Wie viel Sprit braucht der Vollhybrid-Kombi im realen Straßenverkehr?
Familienautos, die die große Ladekapazität eines Kombis mit einem Vollhybridantrieb kombinieren, kann man an einer Hand abzählen. Eines der wenigen Autos dieser Kategorie, die viel Platz mit geringem Spritverbrauch kombinieren, ist der Suzuki Swace 1.8 Hybrid, der einen 1,8-Liter-Benziner mit einem Elektromotor zu einer Systemleistung von 122 PS kombiniert und ein großes Kofferraumvolumen von 596 bis 1.606 Litern besitzt.
Der Suzuki Swace 1.8 Hybrid, der auf dem Toyota Corolla Touring Sports Hybrid basiert, ist auch sehr sparsam, wie diese Ausgabe unseres wöchentlichen Verbrauchstests zeigt: Er brauchte 3,70 Liter/100 km. Das entspricht deutschen Spritkosten von 5,81 Euro/100 km.
Mit dem Durchschnittsverbrauch von 3,70 Litern ist der Suzuki Swace der sparsamste Kombi, den wir bisher getestet haben. In der Vollhybrid-Kategorie unseres Rankings liegt er knapp hinter dem Toyota Yaris Cross 1.5 Hybrid (3,55 Liter) und dem Toyota Yaris 1.5 Hybrid (3,60 Liter), aber leicht vor seinem Schrägheck-Vetter Toyota Corolla 1.8 Hybrid (3,90 Liter).
Die außergewöhnliche Sparsamkeit des Suzuki Swace Hybrid lässt sich ermessen, wenn man ihn mit den besten bisher getesteten Familienkombis vergleicht, nämlich dem kompakteren Mini One D Clubman (3,75 Liter) und dem größeren Opel Insignia Sports Tourer 1.6 Diesel 136 PS (3,80 Liter), die beide Selbstzünder unter der Haube haben. Auch das Plug-in-Hybrid-Modell Mercedes CLA 250 e Shooting Brake liegt mit 3,80 Litern pro 100 km hinter dem Swace.
Der Testwagen hatte die italienische Topausstattung (die auch Top heißt), die Parkpiepser vorne und hinten, 16-Zoll-Aluräder, Auto Hold, ein 8-Zoll-Multimediasystem mit Apple Carplay und Android Auto, einen Abstandstempomaten, einen Querverkehrswarner fürs Rückwärtsfahren und eine kabellose Ladestation fürs Smartphone umfasst. In Deutschland gibt es nur eine einzige Version, nämlich Comfort+, und die kostet 31.350 Euro. Mit Metallic-Lackierung kommt man auf 32.040 Euro.
Auf der Straße wird der Suzuki Swace Hybrid dem Ruf des von Toyota stammenden Hybridsystems gerecht. Das Auto fährt sich entspannt, man hat viel Platz an Bord und im Kofferraum, zudem gibt es hervorragende Fahrerassistenzsysteme. Das e-CVT-Automatikgetriebe und die Systemleistung von 122 PS reichen für Überholvorgänge aus, doch das Auto animiert eher zum ruhigen, entspannten Fahren.
Der Kraftstoffverbrauch des Suzuki Swace 1.8 Hybrid bleibt stets niedrig, auch in der Stadt und auf der (italienischen) Autobahn. Erstaunlich ist, wie schnell der Verbrauch sinkt, sobald der Verkehr nachlässt oder ein gleichmäßiges Fahren mit konstanter Geschwindigkeit wieder möglich wird.
Im außerstädtischen Bereich kommt einem der 43-Liter-Tank zugute, der fast immer eine Reichweite von über 800 Kilometern garantiert.
Hier unsere Ergebnisse für verschiedene Verkehrssituationen:
ModellKraftstoffLeistungAbgasnormCO2-Emissionen
(NEFZ)Verbrauch
(NEFZ)Suzuki Swace 1.8 HybridBenzin122 PSEuro 6d-ISC-FCM78 g/km3,4 Liter/100 km
Fahrzeug: Suzuki Swace 1.8 Hybrid Top (Ausstattung wird in Deutschland nicht angeboten)
Deutscher Listenpreis: 31.350 Euro (Ausstattung Comfort+)
Testdatum 17. September 2021
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, Regen, 27 Grad/Regen, heiter, 25 Grad
Insgesamt während der Tests gefahren: 1.107 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 77 km/h
Reifen: Continental EcoContact 6 - 205/55 R16
Bordcomputer-Anzeige: 3,7 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 3,7 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 3,70 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,57 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 5,81 Euro/100 km
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland im Jahr 2020 mit 19% Mwst. laut Bundeswirtschaftsministerium). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.