Eine solide Allrad-Konstante, die aber durch das automatisierte Schaltgetriebe Federn lassen muss ...
Der Suzuki Vitara ist so etwas wie das Schweizer Taschenmesser unter den kompakten SUVs: nicht das schärfste, nicht das schickste, aber zuverlässig, funktional und stets einsatzbereit.
Seit fast zehn Jahren rollt er in seiner aktuellen Form vom Band und die Verkaufszahlen geben Suzuki recht: 2024 war der Vitara mit rund 6.000 Einheiten zusammen mit dem Ignis und dem neuen Swift auf dem Treppchen der meistverkauften Modell der Marke in Deutschland.
Um den Bestseller frisch zu halten, gab es im vergangenen Jahr ein dezentes Facelift - mit ein paar optischen Korrekturen und einem neuen Infotainment-System. Die Frage: Ist das genug, um gegen die Konkurrenz von Toyota, Hyundai oder VW zu bestehen? Oder ist der Vitara eher ein solides Relikt aus vergangenen Zeiten? Wir haben ihn getestet. Und zwar in der Version, die man nun der Tabelle entnehmen kann ...
Optisch hat Suzuki also nur behutsam nachgeschärft. Die Frontpartie wirkt mit dem Kühlergrill in Klavierlackoptik und dem schmaler gezeichneten Scheinwerfern-Innenleben moderner. Die stärker ausgeformten Kotflügel verleihen dem Vitara ein bulligeres Auftreten, aber im Kern bleibt er sich treu. Farblich gibt es zwei neue Optionen: "Sphere Blue Pearl" mit schwarzem Dach und "Titan Dark Gray Pearl Metallic". Es sind Detailveränderungen, die den Vitara nicht revolutionieren, aber ihn zumindest ein wenig frischer aussehen lassen.
Im Innenraum fällt das neue 9-Zoll-Multimedia-Display auf, das nun kabelloses Apple CarPlay und Android Auto unterstützt. Suzuki Connect, eine App-basierte Vernetzung, hält ebenfalls Einzug. Sie informiert über Fahrzeugstatus, Standort und kann per Geofencing warnen, wenn der Wagen unbefugt bewegt wird - praktisch für alle, die Angst haben, ihr Auto im Parkhaus nicht mehr zu finden. Auch sicherheitstechnisch wurde nachgebessert: Die Notbremsfunktion erkennt jetzt ein breiteres Spektrum an Objekten, und eine Kamera in der Instrumententafel überwacht das Gesicht des Fahrers. Wer also beim Gähnen sein Pokerface nicht wahrt, bekommt eine Warnung.
Unter der Haube unseres Testwagens werkelt der bekannte 1,5-Liter-Saugbenziner mit 102 PS, der von einem 24 kW (33 PS) starken Elektromotor unterstützt wird. Die Systemleistung liegt somit bei 115 PS. Die Kraftübertragung übernimmt ein automatisiertes Sechsgang-Getriebe, das den Vitara entweder auf die Vorderachse oder optional (wie bei uns) auf alle vier Räder schickt. "Allgrip" nennt der Hersteller das. Klingt spannend - aber ist es das auch?
Mit dem Facelift bleibt der Suzuki Vitara ein grundsolides SUV für alle, die ein unkompliziertes, bezahlbares und funktionales Fahrzeug suchen. Der Hybrid-Antrieb bringt ein paar technische Finessen, macht den Vitara aber nicht zwingend besser oder sparsamer.
Wer wirklich Geld beim Tanken sparen will, sollte genau nachrechnen - oder sich fragen, ob der 1.4 Boosterjet MHEV nicht die klügere Wahl wäre. Vor allem auch mit Blick auf die Getriebeauswahl. Unterm Strich bleibt der Vitara: ehrlich, vernünftig, aber kein Gamechanger.