Modelle, die im günstigsten Fall etwa 49.000 Euro kosten. Den 4,46 Meter langen Lynk & Co 02 gibt es schon ab 36.000 Euro ...

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