Italienischer Tuner macht Ferrari F40 "zahmer"

Officine Fioravanti bändigt den "Wolfshund" mit neuem Fahrwerk, Bremsen und Rädern

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Der Ferrari F40 steht für Faszination über die Auto-Bubble hinaus. Der letzte Ferrari, der in Enzo Ferraris Gegenwart präsentiert wurde. Poster, Postkarten und Fotos zierten die Wände von Auto-Enthusiasten, die zwischen den 1970er und 80er Jahren geboren wurden.

Vielleicht eines der wenigen Autos in der Geschichte, bei dem sich die meisten einig sind und es als "schön" bezeichnen. Doch ist der Ferrari F40 so radikal ursprünglich, dass er sich zuweilen etwas störrisch lenken lässt, wie die Unfälle der letzten Zeit mahnend zeigen (einer davon der F40 von F1-Fahrer Lando Norris). Keine elektronischen Helfer und ein unvorhersehbar einsetzender Turbo erschweren die Freude hinterm Lenkrad:

"Der Ferrari F40 ist ein bisschen wie ein Wolfshund, den man sanft streicheln kann, aber wenn man ihn verletzt, kann er beißen", sagte einst der Rennfahrer Michele Alboreto. Nun hat jemand ein spezielles Paket entwickelt, um den F40 etwas leichter fahren zu können.

Ferrari F40 Hochleistung

Es handelt sich dabei um Officine Fioravanti, ein junges Unternehmen aus Turin, das sich auf den Umbau und die Modifikation von historischen Supersportwagen spezialisiert hat. Die Tuner haben ein Handling-Paket entwickelt, das dem Ferrari F40 Alte Prestazioni, wie ihn die italienische Schmiede nennt, neues Leben einhaucht. Eine verbesserte Version des kultigen Supersportwagens aus Maranello.

"Wenn man ihn nicht fährt, ruiniert man ihn; wenn man ihn fährt, aber kein erfahrener Fahrer ist, riskiert man viel", betont Officine Fioravanti bei der Vorstellung der neuen, dem F40 gewidmeten Features, die darauf abzielen, "einen der kultigsten Supersportwagen der Geschichte sicherer, benutzerfreundlicher und, wenn nötig, sogar leistungsstärker zu machen".

Das Paket umfasst Öhlins TTX 36-Dämpfer mit 4-Wege-Einstellung, neue Lenker, Lager und gefräste Nabenträger, um eine vorhersehbarere Fahrwerksbalance zu finden. Auch die Bremsanlage wurde mit neuen Karbonkeramik-Scheiben und Brembo-Bremssätteln - 6 Kolben vorne und 4 hinten - sowie einem verbesserten ABS mit neuen Sensoren ausgestattet.

Das Lenkgetriebe hat ebenfalls eine Überarbeitung erfahren: Es wurde verkürzt und mit einer hydraulischen Servounterstützung versehen. Schließlich ruht der Ferrari F40 Alte Prestazioni auf neuen 18-Zoll-Leichtmetallrädern vorne und 19-Zoll-Leichtmetallrädern hinten, die für die Montage von Michelin Cup 2 oder Pirelli P Zero Reifen vorgesehen sind.

Das Ergebnis ist ein Ferrari F40, der seine Faszination bewahren soll, jetzt aber ein wenig "gutmütiger" zu fahren ist. Aber vielleicht macht dieses Ungestüme seine Faszination auch aus? Die Tuner von Officine Fioravanti sagen hingegen: "Ein F40 ist ein Meisterwerk, das zum Fahren und nicht zum Vorzeigen geschaffen wurde". Eine Anpassung also, die eventuell zum Überleben der noch wenigen Sportwagenikonen beiträgt, ohne sie einfach stehen lassen zu müssen. 

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