Der kompakte Sportler kommt auch als Plug-in-Hybrid
Es ist inzwischen fast einen Monat her, dass wir die neue Generation des Seat Leon kennen gelernt haben. Nun stellt die hauseigene Sportmarke Cupra ihre Variante vor: den Cupra Leon. Das zweite Cupra-Modell nach dem Ateca kommt als Fünftürer und als Sportstourer (ST) genannter Kombi. Zur Auswahl stehen vier Motorenoptionen: drei Benziner und ein Plug-in-Hybrid.
Der neue Cupra Leon zeichnet sich durch ein aggressiveres Design aus. Auffällig sind die großzügigeren Lufteinlässe und Radhäuser. Hinzu kommen Details in Chromschwarz und Elemente in der charakteristischen Kupferfarbe von Cupra, einschließlich der markenspezifischen Logos. Je nach Ausführung gibt es zwei oder vier Endrohre.
Der Cupra Leon 2020 ist serienmäßig mit Voll-LED-Scheinwerfern und 19-Zoll-Leichtmetallrädern (18 Zoll beim Plug-in-Hybrid) ausgestattet, wobei sechs Designs verfügbar sind. Die Farbpalette der Karosserie umfasst zwei spezifische Farben, Desire Red und Graphene Grey, sowie zwei Lackierungen in matter Ausführung, Magnetic Tech Matt und Petrol Blue Matt.
Kommen wir zu den Abmessungen. Zunächst der Fünftürer: Er ist 4,37 Meter lang, 1,80 Meter breit und 1,46 Meter hoch, während der Sportstourer 4,64 Meter misst und 1,45 Meter hoch ist. In beiden Fällen beträgt der Radstand 2,69 Meter.
Das DCC-Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern weist vorne eine McPherson-Achse und hinten Mehrlenker auf. Im Vergleich zum konventionellen Leon liegt dessen Cupra-Ableger vorne um 25 Millimeter und hinten um 20 Millimeter tiefer. Die Lenkung ist progressiv ausgelegt. Das Bremssystem stammt von Brembo und verfügt über 370-Millimeter-Scheiben vorne samt kupferfarbenen Bremssätteln. Außerdem stehen vier Fahrprofile parat: Komfort, Sport, Cupra und Individual, wobei letzteres nach dem Geschmack des Benutzers konfigurierbar ist.
Das Cockpit des Cupra Leon unterscheidet sich mit Sportsitzen vorne (serienmäßig mit Stoff, aber auch in schwarzem oder blauem Leder erhältlich) und einem speziell entworfenen Lenkrad (mit Cupra-Logo und integriertem Startknopf) vom normalen Leon. Auffallend sind zudem der kurze DSG-Schalthebel und das digitale Armaturenbrett. Cupra spart nicht an Chromdetails, abgedunkelten Aluminiumleisten oder hinterleuchteten Türschwellern.
Es gibt drei Benzinmotoren, allesamt 2.0 TSI-Vierzylinder mit Direkteinspritzung und Turboaufladung. Die Blaupause hierfür liefern der kommende VW Golf GTI und der GTI TCR. Im Cupra Leon lauten die Leistungsdaten 245, 300 und 310 PS. Alle Versionen sind mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe DSG mit elektronischer Schaltung ("Shift by Wire") ausgestattet.
Der Cupra Leon mit 245 PS bietet ein maximales Drehmoment von 370 Nm, während die 300-PS-Option ein Drehmoment von 400 Nm erreicht. Beide Varianten haben ausschließlich Frontantrieb und sind mit einem elektronischen Sperrdifferenzial ausgestattet.
Der stärkste 2.0-TSI-Block, der nur im Kombi erhältlich ist, bietet neben den genannten 310 PS ein maximales Drehmoment von 400 Nm. Diese Version ist die einzige mit 4Drive-Allradantrieb. Damit verspricht Cupra eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in weniger als fünf Sekunden sowie eine elektronisch auf 250 km/h begrenzte Höchstgeschwindigkeit.
Analog zum VW Golf GTE und den Skoda Octavia RS iV gibt es im neuen Cupra Leon zum ersten Mal ein Plug-in-Hybridsystem (PHEV). Es kombiniert einen 1,4-Liter-Turbobenziner mit 150 PS und 250 Nm maximalem Drehmoment mit einem 85 kW (115 PS) starken Elektroantrieb, einer 13 kWh starken Lithium-Ionen-Batterie und einem DSG mit sechs Gängen.
Der Plug-in-Hybrid bietet eine kombinierte Gesamtleistung von 245 PS und ein großzügiges maximales Drehmoment von 400 Nm. Darüber hinaus hat er eine Reichweite von bis zu 60 Kilometer im elektrischen Betrieb (WLTP). Das Aufladen dauert 3,5 Stunden mit einer 3,6-kW- Wallbox oder 6 Stunden an einer Haushaltssteckdose. Die Markteinführung des Cupra Leon ist für das vierte Quartal 2020 geplant.
Im Rahmen der Weltpremiere des zivilen Cupra Leon hat man auch zwei Wettkampfvarianten des neuen Leon vorgestellt: Den so genannten Cupra e-Racer, 100 Prozent elektrisch und mit 680 PS Leistung für die E-TCR-Rennserie und den Cupra Leon Competición mit 340 PS für die konventionelle TCR-Meisterschaft.
Der Cupra e-Racer (großes Bild unten) verfügt über vier Elektromotoren an der Hinterachse und eine 65-kWh-Batterie für eine Gesamtleistung von 500 kW (680 PS) und ein spektakuläres maximales Drehmoment von 960 Nm. Er beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 3,2 Sekunden und erreicht 270 km/h. Ins Auge stechen die geringe Höhe, ein großer Spoiler und breite Radkästen.
Der Cupra Leon Competición seinerseits ist ein konventioneller Rennwagen, ausgestattet mit einem 340 PS starken 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner und einem maximalen Drehmoment von 400 Nm. Außerdem verfügt er über ein sequentielles Sechsganggetriebe von Hewland, Verbesserungen der Aerodynamik und des Fahrwerks (voll einstellbar), eine neue Aufhängungsgeometrie plus ein geringeres Gewicht. In 4,5 Sekunden soll der Leon Competición auf Tempo 100 beschleunigen, die Spitze beträgt 260 km/h. Die ersten Kundenauslieferungen sind für April 2020 geplant.