40 Exemplare zu je vier Millionen Euro soll es geben ...
Ende Oktober 2020 zeigte uns Bugatti erstmalig das Exerimentalfahrzeug namens Bolide mit aberwitzigen Leistungsdaten. 1.850 PS sollten auf nur 1.240 kg Leergewicht treffen. Nur zwei Wochen später wurden dann weitere Fotos veröffentlicht, um die Echtheit des Modells zu untermauern. Trotzdem schwang - bis jetzt - immer etwas Misstrauen mit. Baut Bugatti wirklich diesen Hypersportwagen? Jetzt kommt die Gewissheit: Bugatti baut den Bolide. Wirklich.
Wie es nun dazu kam, erklärt Bugatti-Präsident Stephan Winkelmann:
"Mit dem Bolide haben wir vergangenes Jahr enorme Begeisterung ausgelöst. Nach der Präsentation baten uns viele unserer Kunden, ein Serienfahrzeug des Experimentalfahrzeugs zu entwickeln. Die Reaktionen und die Rückmeldung Enthusiasten und Sammler aus der ganzen Welt haben mich überwältigt. Daher haben wir uns entschlossen, eine Kleinserie des Bolide aufzulegen, um 40 Kunden die Chance zu geben, dieses unglaubliche Fahrzeug erleben zu können. Unser Team entwickelt nun ein Serienmodell, die ultimative Fahrmaschine für den Track."
Damit wird der Bolide die extremste Ausbaustufe des legendären 8,0-Liter-W16 und irgendwie ein Must-Have für jeden Bugatti-Sammler und jede Bugatti-Sammlerin.
Viele Luftführungskanäle und der filigrane Vorderwagen erinnern eher an aerodynamisch ausgefeilte Formel-1-Boliden als an Hypersportwagen und bestimmen das optische Erscheinungsbild. Dazu kommen eine sehr niedrige Höhe, eine Ansaughutze auf dem Dach und eine ultrasportliche Sitzposition.
Der dominierende Heckflügel in Kombination mit dem markanten Heckdiffusor soll für hohe Abtriebskräfte und dadurch optimale Traktion sorgen. Wie bei anderen Bugatti-Fahrzeugen setzt das Designteam auf einen Farbsplit. Der Anteil der sichtbaren Carbon-Teile vergrößert sich jedoch im Vergleich zu anderen Modellen.
Abstriche müssen Sie trotzdem machen. Während die Studie mittels 110-Oktan-Rennbenzin noch für die oben erwähnten 1.850 PS sorgte, wird beim Serienfahrzeug auf Super Plus Benzin mit "nur" 98 Oktan gesetzt. Die verfügbare Leistung liegt dann bei 1.600 PS und 1.600 Newtonmeter Drehmoment ab 2.250 Umdrehungen.
Den Antrieb stimmen die Ingenieure für den Rundstreckeneinsatz auf höhere Drehzahlen ab, entdrosseln unter anderem Ansaug- und Abgasanlage, um ein noch schnelleres, spontaneres und extremes Ansprechverhalten zu erzielen. Ebenso werden das Kühlsystem für Turbolader, Motor, Getriebe und Differential für eine optimale Leistungsentfaltung angepasst.
Zur Sicherheitsausstattung zählen unter anderem eine HANS-System-Kompatibilität, eine automatische Feuerlöschanlage, Druckbetankung mit Kraftstoffblase, Zentralverschluss für Räder und eine Sechspunkt-Gurtanlage.
Optimierungen an Design, Aerodynamik, Qualität und Sicherheit führen zu einem Leergewicht des Serienfahrzeuges von 1.450 Kilogramm. Das ist schon relativ wenig für so viel Auto, aber die Zahl kommt auch nicht an die versprochenen 1.240 kg ran. Das Leistungsgewicht der Serienversion liegt somit bei 0,9 kg/PS. Für die Studie mit mehr Leistung und weniger Gewicht wurden noch 0,67 kg/PS kommuniziert.
Trotzdem meint CEO Stephan Winkelmann:
"Wir sind stolz drauf, dass wir beim Serienmodell optisch und technisch so nah am technologischen Demonstrator bleiben, gleichzeitig jedoch Design, Qualität und Fahrzeugsicherheit noch steigern werden."
Und wie geht es weiter? In den nächsten drei Jahren wird der neue Hypersportwagen zur Serienreife entwickelt. Die ersten Auslieferungen sind dann für 2024 geplant. 40 Einheiten soll es geben. Der Stückpreis beläuft sich dann auf 4 Millionen Euro. Netto.