Wie viel Sprit braucht der 272 PS starke VZ 1.5 e-Hybrid im realen Verkehr?
Der Cupra Terramar ist der größte der Benzin-Hybrid-SUVs der spanischen Sportmarke. Mit einer Länge von fast 4,52 Metern liegt er etwas über dem Formentor; aber vor allem der Stauraum und das Innenraumangebot sind größer.
Der Terramar teilt sich fast alle Antriebe mit dem kleineren Schwestermodell im Coupé-Stil. Das gilt auch für die Plug-in-Hybride. Für unseren wöchentlichen Verbrauchstest habe ich den Cupra Terramar VZ 1.5 e-Hybrid mit 272 PS und einer 19,7-kWh-Batterie gewählt. Auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke, die von Rom nach Forlì (südöstlich von Bologna) führt, brauchte ich 4,30 Liter/100 km. Mit deutschen Spritpreisen führt das zu Kraftstoffkosten von 7,48 Euro/100 km.
Dazu kommt noch der Strom. Denn wie immer bei Plug-in-Hybriden fuhr ich in Rom mit voller Batterie los. Auf dem Weg aus der Stadt heraus schaffte ich 84 km im Elektromodus, und das trotz niedriger Temperaturen um die sechs Grad.
Mit dem genannten Durchschnittsverbrauch von 4,30 Liter/100 km schneidet der leistungsstarke Cupra Terramar etwas besser ab als der Durchschnitt der PHEVs, die ich in den letzten Jahren getestet habe. Das Testergebnis ist besser als beim Lexus NX 450h+ (4,55 Liter/100 km), beim Mazda CX-60 als Plug-in-Hybrid (4,85 Liter), beim Honda CR-V e:PHEV (4,90 Liter) und beim Cupra Formentor VZ 1.4 e-Hybrid mit 245 PS von 2022 (4,95 Liter).
Es gibt aber auch sparsamere Plug-in-SUVs ähnlicher Größe und Leistung, die weniger verbrauchen. Zu dieser Kategorie gehören der BYD Seal U DM-i AWD (3,80 Liter/100 km), der 2020er Ford Kuga Plug-in- Hybrid (3,80 Liter) und der Toyota RAV4 Plug-in Hybrid (3,25 Liter).
Bei unserem Testwagen handelte es sich um den sehr gut ausgestatteten und durchzugsstarken Cupra Terramar VZ 1.5 e-Hybrid mit 272 PS und DSG. Er hat einen 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, Frontantrieb und Sechsgang-Doppelkupplungsautomatik. Die Systemleistung liegt bei 272 PS.
Zur Serienausstattung des gefahrenen italienischen Modells gehören 19-Zoll-Leichtmetallräder, LED-Licht vorne und hinten, Dreizonen-Klimaautomatik, adaptive Dämpfer (DCC), ein Abstandstempomat (ACC), ein 10,25-Zoll-Instrumentendisplay und ein 12,9-Zoll-Touchscreen. So ausgestattet, kostet der Wagen in Italien 56.250 Euro, in Deutschland ist das Modell mit 56.310 Euro praktisch genauso teuer.
Der Testwagen hatte zudem noch Metallic-Lackierung, 20-Zoll-Räder, die Pakete Intelligent Drive, Digital Drive und Pure Performance sowie ein Panorama-Schiebedach und ein Sennheiser-Soundsystem. Damit kostet das Auto in Italien rund 64.000 Euro.
Dafür gibt es ein wirklich geräumiges SUV mit guter Verarbeitung, hohem Komfort für alle Insassen und sportlicher Optik sowie einem ausgezeichneten Kofferraumvolumen. Gut ist auch die Fahrwerksabstimmung. Selbst in Kurven leidet das Auto nicht zu sehr unter seinem Gewicht von über 1,8 Tonnen. Der Antrieb schiebt die Fuhre kräftig voran, ohne allerdings wirklich sportlich zu sein.
Im Alltag zeigt der Terramar nur dann einen hohen Verbrauch, wenn die Batterie leer ist - vor allem auf der (italienischen) Autobahn und im Stadtverkehr. Bei leerem Akku sorgt der 45-Liter-Tank für eine durchschnittliche Reichweite von etwa 500 km. Bei sparsamer Fahrweise ist sogar eine Reichweite von fast 1.000 km drin.
Mit geladener Batterie, dem idealen Betriebszustand für jeden Plug-in-Hybrid, habe ich bei Temperaturen nahe dem Nullpunkt etwa 70 km im Elektromodus zurückgelegt. Die theoretischen 100 km habe ich in der Kälte nur auf einer idealen "Sparstrecke" erreicht: auf einer Vorstadtstraße ohne Steigungen, ohne Verkehr und bei einer Geschwindigkeit von 70 km/h.
Fahrzeug: Cupra Terramar VZ 1.5 e-Hybrid 272 PS DSG
Listenpreis: 56.310 Euro (in Italien 56.250 Euro)
Testdatum: 16. Januar 2025
Wetter (Abfahrt/Ankunft): Wechselhaft-Regen, 6 Grad / Schnee-Regen, 5 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 81 km/h
Reifen: Pirelli Winter SottoZero 3 - 255/40 R20 101W XL M S AO (EU-Label: C, B, 71 dB)
Bordcomputer-Anzeige: 4,4 Liter/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,2 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,30 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,74 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 7,48 Euro/100 km
Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.
Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.