Sie ist eine der wichtigsten Tuningmessen Europas: Die Essen Motor Show. Auch bei der 2013er-Ausgabe zeigen die Veredler, was sie alles auf dem Kasten haben. Hinzu kommen Umbauten der besonderen Art. Wir sind für Sie vor Ort und zeigen Ihnen die besten Autos
Abt möbelt den schon an sich nicht schwächlichen VW Polo R WRC zur Kleinwagen-Granate auf. 290 PS jagen den Super-Polo auf 260 km/h Spitze. Hinzu kommen spezielle 18-Zoll-Alus.
Schon das Basisfahrzeug ist eines von Audis besten Pferden im Stall, nämlich der Audi RS5. Doch die Allgäuer Abt-Jungs legen selbst bei Traumwagen routiniert noch eine Schippe nach. Nach dem Kemptner Upgrade kommt der Achtzylinder auf 470 PS, was bei forcierter Gangart reicht, um das Coupé in 4,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 km/h zu beschleunigen. Wer dem Wagen ordentlich die Sporen gibt, erreicht bis zu 303 km/h - erst dann wird der Vortrieb elektronisch gezügelt.
300 PS sind eine Ansage: Der von Abt aufgemöbelte Golf GTI setzt ein sportliches Ausrufezeichen in der Kompaktklasse. Seine Fahrleistungen beeindrucken: Der Top-Speed liegt bei 258 km/h, in 5,8 Sekunden beschleunigt der Wagen aus dem Stand auf Tempo 100 km/h. Auf dem Stand brilliert der GTI aus dem Allgäu in einer besonderen Variante. Die "Dark Edition" schreit quasi nach dem Edgar-Wallace-Wortspiel: der schwarze Abt.
Pimp my Smart: In Essen stellt Brabus gleich eine ganze Armada des Stadtautos in die Halle. Am aufälligsten ist dieser lilafarbene Ultimate 120. Nomen est omen: 120 PS jagen den Winzling auf Tempo 170.
Das krasse Gegenteil vom eben gezeigten Smartie ist der gigantische Sechsachser auf Basis des Mercedes G 63 AMG. Dank 700 PS braucht der Viertonner (!) nur 7,4 Sekunden auf 100.
Sie brauchen einen megaschnellen Familienkombi? Brabus hilft gerne und zwar mit dem 850 6.0 Biturbo auf Basis des Mercedes E 63 AMG S. Dessen 5,5 Liter Hubraum werden auf sechs Liter gebracht, genug für 800 PS. So wären 1.450 Newtonmeter maximales Drehmoment möglich, Brabus regelt aber bei 1.150 Newtonmeter ab. Die Höchstgeschwindigkeit? Über 350 km/h.
Schlicht "Brabus 800 Roadster" heißt dieses Geschoss, was früher mal ein Mercedes SL 65 AMG war, der werksseitig von einem 630 PS starken V12 befeuert wird. Nach dem Umbau schafft der Zwölfender bei 5.500 Umdrehungen saftige 800 PS herbei. Bereits ab 2.100 Touren prasselt das auf 1.100 Newtonmeter gedrosselte Drehmoment auf die Kurbelwelle - produziert werden können 1.420 Newtonmeter. So befeuert, soll der Bottroper Bolide die 100er-Marke nach 3,7 Sekunden knacken, nach 9,8 Sekunden überstreift die Tachonadel die "200".
Tuning kennt keine Grenzen, wie die Renault-Spezialisten von Elia anhand des Elektro-Flohs Twizy zeigen. Für maximal 16 Zoll große Felgen müssen die Kotflügel vergrößert werden, auch ein Heckgepäckträger ist zu haben.
Unter den Ford-Tunern gibt es einen inoffiziellen Wettbewerb, wer am meisten Extra-PS aus dem Fiesta ST holt. Ganz vorne liegt Wolf: Von 180 geht es auf 260 PS und 341 Newtonmeter. Das gezeigte Auto kostet übrigens mit 5.000 Kilometer auf der Uhr 27.900 Euro.
Ähnlich wie Abt lässt auch MTM den VW Polo R WRC nicht unbeachtet. Durch Änderungen an der Motorelektronik wird der Kleinwagen auf 300 PS gepimpt.
Acht Zylinder, 560 PS und 700 Newtonmeter Drehmoment: Eine lahme Krücke ist der Audi RS6 Avant beim besten Willen nicht. Trotzdem packen die Spezialisten von MTM noch eine Schippe drauf. Nach der Leistungskur stehen 722 PS und 885 Newtonmeter bereit. Das reicht, um den Kombi in nur 3,3 Sekunden auf Tempo 100 zu bringen. Nach 11,3 Sekunden fällt die 200er-Marke, nach 19 Sekunden ist Tempo 250 erreicht. Doch es geht noch mehr: Erst bei 340 km/h soll der Vortrieb enden. Im Übrigen seien alle diese Werte keine Erfindung, so Firmenchef Roland Mayer. Man sei auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke im italienischen Nardo gewesen und habe alles nachgemessen.
Da freut sich das Herz des Oldie-Liebhabers: In Essen steht dieser alte Porsche 911 im Stil der damaligen Werkswagen für die Safari-Rallye.
Die Optik des Mercedes CLA gefällt nicht jedem, doch diese Tuningvariante von SKN hat ihren Charme. Im Fall des CLA 45 AMG werden bis zu 396 PS auf die Straße gebracht.
Der Manhart MH1 S basiert auf dem neuen BMW M135i mit 320 PS. Per Leistungskit packen die Wuppertaler fette 390 PS unter die Haube.
Auch ein wuchtiger Pick-up wie der VW Amarok hat durchaus Tuning-Potenzial. Das hier gezeigte Exemplar wirbt für Leichtmetallfelgen von Ronal.
Diesjähriger Stargast der Essen Motor Show ist die Schauspielerin Radost Bokel, den meisten durch ihre Rolle in "Momo" bekannt. Hier posiert die inzwischen 38-jährige Bokel am Holz-Käfer des Bosniers Momir Bojic. In 18 Monaten Bauzeit hat Bojic 20.000 Eichenholz-Teile auf die abgeschliffene Karosserie montiert und vorher das Dach entfernt. Der Wagen ist sogar straßenzugelassen.
Felgenhersteller Dotz hat sich einen Namen bei Drift-Events gemacht. In Essen steht die dritte Ausbaustufe eines speziellen BMW M3 mit 550 Kompressor-PS.
Auf der Essen Motor Show präsentiert Rieger diverse Optik-Teile für den VW Golf GTI. Der neue Bausatz besteht aus einer Spoilerlippe (wahlweise mit Spoilerschwert), Seitenschwellern sowie einem Heckeinsatz.
PD 600 nennt Prior Design seinen Umbausatz für den Porsche Cayenne. Das Zusatzkürzel WB steht für Widebody, das SUV bläst damit die Backen noch breiter auf.
"El Rey", also der König nennt sich dieses extrem umgebaute Cabrio. Basis ist ein 1963er Chevy Impala SS Convertible, unter der Haube befindet sich ein 5,7-Liter-V8 aus der Corvette. "El Rey" und sein Besitzer Albert de Alba aus den USA holten dort bereits den Titel "Lowrider des Jahres".
Kaum auf dem Markt, wird der 4er-BMW schon aufgemöbelt. Beim ACS4 2.8i Coupé lässt Schnitzer den Motor von 245 auf 294 PS und von 350 auf 420 Newtonmeter erstarken. Das Fahrzeug beschleunigt nun von null auf 100 km/h in 5,7 Sekunden - 0,2 Sekunden schneller als in der Serie.
Volle-Pulle-Volvo: Beim V40 T5 HPC von Tuner Heico bedeutet die Abkürzung "Heico Performance Car". Die Basis bildet der allradgetriebene Cross Country V40 T5, der von einem Fünfzylinder-Turbomotor mit 2,5 Liter Hubraum angetrieben wird. Diese Maschine wurde umfassend modifiziert: Im Vergleich zum Serienmotor sind Turbolader, Abgasanlage, Ladeluftkühler und Luftansaugtrakt überarbeitet worden. Die Power wächst von 254 auf 320 PS, in Verbindung mit einem zuschaltbaren Wasser-Ethanol-Einspritzsystem sogar auf 350 PS. Das Drehmoment wird von 360 auf 510 Newtonmeter erhöht. Die Spitze? 265 km/h.
Zugegebenermaßen hat Lorinser eine lange Erfahrung in der Veredelung von Mercedes-Modellen. Doch die geänderte Frontpartie der neuen S-Klasse ist geschmacklich grenzwertig.
Neue Seitenschweller und Scheinwerferblenden schmücken den Porsche 911 Turbo S von TechArt. Wohin die Reise bei der Leistung geht, ist noch offen. Der in Essen gezeigte Elfer weist etwa 30 verschiedene Ausstattungsmerkmale für die Optik auf.
Der auf Franzosen spezialisierte Tuner Musketier wetzt den Degen und ruft: "En Garde". So wird die Zubehörlinie für den Peugeot 208 genannt. Mit dabei sind zum Beispiel vier Endrohre und mehr Leistung für den 155-PS-Benziner. Auf Wunsch gibt es 209 PS.
Was musste als Basis für diesen bizarren Stretch-Umbau herhalten? Gerüchte sprechen von einem älteren Jaguar. Angesichts des Resultats wollen wir das auch gar nicht so genau wissen.
In kaum einer anderen Region Deutschlands gibt es so viele gute Fußballclubs auf geringer Fläche wie im Ruhrgebiet. Der derzeit erfolgreichste Verein ist Borussia Dortmund (38 Kilometer von Essen entfernt), den Opel aktuell sponsort. Wie die Schalke-Fans unter den Messebesuchern auf den BVB-Adam reagieren, wird man sehen.
Bereits auf der IAA zu sehen, aber immer noch ein Hingucker sind die Flügeltüren der Monza-Studie. Aber auch innen hat das Auto einiges zu bieten. Dort gibt es LED-Projektionstechnologie und variable Vernetzungsmöglichkeiten zu bewundern, die schon bald zum Alltag gehören können.
2013 ist Opel in den Motorsport zurückgekehrt. Dabei geht es einstweilen aber nur um Markencups. So starteten 24 identische Adam-Cupfahrzeuge beim Opel Rallye Cup und im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring wurde der Astra OPC Cup ausgetragen. Ein weiteres Rennfahrzeug ist nun erstmals auf einer deutschen Messe: die Rallye-Version des Adam. Das rund 190 PS starke Kraftpaket geht ab Anfang 2014 auf nationaler und europäischer Ebene an den Start.
Ein Highlight für Rennsport-Fans ist dieses Hochleistungs-Coupé auf Basis des CLA 45 AMG. Im April 2014 ist das Fahrzeug erstmals auf der Rennstrecke zu sehen - in Brasilien im Rahmen der Mercedes-Benz Challenge. Nach dem Erfolg des SLS AMG GT3 entstand der Wunsch nach einem günstigeren Kundensport-Fahrzeug, das nun mit dieser CLA-Version geboren ist.
Auch Mercedes ist in Essen vertreten. Am Stand gibt es diese A-Klasse mit Individualisierung zu sehen. Neben der Beklebung im Stil des CLA 45 AMG Racing Series hat das Auto schicke Bicolor-Felgen mit fünf Doppelspeichen, schwarze Außenspiegel und spezielle Zierblenden an den äußeren Lufteinlässen.
Opel-Spezialist Irmscher zeigt einen modifizierten Astra. Unter der Haube steckt ein 1,4-Liter-Turbobenziner, dessen Leistung auf 170 PS gesteigert wurde. Durch eine Tieferlegung um drei Zentimeter mit progressiver Federrate soll die Kraft sicher auf die Straße gelangen. Hinzu kommen schwarz glänzende 20-Zoll-Felgen, ein Kühlergrill mit Carbonleiste, eine Frontspoilerlippe und mehr.
Die Firma Wimmer aus Solingen hat sich auf mechanische wie elektronische Leistungssteigerungen und Auspuffanlagen spezialisiert. An ihrem Stand ist ein KTM X-Bow GT mit 435 PS zu sehen - die Serie bietet nur 285 PS. Damit sind bis zu 246 km/h möglich - eine Menge Holz, vor allem, wenn man ohne Helm fährt. Der Sprint auf 100 km/h dauert 3,3 Sekunden.
Steinmetz zeigt, wie man einen Mokka aufbereitet. Zum Paket gehören ein Frontbügel, schicke Felgen im Sterndesign und ein komplett schwarzer Kühlergrill. Der Opel-Blitz muss weichen.
Den Tuner Larte Design kannten wir bislang noch nicht. Es handelt sich um ein junges, russisches Start-up-Unternehmen. Der gezeigte Infiniti QX70 - ehemals FX - zeichnet sich durch mattschwarze Felgen und einen ebensolchen Grill und weitere Details im selben Ton aus. Hinzu kommt eine modifizierte Schürze.
White out nennt man ein Phänomen, das in Arktis und Antarktis bei Schneesturm auftritt: Alles ist weiß, man verliert die Orientierung. Beim Defender von Startech sind zumindest die Reifen dunkel. Die Front wirkt irgendwie retromäßig, was gut zu der Allrad-Ikone passt. Nicht ganz so gut passt die Farbe Weiß für einen Offroader, aber das mag Geschmackssache sein.