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Tatsächlicher Verbrauch: Lexus LS 500h im Test

Realer Verbrauch auf der Straße: So sparsam ist die Hybrid-Oberklasse

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Kann ein präsidential wirkendes Limousinen-Flaggschiff den Treibstoffverbrauch in akzeptablen Grenzen halten? Die Antwort lautet ja, vorausgesetzt, Sie erwarten keine Effizienzwunder. Wir haben den Lexus LS 500h auf unsere 360 Kilometer lange Standardstrecke unseres Verbrauchstests geschickt. Dabei hat die Oberklasselimousine mit Hybridantrieb gezeigt, wie sparsam sie im realen Straßenverkehr ist.

Die Limousine ist mit einer Länge von 5,23 Metern und einem Gewicht von mehr als 2,3 Tonnen kein Kleinwagen. Der Wagen mit Allradantrieb und Zehngang-Automatik bringt es mit seinem 3,5-Liter-V6-Benziner sowie dem Elektromotor auf eine Systemleistung von 359 PS. Unser Durchschnittsverbrauch lag bei 7,45 Liter/100 km, was bei aktuellen Spritpreisen (laut ADAC 1,491 Euro/Liter Super) 11,11 Euro pro 100 Kilometer entspricht.

In unserem Verbrauchsranking schneidet der Lexus LS 500h am schlechtesten von allen bisher getesteten Hybriden ab, einschließlich der Mildhybride und Plug-in-Modelle. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Luxusjaps nicht sparsam mit dem Sprit umgeht. Das zeigt schon ein Vergleich mit einer normalen Oberklasselimousine wie dem Jaguar XJ 3.0 AWD, der auf unserer Standardstrecke 8,45 Liter/100 km brauchte. Der Bentley Mulsanne Speed landete sogar bei 10,50 Liter.

Selbst ein Dieselmodell kleineren Formats, der (in Deutschland nicht mehr angebotene) Lancia Thema 3.0 V6 Multijet II mit 239 PS war mit durchschnittlich 7,20 Liter/100 km nicht viel sparsamer. Der Hybrid, der dem Lexus in Sachen Effizienz am nächsten liegt, ist der neue Range Rover Sport P400e, dessen Plug-in-Hybridantrieb mit 7,0 Liter/100 km zufrieden war. Noch deutlich sparsamer war allerdings der Sechszylinder-Diesel des BMW 730d xDrive, der den Rekord der Kategorie (4,45 Liter/100 km) hält.

Wie viel verbraucht der Lexus LS 500h in den verschiedenen Fahrsituationen? In der Stadt und in Vororten ermittelten wir einen Durchschnitt von 10 Liter/100 km. In Rom verzeichneten wir 14,5 Liter, auf der Autobahn aber nur 9 Liter. Wer sehr sparsam fährt, kann mit dem LS 500h auf 7 Liter kommen.

Daten

Fahrzeug: Lexus LS 500h
Testdatum: 16. November 2018
Wetter: heiter, 18 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit: 80 km/h
Reifen: Bridgestone Turanza T005 - 245/45 RF20 Run Flat

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 7,50 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 7,40 Liter/100 km
Mittel aus diesen Zahlen: 7,45 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,491 Euro/Liter (Super)
Spritkosten: 11,11 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keine Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat für eine gewisse Zeit seine Tankrechnungen aufbewahrt und zusammengerechnet. Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Der Wert ergibt sich aus dem Mittel aus Bordcomputer-Wert und dieser beiden Zahlen. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna). Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (in Italien auf der Autobahn 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr. Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet er den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und den durchschnittlichen Strompreis von deutschen Haushalten, wie von www.stromauskunft.de angegeben.

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