Die Detroit Motor Show, oder offiziell die North American International Auto Show (NAIAS), ist nach wie vor die wichtigste US-Automesse. In diesem Jahr findet sie vom 9. bis zum 22. Januar statt. Wir zeigen Ihnen bereits jetzt die wichtigsten Neuheiten.
Der A4 erhält im Jahr 2012 ein Facelift. Die Umgestaltung betrifft die Limousine, den Kombi, den allroad quattro und den S4. Wie der geliftete A5 bekommt auch der A4 neue Scheinwerfer und einen eckigeren Kühlergrill. In Detroit können die US-Amerikaner die neue Optik erstmals bestaunen. In Deutschland wurden auch einige der zehn Motoren überarbeitet. In den USA gab es bisher ausschließlich den 211 PS starken 2.0 TFSI sowie den S4 mit dem 333 PS starken 3.0 TFSI. Diese beiden Aggregate blieben in Deutschland unverändert.
Von der IAA 2011 und von der Autoshow in Los Angeles 2011 bekannt, aber immer noch fast neu ist die offene Version des Continental GT. Als Motor dient der bekannte Biturbo-W12, dessen Basis Konzernmutter Volkswagen beisteuert. Statt 560 PS liefert das 6,0-Liter-Aggregat nun aber 575 PS. Das neue Quickshift-Getriebe soll außerdem schnellere Gangwechsel ermöglichen. Der Stadtverbrauch liegt laut Hersteller bei 25,4 Liter je 100 Kilometer. Ebenso üppig ist der Preis: In Deutschland zahlt man 202.371 Euro.
Der neue 3er wurde bereits im Oktober 2011 in München vorgestellt, aber Messepremiere feiert das Auto erst in Detroit. Die neue Version ist unter anderem an den Scheinwerfern erkennbar, die nun innen über einen Steg mit dem Grill verbunden sind.
Was die Motoren angeht, dürfte das Spektrum etwas anders aussehen als bei uns. Bislang gibt es den 3er in den USA als 328i, 335i, 335is, 335d, die allesamt von 3,0-Liter-Reihensechszylindern angetrieben werden. Bemerkenswert ist, dass es den 3er in den USA auch als Diesel gibt. Für Deutschland sind die bekannten Versionen 320d, 320d EfficientDynamics und 335i angekündigt sowie der neue 328i mit vier Zylindern. Ob der auch in den USA angeboten wird? Wohl eher nicht.
Cadillac strukturiert gerade seine Produktpalette um. Bisher spielen die Limousine CTS und das SUV namens SRX die Hauptrolle im Portfolio. Im Sommer 2012 soll die Kompaktlimousine ATS hinzukommen. In Detroit wird das Auto erstmals zu sehen sein, bisher gibt es nur dieses schemenhafte Umrissbild. Auch die Informationen sind noch dürftig. Das Auto besitzt jedoch Hinterradantrieb und soll mit dem BMW 3er, der Mercedes C-Klasse und dem Audi A4 konkurrieren. Neben dem ATS will General Motors noch drei weitere Weltneuheiten zeigen. Näheres wurde aber noch nicht bekannt gegeben.
Auch die Luxuslimousine XTS gehört zu Cadillacs neuem Modellportfolio. Das Auto war allerdings schon im November 2011 auf der Messe in Los Angeles zu sehen. Es ist oberhalb des CTS angesiedelt und hat mit einer stolzen Länge von 5,13 Meter die Abmessungen einer Oberklasselimousine. Neben einem Vorderradantrieb ist auch ein Allradsystem verfügbar. Eine weitere Besonderheit: Ein Magnetic-Ride-Control-Fahrwerk ist Serie. Es basiert auf den von GM entwickelten, adaptiven Stoßdämpfern, die mit einem so genannten magnetorheologischen Dämpferöl arbeiten.
Der Aveo ist in Deutschland der zweitkleinste Chevrolet, er rangiert eine Klasse höher als der Spark. In den USA heißt das Auto Sonic und wird seit 2011 angeboten. Für Detroit kündigt die Marke eine Sportversion namens Sonic RS an. Das Auto erhält den 140 PS starken 1,4-Liter-Turbobenziner, den wir unter anderem aus dem Opel Astra kennen. Das Auto soll als Aveo RS auch nach Deutschland kommen.
Die Performance-Schmiede des Chrysler-Konzerns Mopar bringt zur Detroit Motor Show zwei Weltneuheiten mit. Auf Basis des Dodge Charger R/T zeigt der Tuner eine 590 PS starke "Redline"-Version. Der Überflieger ist an zahlreichen neuen Karosserie-Komponenten zu erkennen. Ein in Mattschwarz lackiertes Dach unterstreicht zudem die Fastback-Silhouette des Charger Redline. Eine zusätzliche Domstrebe sorgt für mehr Stabilität. Der Sound des V8-HEMI soll durch eine neue Abgasanlage noch brachialer ertönen.
Auch für den Chrysler 200 hat Mopar den passenden Karosserie-Kit parat. Ein modifizierter Kühlergrill und eine Spoilerlippe aus Karbon sind das Erkennungszeichen des Chrysler 200 Super S aus der Frontansicht. Seitlich fällt die von Mopar aufgehübschte Version durch neue Schweller und 18-Zoll-Räder auf. Am Heck der Limousine sorgt ein Spoiler für einen höheren Anpressdruck auf die Hinterachse.
Die Marke Dodge gibt es in Deutschland seit dem Einstieg von Fiat beim Chrysler-Konzern nicht mehr. Anders ist das in den USA, wo Chrysler und Dodge nach wie vor existieren. Für Detroit wird ein neues Dodge-Stufenheckmodell namens Dart angekündigt. Die Basis bildet die Alfa Giulietta. Die Konzernintegration geht also weiter. In Deutschland heißt der Chrysler 300 nun Lancia Thema, in Großbritannien dagegen gibt es einen Chrysler Delta und einen Chrysler Ypsilon.
Drei Benzinmotorisierungen stehen in den USA zur Auswahl: ein Zweiliter-Sauger sowie zwei Motoren mit der Multiair-Ventilsteuerung von Fiat, ein 1,4-Liter-Turbobenziner sowie ein 2,4-Liter-Vierzylinder. Auf Basis der Giulietta sollen noch weitere Fahrzeuge folgen, so 2012 ein Chrysler 100 in den USA und 2013 der neue Fiat Bravo in Europa.
Ein völlig neues Modell kündigt Ford für die Auto Expo 2012 an. Die Automesse findet vom 7. bis 11. Januar 2012 in Delhi statt, also kurz vor der Messe in Detroit. So könnte es sein, dass das offenbar kompakte neue Auto auch nach Detroit findet. Bisher wurde nur ein Detailbild der Front veröffentlicht. Es dürfte sich aber um ein kleines SUV handeln, einen kleinen Bruder des Kuga, der mit Fahrzeugen wie dem Fiat Sedici konkurrieren könnte und nach Gerüchten den Namen EcoSport tragen könnte.
Lexus zeigt auf der North American International Auto Show in Detroit (9. bis 22. Januar 2012) ein neues Sportcoupé. Der LF-LC ist ein 2+2-Sitzer und wird als Studie bezeichnet. Es könnte sich um eine Lexus-Version des neuen Boxer-Sportwagens handeln, den Toyota gemeinsam mit Subaru entwickelt hat und als Toyota GT 86 und Subaru BRZ 2012 auf den Markt kommen soll.
Der Generationenwechsel beim Mercedes SL dauert traditionell immer etwas länger als bei anderen Modellen der Marke mit dem Stern. Achtzehn, zwölf und elf Jahre hielten sich die letzten drei Generationen im Programm. Umso größer ist die Spannung auf die Neuauflage des Roadsters, die der Hersteller in Detroit als Weltpremiere vorstellt. Wichtigstes Merkmal des neuen SL ist eine Aluminium-Karosserie mit Details aus Magnesium. Die Leichtbau-Diät bringt eine Gewichtsreduzierung von bis zu 140 Kilogramm. Beim Design haben sich die Schwaben am kleineren SLK orientiert.
Der neue SL ist mit 4,61 Meter fünf Zentimeter länger als sein Vorgänger, die Breite wächst um knapp sechs Zentimeter auf 1,88 Meter. In den USA wird der Roadster mit einem 435 PS starken 4,7-Liter-V8-Biturbo als SL 550 angeboten. Bei uns steht der Mercedes dann mit gleichem Motor als SL 500 bei den Händlern.
Mercedes renoviert nicht nur alte Modellreihen, sondern erweitert auch deren Antriebskonzepte. Eine weitere Weltneuheit ist der E 300 BlueTec Hybrid. Der Antrieb der E-Klasse besteht aus einem Vierzylinder-Diesel mit 204 PS und 500 Newtonmeter in Kombination mit einem Elektromotor (20 Kilowatt und 250 Newtonmeter). Der Hersteller gibt einen Verbrauch von 4,2 Liter auf 100 Kilometer an. Gegenüber dem E 250 CDI mit gleichem Dieselmotor bedeutet dies eine Kraftstoffersparnis von 15 Prozent. Der E 300 BlueTec Hybrid ist zunächst nur für den europäischen Markt vorgesehen.
Mercedes will auf dem US-Markt mit dem E 400 Hybrid, einer kraftvolleren Hybrid-Variante, angreifen. Die E-Klasse mit 306 PS starkem V6-Benziner wird mit dem gleichen Elektroantrieb des E 300 BlueTec Hybrid ausgerüstet. Der Marktstart ist zunächst nur für die USA geplant. Später sollen aber weitere Länder wie China und Japan folgen. Auch der E 400 Hybrid ist erstmals auf der Messe in Detroit zu sehen.
Der Mini wächst, zumindest in der Modellvielfalt. Auf der Detroit Motor Show stellt Mini mit dem Roadster die mittlerweile sechste Variante des Kleinwagens als Weltneuheit vor. Dank einer um rund zwei Zentimeter flacheren Karosserie im Vergleich zum Cabrio wirkt die Seitenlinie gestreckter. Das Verdeck ist aus Textil gefertigt.
Zum Marktstart in den USA ist der Mini Roadster in drei Motorisierungen zu haben. Das Leistungsspektrum reicht vom 122 PS starken Mini Cooper Roadster über den Cooper S Roadster mit 184 PS bis hin zum Topmodell John Cooper Works, dem 211 PS zur Verfügung stehen. Alternativ zum serienmäßigen Sechsgang-Schaltgetriebe wird ein Automatikgetriebe mit sechs Gängen und Steptronic-Funktion angeboten.
Erst im Dezember 2011 ging der neue Elfer zu den Händlern, da zeigt Porsche schon die offene Variante des Urgesteins. Auf der US-Messe ist das 911 Cabrio zum ersten Mal zu sehen. Trotz eines um zehn Zentimeter gewachsenen Radstands ist der neue Elfer leichter als der Vorgänger. Zu den Leichtbau-Maßnahmen zählt unter anderem der Einsatz von Magnesium bei der Verdeckkonstruktion. Muskulöse Kotflügel betonen die breitere Spur vorne.
Ab Frühjahr 2012 wird das 911 Cabrio in den USA in zwei Motorisierungen angeboten. Im Heck des 911 Carrera Cabrio arbeitet dann ein 3,4-Liter-Boxermotor mit 350 PS, dessen Kraft über ein Siebengang-Schaltgetriebe auf die Hinterräder wirkt. Der offene 911 Carrera S hat einen 3,8-Liter-Boxer mit 400 PS und ebenfalls serienmäßig ein Siebengang-Schaltgetriebe an Bord. Alternativ steht für beide Motorisierungen das Doppelkupplungsgetriebe PDK zur Wahl.
Scion ist eine Toyota-Tochter, die auf dem US-Markt vorwiegend junges Publikum ansprechen soll. Auf der Grundlage des Toyota FT-86 II zeigt Scion in Detroit das kürzlich auf der Auto Show in New York vorgestellte Concept Car FR-S. Die Studie ist 4,27 Meter lang und 1,20 Meter hoch. Die Breite beträgt 1,81 Meter, der Radstand beläuft sich auf 2,57 Meter. Unter der Haube des Sport-Coupés steckt ein Zweiliter-Benziner in Boxer-Bauweise mit Direkteinspritzung. Er wurde gemeinsam mit dem Kooperationspartner Subaru entwickelt. Die Kraft wird über ein Schaltgetriebe oder eine Automatik mit jeweils sechs Gängen auf die Hinterräder übertragen. Serienmäßig hilft dabei ein Sperrdifferenzial.
Smart präsentiert auf der US-Messe zum ersten Mal weltweit den neuen Mini-Pick-up For-us. Der 3,55 Meter lange Zweisitzer ist rund 85 Zentimeter länger als der herkömmliche Smart Fortwo. Der Radstand ist um 61 Zentimeter verlängert. Hinter der B-Säule des For-us befindet sich eine Ladefläche von 90 Zentimeter Länge, die Platz für zwei Smart-Elektro-Bikes bietet. Durch eine Docking Station sind die Batterien der Zweiräder immer geladen.
Die USA zählen zu den wichtigsten Märkten für den Toyota Prius. Hollywood-Stars lassen sich gerne mit dem Sprit sparenden Auto ablichten. Mit dem neuen Prius c erweitert Toyota jetzt seine Hybrid-Familie. Nachdem bereits im letzten Jahr die zugehörige Konzeptstudie auf der Detroit Motor Show präsentiert wurde, zeigt der japanische Hersteller auch an gleicher Stelle die Serienversion des kompakten Coupés. In Japan wurde der vier Meter lange Fünfsitzer kürzlich unter dem Namen Aqua vorgestellt. Ein 1,5-Liter-Benziner soll in Zusammenarbeit mit einem Elektromotor einen Verbrauch von nur 2,8 Liter auf 100 Kilometer ermöglichen. Der Prius c kommt nicht nach Europa. Hier wird ab Mitte Juni 2012 der etwas kürzere Yaris Hybrid angeboten. Dessen Antriebsstrang soll mit dem des Prius c identisch sein.
Beim NS4 handelt es sich um eine Studie mit neu entwickelten Plug-in-Antrieb. Leider hat Toyota außer dem Detailbild eines Scheinwerfers keine weiteren Informationen bekannt gegeben. Gerüchten zufolge handelt es sich um ein kleines, geräumiges Fahrzeug. Wir sind gespannt darauf, was Toyota auf der Motor Show in Detroit (9. bis 22. Januar 2012) enthüllt.