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Renault Kangoo be bop: Ein Fun-Fahrzeug zum Auffallen

Wir haben die originelle Kangoo-Kurzversion mit Cabriodach schon getestet

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Bordeaux (Frankreich), 18. Februar 2009 - Minivans müssen vor allem praktisch und günstig sein, das steht fest. Schließlich sind sie für Familien bestimmt, und die brauchen viel Platz für Kinder und Gepäck und im Geldbeutel herrscht beständige Ebbe. Oder ist das nur ein Vorurteil? Vielleicht verlangt es Familien auch mal nach Spaß statt immer nur nach Nutzwert, eventuell wollen sie sogar mit einem ungewöhnlichen Auto auffallen. Ein Hingucker ist der Renault Kangoo be bop mit seinem originellen Dach auf jeden Fall, aber was taugt er sonst? Wir haben den am 6. April 2009 startenden be bop für Sie getestet.

Kein Familienauto
Ganz schnell und vielleicht voreilig haben wir den be bop als Minivan eingruppiert, also als Kleinwagen-Van. Die Länge von nur 3,87 Meter und die relativ große Höhe legen diese Einordnung nahe. Doch erstens basiert der be bop nicht auf dem Clio, sondern dem Kompaktvan Scénic, und zwar auf der demnächst abgelösten Generation. Und noch aus einem anderen Grund wiegt man bei Renault den Kopf, wenn man den be bop als Minivan anspricht: Ein klassisches Familienauto sei der Neuling nämlich nicht. Denn mit Mama, Papa und zwei Kindern besetzt, bleiben im be bop nur noch 214 Liter Platz für Gepäck - viel zu wenig für die Urlaubsfahrt. Für den Transport größerer Gegenstände eignet er sich dennoch: Die beiden einzelnen Fondsitze lassen sich nicht nur längs verschieben, sondern durch das so genannte Tumble-Sitzsystem auch nach vorne in die Senkrechte klappen oder gar ausbauen. Dann passen bis zu 1.462 Liter in den Winzling.

Einsteigen via Hecktür?
Für ein Familienauto fehlen dem be bop auch die Fondtüren. Zwei Kleinkinder auf die Rücksitze zu verfrachten und dann noch in den Sitzschalen anzuschnallen, ist Schwerstarbeit. Größere Kinder können via Hecktüre einsteigen, sagt man bei Renault. Zunächst ist das einleuchtend, denn es bereitet keine Probleme, über die Heckstoßstange ins Auto zu klettern, sich zwischen den beiden Fondsitzen hindurchzuschieben und Platz zu nehmen. Doch der be bop besitzt statt einer Heckklappe eine seitlich angeschlagene Türe, die sich in engen Parklücken kaum weit genug öffnen lässt.

Unkonventionelles Frischluft-Dach
Eine Klappe ließe sich nicht mit dem Hauptvorteil des be bop vereinen: dem unkonventionellen Dach. Der hintere Teil davon lässt sich manuell nach oben und vorne bewegen, sodass die Fondpassagiere unter freiem Himmel Frischluft tanken können. Die hinteren zwei Sitze - der be bop ist nur ein Viersitzer - sind also beileibe nicht die schlechteren. Rückt man die längs verschiebbaren Möbel nach hinten, genießt man Beinfreiheit wie in der Oberklasse. Die Kopffreiheit ist ohnehin fürstlich. Die Arme ruhen bequem auf den Vorsprüngen der Innenraumauskleidung, die fast Fensterbrett-Format besitzen und die Überlegung nahe legen, ob hier nicht Blumentöpfe am Platze wären.

Ein wenig Trucker-Romantik
Auch vorne sitzt man angenehm. Die Sitzbezüge erfreuen mit ihren frischen Farben und oben am Armaturenbrett gibt's in der orangefarben lackierten Version einen großen Klecks blaue Farbe. Allerdings sind die Insassen allseitig von Hartplastik umgeben, und der untere Teil des Innenraums ist im typischen Renault-Grau gehalten.

Starke Neigung zum Wanken und Nicken
Da guckt man besser durch die riesige Frontscheibe nach draußen und freut sich über die hohe Sitzposition. Dabei kommt schon mal Trucker-Romantik auf, allerdings auch mit den negativen Aspekten: Wie ein Rennwagen lässt sich der Kangoo nicht fahren, denn der hohe Schwerpunkt sowie das Fahrwerk lassen das Auto stark wanken und nicken. Auch die beiden angebotenen Motoren lassen sportliche Ambitionen schnell ersterben. Man hat die Wahl zwischen einem 106 PS starken 1,6-Liter-Benziner und einem 103-PS-Diesel mit 1,5 Liter Hubraum. Beides sind altbekannte Aggregate, die den rund 1,4 Tonnen schweren be bop angemessen, aber nicht gerade freud- und schwungvoll bewegen. Die Aggregate erfüllen nur die Euro-4-Abgasnorm, und besonders der Benziner ist mit 7,9 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer nicht ganz sparsam. Die Schaltung erfordert etwas Kraft beim Einlegen der Gänge - beim Benziner sind es fünf, beim Diesel einer mehr.

Ab knapp 17.000 Euro
Den be bop gibt es ab 16.950 Euro. Ein Billigheimer ist er also nicht, denn Opel Meriva oder Citroën C3 Picasso sind schon für rund 15.000 Euro zu haben, wenn auch mit etwas schwächeren Motoren. Die Serienausstattung des nur in einer Ausstattung angebotenen jungen Jazzmusikers ist allerdings auch umfangreich. Dazu gehören nicht nur ein CD-Radio, eine Klimaanlage, 16-Zoll-Alufelgen, Nebelscheinwerfer und elektrisch einstell- sowie anklappbare Außenspiegel, sondern sogar eine Licht- und Scheibenwischerautomatik. Selbst die zweifarbige Metallic-Lackierung ist serienmäßig. Das Sicherheitspaket ist allerdings nicht komplett, denn die wichtigen Kopfairbags gibt es anders als beim Kangoo nicht einmal gegen Aufpreis.

Gesamtwertung
Mit seinem originellen Dach ist der be bop ein Auto zum Auffallen. Allerdings gibt es beileibe schickere Autos. Auch die Motoren sind für ein Fun-Car zu wenig schwungvoll, das Fahrwerk zu schaukelig. Als Lifestyle-Auto eignet sich ein Mini oder ein Cabrio besser. Und für Familien mit zwei Kindern ist der Wagen zu klein und zu unpraktisch. Nein, einen Run auf die Renault-Showrooms wird der be bop nicht auslösen.

Modell Renault Kangoo be bop 1.6 16V
Motor
Bauart Otto- Reihenmotor, DOHC, Multipointeinspritzung
Zylinder / Ventile 4 / 4
Antrieb Frontantrieb
Getriebe Schaltgetriebe
Gänge 5
Hubraum 1.598 cm³
Leistung 78 kW bei 5.750 U/min
max. Drehmoment 148 Nm bei 3.750 U/min
Fahrwerk
Bremsen vorn Scheiben, 280 mm
Bremsen hinten Scheiben, 274 mm
Lenkung elektrische Servolenkung, geschwindigkeitsabhängig
Radaufhängung vorn Pseudo- McPherson mit unteren Viereckslenkern, Querstabilisator
Radaufhängung hinten Verbundlenkerachse mit vertikalen Schwingungsdämpfern, Schraubenfedern und Panhardstab, Querstabilisator
Räder vorn 6,0 J 16 mit Reifen 205/60 R 16
Räder hinten wie vorn
Spurweite vorn 1.519 mm
Spurweite hinten 1.533 mm
Wendekreis 9,6 m
Maße
Länge 3.871 mm
Breite 1.829 mm
Höhe 1.825 mm
Radstand 2.313 mm
Leergewicht 1.435 kg
max. Zuladung 402 kg
Anhängelast (gebremst) 1.050 kg
Kofferraumvolumen 214 l
Tank 60 l
Kraftstoffart Super
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit 170 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 12,1 s
Verbrauch gesamt 7,9 l/100 km
Verbrauch innerorts 10,6 l/100 km
Verbrauch außerorts 6,3 l/100 km
CO2-Emission 191 g/km
Schadstoffklasse Euro 4
Kosten
Haftpflicht Klasse 15
Teilkasko Klasse 16
Vollkasko Klasse 17
Garantie 2 Jahre, 12 Jahre gegen Durchrostung
Serviceintervalle 30.000 km

Stand: Februar 2009


Modell
Grundpreis 16.950 €
Ausstattung
ABS Serie, mit Bremsassistent
Beifahrerairbag Serie
Fahrerairbag Serie
ASR Serie
Navigationssystem 1.200 €
CD-Radio Serie (mit MP3-Funktion)
elektr. Fensterheber vorn Serie
elektr. verst. Außenspiegel Serie (anklappbar, Funktion für Enteisung)
ESP Serie
Klimaanlage Serie
Klimaautomatik 400 €
Kopfairbag hinten -
Kopfairbag vorne -
Leichtmetallfelgen Serie (16 Zoll)
Metalliclackierung Serie (zweifarbig)
Nebelscheinwerfer Serie
Seitenairbag vorne Serie
Tempomat 200 €
Zentralverriegelung Serie
zwei Einzelsitze hinten, längs verschiebbar, wickelbar und ausbaubar Serie
manuelles Verdeck über den Rücksitzen Serie
2 kleine, ausstellbare Glasdächer über den Vordersitzen Serie
fixes Glasdach im Mittelteil Serie
links angeschlagene Hecktür mit versenkbarer Scheibe Serie
zweifarbiges Armaturenbrett Serie
Licht- und Scheibenwischerautomatik Serie
elektron. Einparkhilfe hinten 350 €
Bluetooth-Freisprechanlage 150 €
Bluetooth-Freisprechanlage und USB-Anschluss 350 €
Sicherheitstrennnetz 160 €

Stand: Februar 2009


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