Bei den jüngsten EuroNCAP-Crashtests wurden jetzt im Sommer 2011 wieder mehrere aktuelle Fahrzeuge gegen die Wand gefahren. Diesmal mussten die Modelle Audi A6, BMW X3, Chevrolet Aveo, Chevrolet Orlando, Citroën DS5, Hyundai i40, Kia Picanto, Opel Ampera, VW Golf Cabriolet und VW Jetta ihre Qualität unter Beweis stellen. Es gab in der Gesamtwertung meist fünf von fünf möglichen Sternen. Allerdings beinhalteten die Tests auch eine Enttäuschung. Welche, verraten wir in unserer Bildergalerie.
Erwachsenenschutz 91%, Kinderschutz 83%, Fußgängerschutz 41% , Sicherheitsassistenten 86%. Im Frontalaufprall (Bild) blieb die Fahrgastzelle stabil, alle Sicherheitssysteme wie Gurtstraffer und Airbags funktionierten tadellos.
Die maximale Punktzahl gab es beim Schutz eines 18 Monate alten Kindes. Aber nur, wenn es in einem Kindersitz Platz nimmt, der im Fond und in Fahrtrichtung installiert ist.
Der seitliche Aufprall auf einen Pfosten kommt in der Realität sehr häufig vor. EuroNCAP testet daher auch diese Variante. Beim A6 enthüllte der Test, dass der Brustkorb des Fahrers mittelgut geschützt ist.
Erwachsenenschutz 88 %, Kinderschutz 83 %, Fußgängerschutz 53 %, Sicherheitsassistenten 71%. Beim Frontaufprall (Bild) blieb die Fahrgastzelle stabil. Die Crash-Ergebnisse der Test-Dummies deuten darauf hin, dass die Knie und Schenkel der Frontpassagiere dabei "gut" geschützt sind - die beste Wertung.
Bei den Frontal- und Seitenaufpralltests entpuppte sich der X3 als besonders sicher für Kinder. Die maximale Punktzahl gab es im Fall eines Dreijährigen, nur einen Bruchteil weniger für den Fall, dass ein 18 Monate altes Kind betroffen ist.
Bei den Seitenaufprallversuchen hat der X3 zwei Gesichter: Maximale Punkte gabs beim normalen Crash. Beim schwerwiegenderen Pfostentest (Bild) machte den Dummies ein "schwacher" Schutz (zweitschlechteste Stufe) des Brustkorbs zu schaffen.
Erwachsenenschutz 95 %, Kinderschutz 87 %, Fußgängerschutz 54 %, Sicherheitsassistenten 93 %. Wie bei den vorangegangenen Modellen bleibt auch beim Aveo im Fall eines Frontalcrashs die Fahrgastzelle stabil. Knie und Oberschenkel der vorderen Passagiere werden gut geschützt - auch wenn es sich um kleinere oder größere Menschen handelt.
Die maximale Punktzahl erreichte der Chevrolet Aveo, wenn es um den Schutz eines dreijährigen Kinds geht. Der Aveo glänzte mit eindeutigen Hinweisen zum Abschalten des entprechenden Passagier-Airbags, für den Fall, dass man einen Kindersitz entgegen der Fahrtrichtung installiert.
Auch beim Seitencrash mit einer Barriere bekam der Aveo die maximalen Punkte. Im Pfostentest (Bild) überzeugte der Chevrolet ebenso. Der Dummy-Brustkorb wurde "adäquat" geschützt und erhielt damit die zweitbeste von fünf Bewertungsstufen.
Erwachsenenschutz 95 %, Kinderschutz 79 %, Fußgängerschutz 49 %, Sicherheitsassistenten 71 %. Die Fahrgastzelle des Chevrolet Orlando blieb beim Frontalcrash stabil. Knie und Oberschenkel der vorderen Insassen - auch die von kleineren und größeren oder solchen mit anderer Sitzposition - werden gut geschützt.
Beim Chevrolet Orlando ergaben die Messwerte die maximale Punktzahl beim Schutz eines 18-monatigen Kinds. Wie beim Aveo sind auch hier die Hinweise und die Information für den Fahrer zu abgeschalteten Airbags im Fall eines rückwärtsgewandten Kindersitzes vorbildlich.
Während es im Seitencrash mit einer Barriere die volle Punktzahl gab, zeigte sich beim Pfostentest (Bild), dass der Brustkorb des Fahrers mittelgut geschützt wird. Ansonsten wäre auch hier die maximale Punktzahl möglich gewesen.
Erwachsenenschutz 89 %, Kinderschutz 83 %, Fußgängerschutz 40 %, Sicherheitsassistenten 97 %. Auch beim Citroën DS5 blieb der Passagierraum beim Frontcrash heil. Die Messwerte zeigten, dass Oberschenkel und Knie der vorderen Insassen gut geschützt werden.
Beim Schutz eines dreijährigen Kindes, das in einem Kindersitz transportiert wird, schrammte der Citroën DS5 knapp an der maximalen Punktzahl vorbei. Honoriert wurden auch die Hinweise zur Deaktivierung des entsprechenden Airbags, wenn man einen Kindersitz entgegen der Fahrtrichtung installieren will.
Der DS5 erreichte im seitlichen Crash mit einer Barriere die maximale Punktzahl. Dagegen erhielt er ein "schwach", die vorletzte der fünf Bewertungsstufen, in Fall des Pfostenaufpralls (Bild).
Erwachsenenschutz 92 %, Kinderschutz 86 %, Fußgängerschutz 43 %, Sicherheitsassistenten 86 %. Beim Frontalcrash blieb der Passagierraum des Hyundai i40 stabil. Da ein Knie-Airbag für den Fahrer serienmäßig verbaut ist, kann dieser mit einem guten Schutz in diesem Bereich rechnen. Ebenso bei Oberschenkeln und dem Becken. Das Gleiche gilt auch für den Beifahrer. Die Lenksäule entpuppte sich zwar als potenzielles Risiko, doch alle anderen Komponenten ließen auf einen guten Schutz schließen.
Gute Ergebnisse erzielte der i40 auch beim Schutz von dreijährigen und 18 Monate alten Kindern. Sie wurden insbesondere beim Seitenaufprall richtig festgehalten.
Auch der Hyundai i40 schaffte die Maximalpunktzahl beim Seitencrash mit der Barriere. Im noch gefährlicheren Seitenpfosten-Test erhielt er immerhin noch die zweitbeste Einschätzung "adäquat", wenn es um den Schutz des Fahrerbrustkorbs geht.
Erwachsenenschutz 86 %, Kinderschutz 83 %, Fußgängerschutz 47 %, Sicherheitsassistenten 43 %. Die Prozentwertungen beim Kia Picanto sehen auf den ersten Blick o.k. aus. Beim Frontaufprall bleibt die Fahrgastzelle des Picanto stabil. Und auch sonst erzielte der Kleinwagen gute Werte beim Schutz von Fahrer und Beifahrer. Allerdings erlauben sich die Koreaner einen Schnitzer bei den Sicherheitsassistenten. Die Kritik von EuroNCAP bezieht sich hier auf das ESP: Es ist nicht serienmäßig, sondern nur optional erhältlich. Daher gab es auf dem Gebiet einen saftigen Abzug, was letztlich im Gesamtergebnis zu vier von fünf Sternen führte, also dem schlechtesten Ergebnis unter den zehn getesteten Modellen.
Beim Schutz der Kinder schneidet der Picanto gut ab, auch beim Seitenaufprall. Auch im Kia sind die Hinweise und Erklärungen für das Abschalten von Airbags klar und deutlich.
Die meisten Körperregionen der Dummies wurden beim Seitenaufprall gut geschützt. Dafür, dass sich eine der hinteren Türen geöffnet hatte, wurde der Picanto allerdings bestraft. Im schwerwiegenderen Seitenpfostentest blieb die Tür aber geschlossen. Eine mittelgute Bewertung gab es für den Schutz des Brustkorbs, weil Rippenprellungen auftraten.
Erwachsenenschutz 85 %, Kinderschutz 78 %, Fußgängerschutz 41 %, Sicherheitsassistenten 86 %. Die Fahrgastzelle bleibt beim Frontcrash intakt. Die vorderen Passagiere werden gut geschützt, allerdings merkte EuroNCAP an, dass einige Komponenten des Armaturenbretts eine potenzielle Verletzungsgefahr bergen.
Beim Kinderschutz erzielte der Ampera ordentliche Ergebnisse. Allerdings wurde kritisiert, dass der Fahrer vom Fahrzeug nicht genau informiert ist, ob nun der Airbag am Platz des Kindersitzes aktiv ist oder nicht.
Der Opel Ampera bewältigte als erstes Auto überhaupt sowohl den seitlichen Barriere-Crash als auch den Seitenpfosten-Crash mit der maximalen Punktzahl.
Erwachsenenschutz 96 %, Kinderschutz 86 %, Fußgängerschutz 53 %, Sicherheitsassistenten 71 %. Beim Golf blieb die Passagierzelle im Fall des Frontcrashs intakt. Die Dummies zeigten gute Werte beim Schutz.
Die maximale Punktzahl erreichte das Golf Cabrio beim Schutz von Kleinkindern im Alter von drei und eineinhalb Jahren. Kritisiert wurde aber, dass dem Fahrer nicht immer klar ist, wenn im Fall einer Kindersitzinstallation ein Airbag deaktiviert ist.
Das Golf Cabriolet bekam die volle Punktzahl beim Seitencrash mit einer Barriere. Fast genauso gut war das Verhalten beim schwerwiegenderen Seitenpfostenaufprall (Bild).
Erwachsenenschutz 94 %, Kinderschutz 86 %, Fußgängerschutz 56 %, Sicherheitsassistenten 71 %. Wie bei fast allen Probanden des aktuellen EuroNCAP-Tests blieb auch beim VW Jetta im Fall eines Frontalcrashs die Fahrgastzelle heil. Die Dummy-Werte fielen gut aus.
Beim Kinderschutz gilt das Gleiche wie für das VW Golf Cabrio: Maximale Punktzahl im Fall von Kleinkindern im Alter von drei und eineinhalb Jahren. Auch die Kritikpunkte sind gleich, weil der Fahrer wieder über den Status eines deaktivierten Airbags im Unklaren gelassen wird.
Im seitlichen Crashtest mit einer Barriere zückte EuroNCAP die volle Punktzahl. Beim problematischeren Seitenpfostenaufprall erlitt der Fahrer-Dummy Rippenprellungen. Damit konnte das Verhalten des Jetta nur als mittelgut bewertet werden.