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Maserati Grecale (2022) debütiert mit bis zu 530 PS

Die vollelektrische Variante Folgore gibt ihr Überraschungsdebüt und startet im zweiten Halbjahr 2023

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Selten gab es bei uns im Motor1.com-Universum so viel Vorab-Trubel um ein neues Auto, von dem wir im Prinzip so gut wie nichts wussten. Erlkönigbilder und Teaser ohne Ende. Dazu ein Prototypen-Test. Jetzt können wir endlich Licht ins Dunkel bringen. Maserati hat soeben die Hüllen fallen gelassen und sein neues "kleines" SUV auf die Menschheit losgelassen. Sagen Sie ganz offiziell Hallo zum Grecale!

Plattform und Ausmaße

Das SUV nutzt eine stark modifizierte Variante der Giorgio-Plattform (schließlich muss ab nächstem Jahr auch ein rein elektrischer Antrieb reinpassen), die seit 2015 in Alfa Romeos Giulia und seit 2016 im Stelvio genutzt wird. Das lässt fahrdynamisch schon mal einiges erhoffen. 

Mit einer Länge von 4,85 Meter ist der Grecale - in guter Maserati-Tradition nach einem starken Nordostwind im Mittelmeer-Raum benannt - gut 15 Zentimeter kürzer als der Levante. Somit sortiert er sich irgendwo zwischen BMW X3/ Mercedes GLC und BMW X5/Mercedes GLE ein. Der Radstand von 2,90 Meter spricht aber eher dafür, dass sich der neue Maser im Segment von X3/GLC/Macan und Co. einigeln will. Auch den Jaguar F-Pace und den Range Rover Velar dürfte man bei der Entwicklung im Auge gehabt haben.

Ein Luftfahrwerk ist beim Topmodell Trofeo Serie, Modena (adaptives Stahlfahrwerk) und GT (Stahlfahrwerk) kriegen es gegen Aufpreis. Für die Vernetzung aller Fahrdynamik-Systeme hat der Dreizack in Eigenregie VDCM (Vehicle Dynamic Control Module) entwickelt. Das zentrale Steuersystem kontrolliert die komplette Dynamik des Fahrzeugs (vertikal, senkrecht zum Boden, seitlich) nun prädiktiv und nicht mehr reaktiv. Die Unterscheidung zwischen den einzelnen Fahrmodi soll klar spürbar sein. Von besagten gibt es im Grecale fünf Stück: Komfort, GT, Sport, Corsa (nur im Trofeo) und Offroad.

Antrieb

Der Grecale GT und der Modena fahren mit einem 2,0-Liter-Turbo-Vierzylinder samt 48-Volt-Mildhybrid-System und elektrischem Zusatzverdichter vor. In der Basis gibt es 300 PS, im Modena sind es 330 Pferde. Unangefochtener Chef im Ring ist der Trofeo, dessen 530 PS und 620 Nm Drehmoment auch bei BMW M in Garching und bei AMG in Affalterbach registriert werden dürften. Der Dreiliter-V6 ist eine Adaption des Aggregats aus dem MC20, hier jedoch ohne Trockensumpfschmierung und mit 100 PS weniger Leistung. 

Alle Grecale kommen serienmäßig mit Allradantrieb und 8-Gang-Automatik. Der Modena erhält zudem eine mechanische Hinterachssperre, der Trofeo ein elektronisches Hinterachs-Sperrdiff. Alle relevanten Daten haben wir in dieser wunderschönen Tabelle für Sie aufgelistet:

ModellGrecale GTGrecale ModenaGrecale TrofeoLeistung221 kW/300 PS243 kW/330 PS390 kW/530 PSDrehmoment450 Nm450 Nm620 Nm0-100 km/h5,6 Sekunden5,3 Sekunden3,8 Sekunden0-200 km/h23,7 Sekunden21,9 Sekunden13,8 SekundenVmax240 km/h240 km/h285 km/hGewicht1.870 kg1.895 kg2.027 kgVerbrauch8,7-9,2 Liter8,8-9,3 Liter11,2 LiterCO2-Emissionen198-208 g/km199-210 g/km253 g/km

 

Elektro-Version "Folgore"

Zum rein elektrischen Grecale gab es bisher so gut wie keine Informationen. Jetzt lässt der Dreizack zumindest einen Teil der Katze aus dem Sack. Auch das stromernde Einstiegs-SUV der Modeneser wird die Zusatzbezeichnung "Folgore" ("Blitz") erhalten.

Es kommt mit 400-Volt-Technologie einer 105-kWh-Batterie und ist laut Maserati in der Lage "ein Drehmoment von 800 Nm zu erzeugen". Die BEV-Version des Grecale soll im zweiten Halbjahr 2023 auf den Markt kommen. 

Interieur und Infotainment

"Der Grecale ist ein SUV, das sich insbesondere durch Platzangebot und Komfort auszeichnet", sagt Maserati. "Gleiches gilt für seine Klangqualität und die großzügige Verwendung edler Materialien wie Holz, Carbon und Leder". Wie das aussieht, können Sie in unserer XXL-Galerie unter diesem Artikel begutachten.

Wer Maseratis Infotainmentsysteme aus der Vergangenheit (auch aus der jüngeren) kennt, wird sich darüber freuen, dass im Grecale ein komplett neuentwickeltes, Android-basiertes System zum Einsatz kommt. 

Tasten wurden, so ist das heute eben, nahezu vollständig eliminiert. Dafür sehen wir eine ganze Armada an Bildschirmen. Neben dem digitalen Instrumentendisplay, dem optionalen Head-up-Display und dem 12,3-Zoll-Infotainmentscreen (dem größten aller Zeiten bei Maser) gibt es unter letzterem auch noch ein 8,8-Zoll-Display für Klimabedienung und Co.

Dazu kommen ein kleiner Klima-Screen für die Hinterbänkler sowie eine digitale Neuinterpretation der traditionellen Maserati-Uhr, auf die man im Unternehmen offenbar besonders stolz ist: Sie zeigt nicht nur die Uhrzeit an, sondern reagiert auch auf natürliche Sprachbefehle ("Hey Maserati") und verwandelt sich in einen Kompass oder einen G-Meter.

Über Bluetooth können im Grecale gleichzeitig zwei Smartphones verbunden werden. Apple CarPlay und Android Auto sind ohnehin Standard. Außerdem ist es möglich, über Smartphone, Smartwatch oder den virtuellen Assistenten (Alexa oder Google Assistant) von zu Hause aus Kontakt mit dem Auto zu haben.

Die drei verschiedenen Soundsysteme steuert der italienische Hersteller Sonus faber bei. Das Maximum stellt hier ein 3D-Surround-Sound-System mit 21 Lautsprechern und 1.000 Watt Leistung dar. 

Zu den Umfängen in puncto Fahrhilfen und Assistenzsysteme liefert Maserati bisher keine Informationen. 

Marktstart und Preise

Die Verbrenner-Varianten des Maserati Grecale werden im Werk Cassino produziert und kommen im zweiten Halbjahr 2022 auf den Markt. Ein Jahr später folgt wie gesagt der vollelektrische Grecale Folgore. Zu den Preisen hat sich der Hersteller noch nicht geäußert. 

Wir werden das neue SUV voraussichtlich Ende April ausführlich testen können und versorgen Sie dann in schriftlicher wie in Video-Form mit den ersten Eindrücken.

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