Auch Exterieur des 20.000-Euro-Autos nochmal dezent überarbeitet
Renault zeigt erste Ansichten vom Interieur seines für 2026 geplanten Elektro-Kleinstwagens. Veröffentlicht werden sie zur Motor Show in Brüssel, die vom heutigen 10. bis zu 19. Januar dauert. Dort wird eine Designstudie gezeigt, deren Exterieur bereits im Herbst 2023 präsentiert wurde. Damals gab es aber noch keine Bilder vom Innenraum.
Das Exterieur ist eine Interpretation des historischen ersten Twingo, der in den 90er-Jahren startete und dessen halbrunde Scheinwerfer-Augen wohl noch vielen präsent sind. So "retro" wie das Interieur sollte offenbar auch das Interieur werden. So soll es ein geräumiges und funktionales Layout haben. Dabei helfen die luftig und schwebend gestaltete, zylindrische Armaturentafel. Diese beherbergt ein 7-Zoll-Instrumentendisplay und einen 10,1-Zoll-Touchscreen.
Auf den ersten Blick ins Auge fällt, dass der Wagen den gleichen Hebel rechts oben am Lenkrad bekommt wie der Renault 5: Das ungewöhnliche Teil dient dazu, die Getriebemodi P, N, R und D zu aktivieren. Außerdem gibt es drei große Drehregler für die Klimatisierung unter dem Touchscreen. Rechts daneben prangt die rote Taste für die Warnblinkanlage, links davon gibt es einen unscheinbaren Start-Stopp-Knopf. Auf den dunklen Bildern nur zu erahnen sind die offenen Ablagen unter dem Armaturenbrett und zwischen den Sitzen.
Obwohl der Innenraum in Schwarz gehalten ist, setzt Renault zudem auf farbige Akzente. So tragen die Sitzpolster farbenfrohe Mustern wie in der ersten Twingo-Generation. Diese zeigen sich auch an den vorderen Türverkleidungen und auf dem Armaturenbrett vor dem Beifahrersitz. Für den Fahrzeugboden wird zumindest bei der Studie eingefärbter Kork verwendet.
Wie beim Original lässt sich die Rückbank im Verhältnis 50:50 geteilt umklappen und in der Länge verschieben. Die symmetrische Sitzteilung hinten lässt vermuten, dass es sich wie damals um einen Viersitzer handelt. Dem Ur-Twingo treu bleibt Renault auch mit den Ausstellfenstern im Fond. Anders als bei dem Youngtimer hat das Auto jedoch nicht drei, sondern fünf Türen. Und während es beim historischen Vorbild ein praktisches Stoff-Rolldach gab, erhält das neue Modell ein großes Glasdach.
Das Renault-Designteam hat auch diverse Details eingebaut, die den Alltagsnutzen im Blick haben. So gibt es an den vorderen Kopfstützen einen magnetischen Bereich, an dem die Fondpassagiere ihr Handy befestigen können. Ein elastisches Band dient als Kartentasche und kann auch eine Wasserflasche halten.
Das in Brüssel gezeigte Auto wird von Renault als Showcar oder als Prototyp bezeichnet, nicht als Designstudie. Damit soll offenbar betont werden, dass es sich noch nicht um das endgültige Design handelt. Doch der Wagen wirkt außen wie innen ausgesprochen seriennah.
Laut Renault wurden gegenüber dem Showcar vom Pariser Autosalon 2024 zahlreiche Änderungen im Detail vorgenommen. So gibt es im unteren Teil der Front einen Lufteinlass, die hinteren Radlaufverbreiterungen sind kleiner, und die schwarzen Stoßfänger verfügen über ein neues Wabenmuster aus dem 3D-Drucker. Zudem haben die vorderen Türgriffe keine beleuchtete Umrandung mehr, und in der Nähe des Außenspiegels wurde ein kleines Seitenfenster hinzugefügt. Die Form der Rückleuchten wurde ebenfalls verändert.
Das Serienfahrzeug soll 2026 auf den Markt kommen und basiert auf der Plattform AmpR Small, die auch den Renault 5 und Renault 4 trägt. Während es den R5 ab knapp 25.000 Euro gibt, soll der Twingo die Marke von 20.000 Euro unterschreiten, wie Renault bekräftigt. Bisher gibt es in diesem Preisbereich nur den Dacia Spring (rund 17.000 Euro) und den Leapmotor T03 (etwa 19.000 Euro).
Unter dem Strich
Renault zeigt nach dem Exterieur nun auch das Interieur des 2026 startenden Elektro-Twingo. Es passt perfekt zur Retro-Optik des Äußeren. Gleichzeitig setzt es sich deutlich vom Renault 5 ab, der auf der gleichen Plattform beruht, aber eine modernere Displaylandschaft hat. Ob der 10-Zoll-Touchscreen beim Twingo serienmäßig sein wird, bleibt abzuwarten. Gut möglich, dass Renault auch hier eine Handy-Halterung wie beim Dacia Spring einbaut - was ja durchaus legitim ist. Vermutlich wird es auch andere Details nur optional geben; darunter vielleicht auch die längsverschiebbare Rückbank. Aber warten wir`s ab.