Zum Jahresende 2006 kommt es richtig dick: Mit der LA Auto Show, der Essen Motorshow und der Bologna Motor Show erlebt die Autowelt Anfang Dezember gleich drei große Automessen. Auf ihnen gibt es zahlreiche Premieren und starke Neuheiten zu bewundern. Um Ihnen einen Gesamtüberblick zu geben, haben wir die Highlights aller drei Messen mit Bildern und Kurzinfo für Sie zusammengestellt.
Viel Spaß beim Durchklicken!
Abt zeigt in Essen den TT-R als Weltpremiere. Angetrieben wird er von einem 355 PS starken VR6 mit 3,2 Litern Hubraum.
Das neue BMW M Coupé ist da, und fast gleichzeitig wird auch schon die Interpretation von Schnitzer vorgestellt: das ACS4 Sport Coupé. Zur Steigerung der Fahrdynamik wird eine veränderte Hinterachsübersetzung angeboten. Eine Verbesserung des Ansprechverhaltens soll sich durch Sportnachschalldämpfer ergeben. Außerdem wird eine Schaltwegverkürzung angeboten verschiedene Fahrwerksoptionen. Ebenfalls Pflicht sind ein Aerodynamikprogramm, Felgen und Optionen fürs Cockpit.
Sportwagenhersteller Aston Martin präsentiert den kleinen V8 Vantage in einer völlig neuen Cabrio-Version. In L.A. feiert der zweisitzige Roadster seine Publikumspremiere. Trotz eines Gewichtszuwachses von rund 150 Kilogramm im Vergleich zum Coupé soll der 386 PS starke 4,3-Liter-V8-Motor weiterhin leichtes Spiel mit dem Roadster haben. So sprintet die offene Flunder in glatt fünf Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Der Vortrieb endet erst bei 280 km/h.
Audi bringt den R8. Der nur 1,25 Meter hohe Sportwagen hat eine weit vorn liegende Kabine. Dahinter, aber noch vor der Hinterachse, liegt der 420 PS starke V8. Der 4,2-Liter-Motor bringt den Ingolstädter in 4,6 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Maximal fährt der Allradler 301 km/h. Die ersten Auslieferungen erfolgen im 1. Halbjahr 2007 zu Preisen ab 104.400 Euro.
Der Audi TT Roadster feiert auf der L.A. Auto Show seine Weltpremiere. Den neuen offenen TT gibt es mit zwei Motorisierungen. Zum einen mit dem 2.0 TFSI, der Turboaufladung mit Benzin-Direkteinspritzung kombiniert und die Vorderräder mit 200 PS antreibt und zum anderen mit einem 3,2-Liter-V6 mit 250 PS und permanentem Allradantrieb. Neben dem serienmäßigen Sechsganggetriebe steht für beide Varianten das Doppelkupplungsgetriebe S-tronic zur Wahl. Für ein noch agileres Handling kombiniert das S line-Sportpaket ein Sportfahrwerk mit 10 Millimeter tieferer Trimmlage und Aluminiumräder im 18-Zoll-Format und 5-Speichen-Design. Wahlweise sind auch 19 Zoll große Aluminiumräder im 20-Speichen- oder Sieben-Doppelspeichen-Design bestellbar. Im Innenraum sorgen Sportsitze für optimalen Seitenhalt. Ein verkürzter Schalthebel reduziert die Schaltwege bei der Handschalt-Version.
BMW enthüllte auf der L.A. Motor Show den neuen BMW X5 Allradler mit überarbeitetem Äußeren. Er ist in Größe und Ausstattung gewachsen. Der neue BMW X5 unterscheidet sich optisch nicht gravierend von seinem Vorgänger, ist aber knapp 19 Zentimeter länger und 6,1 Zentimeter höher geworden. Vor allem im Innenraum ist das Wachstum bemerkbar: Dort ist jetzt optional eine dritte Sitzreihe zu finden.
Unter der Typenbezeichnung Brabus T13 bietet die Bottroper Tunigschmiede ein Kit für das Zwölfzylinder-Biturbo-Triebwerk der 600er-Modelle von Mercedes S 600 an. Damit wird der 5,5-Liter-V12 des Stuttgarter Topmodells um 113 PS stärker.
Chevrolets Golfklasse-Autos bekommen erstmals einen Diesel. Der Schrägheckler Lacetti (unser Bild) und die Stufenhecklimousine Nubira werden ab Frühjahr 2007 mit einem 121 PS starken 2,0-Liter-Common-Rail-Aggregat angeboten. In Bologna sind diese Versionen erstmals zu sehen. Der Spritverbrauch liegt bei 5,7 Litern auf 100 Kilometer. Die ebenfalls angebotene Kombiversion verbraucht 6,0 Liter. Die Preise wurden noch nicht bekannt gegeben.
Chrysler stellt das neue Sebring Cabrio vor. Einzigartig ist die Wahlmöglichkeit zwischen einem faltbaren Stoff-, einem Vinyl- oder einem Metall-Verdeck. Mit geöffnetem Dach finden immerhin zwei Golftaschen im Kofferraum des Viersitzers Platz. Zur Wahl stehen ein Vier-Zylinder-Triebwerk mit 173 PS und zwei Sechszylinder-Motoren mit 189 beziehungsweise 235 PS Leistung. Ab Mitte 2007 soll es auch bei europäischen Händlern in den Verkäufsräumen stehen. Zudem ist für Europa auch ein Dieselaggregat im Angebot.
Ford zeigt in Bologna eine Studie des neuen C-Max. Der Kompaktvan heißt nun nur noch C-Max statt wie bisher Focus C-Max, denn Ford will die Parallele zum S-Max betonen. Außer dem neuen Design ist noch nichts bekannt. Die Gestaltung aber hat es in sich: Die auffälligen Nebelscheinwerfer lassen das brave Familienauto fast ein wenig sportlich aussehen ...
Ein richtig amerikanisches Auto? Welches fällt einem da zuerst ein? Klar, der Ford Mustang drängt sich unwiderstehlich ins Gehirn. Aber jetzt legt Europa Hand an die Ikone der freien Welt. Giugiaro aus Italien hat sich den wilden Hengst vorgeknöpft. Der Italo-Amerikaner ist schick und sieht trotzdem richtig kräftig aus. Bei seiner Premiere in LA wusste er das Publikum zu überzeugen. Der hintere Überhang kommt bei gleichzeitig weiter auseinander stehenden Karosserieecken recht kurz daher. Die Glasfläche des Dachs zieht sich bis zum Heck hinab. Ebenfalls auffällig: die Dreh-Flügeltür.
Hamann hat den M6 in einer besonderen Version mit seitlich nach oben öffnenden Türen dabei. Zum Paket gehören Frontspoiler, Seitenschweller, Heckspoiler, Dachspoiler, ein Heckschürzenabschluss mit integriertem Diffusor, Endschalldämpfer, ein Tieferlegungssatz und dreiteilige, geschmiedete Aluräder. Für den Motor wird bis zu 60 PS Mehrleistung angeboten. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 300 bis 320 km/h.
Heico zeigt neben seiner XC90-Variante auch eine Variante des C30, die den Namen HS3 D5 trägt. Der Kompaktsportler verfügt über ein Bodykit, bestehend aus Front- und Heckschürze, Seitenschwellern und Radhausverbreiterungen. Die 20 Zoll großen Leichtmetallräder sind in Titangrau lackiert. Außerdem verfügt der HS3 D5 über ein höhenverstellbares Sportfahrwerk, eine Vierrohr-Abgasanlage und eine Vierkolben-Sportbremsanlage. Der Fünfzylinder-Diesel leistet 205 statt der serienmäßigen 180 PS. Das reicht für eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 7,9 Sekunden.
Ebenfalls seine Weltpremiere feiert die Studie Honda Remix. Der Zweisitzer soll besonders sportlich fixierte Leute ansprechen, die auf Alltagstauglichkeit nicht verzichten wollen. Der Wagen erscheint unwirklich glatt, fast wie eingeölt. Die Zukunft steht anscheinend auf breiten Beinen. Beim Remix wird dies noch durch die weit außen liegenden Rücklichter und die da drunter befindlichen Trittbretter unterstrichen. Endrohre gibt es nicht mehr, nur zwei schmale Öffnungen speien die Abgase auf den Asphalt.
Ein sportlich angehauchtes SUV-Coupé scheint der Hyundai HCD-10 Hellion zu sein. Leichte Geländegängigkeit soll durch einen zuschaltbaren Allradantrieb erreicht werden. Hyundai sieht in dem HCD-10 ein Familienauto für vier Personen, welche damit dank eines großen Kofferraumvolumens bequeme Wochenendausflüge genießen können. Der knuffig wirkende Wagen fällt vor allem durch seine Wulstigkeit und die Flügel-Rücklichter auf.
Auf der L.A. Autoshow 2006 präsentiert Lamborghini die Neuauflage des offenen Murcièlago, den Murcièlago LP640 Roadster. Wie beim Coupè kommt jetzt auch im Lamborghini Murcièlago LP640 Roadster das V-Triebwerk mit 6,5 Litern Hubraum und 640 PS zum Einsatz. Der 12-Zylinder erreicht ein maximales Drehmoment von 660 Newtonmeter. Dabei erfüllt der LP640 Roadster alle gültigen europäischen und nordamerikanischen Abgasnormen. Mit der Leistungssteigerung erhöhten sich natürlich auch die Fahrleistungen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt jetzt statt bei 320 bei 330 km/h. Den Standardsprint von null auf 100 km/h erledigt der Murcièlago LP640 Roadster mit 3,4 Sekunden um rund 0,4 Sekunden schneller als der Vorgänger.
Lumma präsentiert erstmals nach langer Zeit wieder einen BMW M6. Er trägt die Bezeichnung CLR 600. Neben einem Bodykit mit Kotflügelverbreiterungen, Frontschürze und Heckdiffusor bekommt das Auto mit dem serienmäßigen Karbondach nun auch eine Karbon-Motorhaube. Ein weiteres Highlight sind mehrteilige Felgen in 21 Zoll sowie eine Leistungssteigerung auf 544 PS.
Der richtige Maserati MC12 fährt in der GT1 Championship. Eine abgewandelte Version kommt nun in homöopathischer Stückzahl auf den Markt. Nur zwölf MC12 Corsa sollen in den Verkauf kommen für 1.160.000 Euro. Für Otto-Normalfahrer ist das Gerät aber auch sonst ungeeignet. Es besitzt weder Straßen- noch Rennzulassung. Das Auto ist als reines Sammlerstück gedacht, das nur auf privaten Rennstrecken oder bei speziellen Maserati-Veranstaltungen fahren kann. Das V12-Triebwerk holt 755 PS aus sechs Litern Hubraum.
Der von Mazda Nordamerika gebaute Adrenaline ist ein voll funktionstüchtiges Konzeptauto. 22-Zoll-Felgen geben hier den Reifen Halt. Eine manuelle Sechsgang-Schaltung verteilt die Kraft des mit Hilfe eines geänderten Einspritz- und Kühlsystems auf 300 PS aufgemotzten Motors. Für rechtzeitigen Stillstand sorgen Brembo-Bremsen.
Die fließende Form des Wagens verrät es auf den ersten Blick: Nagare bedeutet im Fluss. Das zum Sportwagen tendierende Auto liegt tief auf dem Boden. Die Front präsentiert sich mit einem leicht patzigen Grinsen. Besonderes Augenmerk verdient der Antrieb des japanischen Conceptcars: Die beiden Scheiben des RX-8-Wankelmotors sollen dem Wagen per Wasserstoffverbrennung Vortrieb verleihen.
Mit neuen Motoren und Designakzenten kommt der Opel Astra nach Bologna. Fünftürer und Caravan tragen am Kühlergrill künftig eine breitere Chromspange mit integriertem Opel-Signet. Der GTC erhält einen Wabengrill. Ein sparsamer 1,6-Liter-Benziner mit 115 PS tritt neben den bekannten, 105 PS starken 1,6-Liter. Außerdem ersetzt ein 180 PS starker 1.6 Turbo den 2,0-Liter-Turbo. Zudem lösen zwei neue 1,7-Liter-Diesel die 1.9 CDTI ab.
Ein Scout kommt selten allein. Und so präsentiert Skoda eine Pfadfindervariante des Roomster. Sie unterscheidet sich von der Serienversion vor allem durch neue Designelemente, die ihn in Länge, Breite und Höhe jeweils ein klein wenig wachsen lassen. Außerdem gibt es eigens entwickelte 17-Zoll-Aluräder, eine besondere Beplankung und ein Unterfahrschutz sowie verdunkelte hintere Fenster. Vier Motoren stehen zur Auswahl.
Leistungssteigerung und LPG-Anlage: Der Steinmetz Astra P.Gasus soll Sportlichkeit und Umweltfreundlichkeit vereinen. Das Auto ist einer der schnellsten Steinmetz-Opel und fährt wahlweise mit Flüssiggas (LPG) oder Benzin. Er basiert auf einem OPC. Der schon beachtlichen Motorleistung von 240 PS konnten die Steinmetz-Techniker mittels einer Kennfeldoptimierung 45 PS mehr entlocken, die sowohl bei der Fahrt mit LPG, wie auch bei der Fahrt mit Super plus zur Verfügung stehen. Neben dem Antrieb wurden auch Optik, Fahrwerk, Aerodynamik und Interieur modifiziert.
Für den neuen Porsche 911 Turbo bietet TechArt einer Leistungssteigerung auf 580 PS an. Damit erreicht der Sportwagen in 3,5 Sekunden die Tempo-100-Marke und schafft bis zu 339 km/h. Außerdem wird die Aerodynamik optimiert.
Der Nachfolger des Toyota Corolla heißt Auris. Nach der Weltpremiere der Studie in Paris ist die Serienversion erstmals in Bologna zu sehen. Im Frühjahr 2007 kommt der Auris dann in den Handel. Zwei Otto- und zwei Dieselmotoren stehen zur Auswahl. Einstiegsmotor ist der bekannte 1.4 mit 97 PS, darüber rangiert ein neuer 1.6 mit 124 PS und einem neuen dualen VVT-i-System. Der 1.4 D-4D mit 90 PS wird zunächst nicht angeboten. Stattdessen markiert der 2.0 D-4D mit Rußpartikelfilter und 126 PS den Dieseleinstieg. Das Topmodell wird vom bekannten 2.2 D-CAT angetrieben. Über Preise macht Toyota noch keine Angaben.
VW präsentiert in Bologna ein weiteres Mitglied der Cross-Familie: den CrossTouran. Ab Frühjahr 2007 soll er mit drei Benzinern und drei Dieseln angeboten werden. Am auffallendsten sind die robusten Stoßfänger, die Seitenschweller, die Radläufe und 17-Zöller. Zudem liegt er durch das Schlechtwegefahrwerk zwölf Millimeter höher als das herkömmliche Modell. Zur Serienausstattung gehören eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorn und hinten sowie Komfortsitze vorn mit Höhenverstellung.
VW zeigt den bislang sportlichsten Serien-Passat. Noch in der ersten Hälfte des Jahres 2007 soll der Passat R36 auf den Markt kommen. Die Kraft liefert ein 300 PS starker 3,6-Liter-Sechszylinder mit Benzindirekteinspritzung. Die Kraftübertragung erfolgt serienmäßig via Doppelkupplungsgetriebe (DSG) und Allradantrieb. Damit erreicht die Limousine nach 5,6 Sekunden den Hunderter-Strich. Äußerlich hat der R36 eine blaue Exklusivlackierung, einen spezifischen Stoßfänger und ein in mattiertem Chrom gearbeiteter Wappenkühlergrill. 18-Zoll-Leichtmetallräder, blau lackierte Bremssättel und Radhausverbreiterungen kommen dazu.
Volkswagen zeigt die neuen R-Line-Pakete für die Baureihen Golf, Touran, Passat und Touareg. Sie werden ab Frühsommer 2007 in Deutschland eingeführt. Sie greifen die Designelemente auf, die den Golf R32 oder den Passat R36 auszeichnen. Für den Golf beispielsweise hat VW drei verschiedene R-Line-Angebote konzipiert.
Der VW Tiguan, der auf Wunsch allradgetriebene kleine Bruder des Touran, soll bei uns Ende 2007 auf den Markt kommen. In L.A. steht der Wagen schon mit einem so genannten Clean-Diesel. Dieses Triebwerk fällt durch seinen geringen Schadstoffausstoß, besonders im Stickoxidbereich auf. Sauberkeit und Muskelmasse sind kein Widerspruch. Dies soll das Design des Tiguan dokumentieren. Der Wagen ist 1,85 Meter breit, 1,69 Meter hoch und 4,40 Meter lang. Man soll ihm ansehen, dass er asphaltierte und naturbelassene Pfade gleichermaßen beherrscht.