Der Vorgeschmack auf elektrische Performance bei Dodge beinhaltet offensichtlich sehr viel Kunst-Lärm
Dodge betritt die elektrische Bühne wenig überraschend nicht gerade leise. Das kann man durchaus wörtlich nehmen, denn der Dodge Charger Daytona Concept EV, den Sie hier sehen, hat tatsächlich eine ..naja.. Auspuffanlage.
Das Ding nennt sich Fratzonic Chambered Exhaust, allerdings ist nicht ganz klar, ob das System vom sogenannten Banshee Antrieb befeuert wird. Fratzonic? Banshee? Sind die Dodge Dudes völlig verrückt geworden? Nun, zumindest scheinen sie alles dafür zu tun, um die eigene elektrische Zukunft so weit wie möglich von allem abzugrenzen, was man sonst so kennt.
Und Zukunft ist ein gutes Stichwort, denn genau diese sehen wir hier. Ironischerweise stützt sich Dodge dabei gefühlt mit aller Kraft auf seine illustre Muscle Car-Geschichte. Das Charger Daytona Concept ist eine gewaltige Verbeugung vor dem klassischen Zweitürer, der zwischen 1968 und 1970 gebaut wurde.
Informationen bezüglich Reichweite, Geschwindigkeit, Performance, Beschleunigungswerten und Co. sind leider absolute Fehlanzeige. Wir erfahren lediglich, dass die Elektro-Studie schneller ist als eine Hellcat. Übersetzt bedeutet das: Verflucht schnell.
Aus einem Design-Standpunkt interessant ist vor allem die Haube des neuen Charger. Sie ist massiv ausgeschnitten und erlaubt so der Luft, durch den Grill zu strömen. Und über den sogenannten R-Wing. Jap, der große Wing an diesem Charger Daytona sitzt tatsächlich an der Front. Das soll den Abtrieb und die aerodynamische Performance erhöhen.
Das ungewöhnliche Emblem inmitten der Retro-Rückleuchten ist das Fratzog-Badge. Ursprünglich verwendete man es ohne spezifische Bedeutung an Dodge-Modellen der 60er- und 70er-Jahre. Nun steht es für die Fusion der Vergangenheit mit der elektrischen Zukunft des Autobauers.
Die illuminierten Hellcat-Embleme an den Kotflügeln sind keine Hellcats. Es handelt sich um Banshees, denn damit wird das Charger Daytona SRT Concept angetrieben. Dodge nennt noch keine Details zu diesem elektrischen Antrieb, allerdings wissen wir, dass es sich um ein 800-Volt-System handeln wird und alle vier Räder werden ebenfalls angetrieben.
Interessant ist die Geschichte zum Getriebe. Dodge nennt es eRupt und es soll mehrere "Gänge" mit spürbaren Schaltpunkten geben. Plus einen Knopf für einen kurzen Schuss Extra-Power. Wie viel Power? Wie viele Gänge? Dodge schweigt, allerdings verspricht man uns ein "elektromechanisches Schalt-Erlebnis", das zur Marke passt.
Das dürfte auch der Grund für den Fratzonic Chambered Exhaust sein. Und ja, das ist wirklich der Name, den Dodge benutzt. Es handelt sich dabei um ein Industrie-weites Novum, das "Performance-Sound durch einen Verstärker und eine Tuning-Kammer am Heck des Fahrzeugs" pusht.
Wie das genau funktionieren und klingen soll, bleibt vorerst unbeantwortet, allerdings wirkt es so, als würde man einfach künstliches V8-Gewummer mit einer riesigen Bass-Kanone in die Umwelt jagen. Jedenfalls soll der Klang 126 dB erreichen, was der Lautstärke eines Hellcat-V8 unter Volllast entspricht.
Weniger exotisch geht es im Interieur zu. Ein 12,3-Zoll-Zentralbildschirm neigt sich Richtung Fahrer. Weitere Infos gibt es über ein 16-Zoll-Instrumentendisplay und ein 8-Zoll-Head-up-Display. Schön auch: Es gibt noch richtige Knöpfe für Klima und Co. Die vier Fahrmodi sind Auto, Sport, Track und Drag.
Und damit zur wichtigsten Frage: Sehen wir hier eine seriennahe Studie oder ein eher abstraktes Concept Car? Aktuell ist auch das noch unklar, allerdings ist davon auszugehen, dass zumindest einige Features des Charger Daytona SRT in irgendeiner Form in Serie gehen werden. Die aktuellen Verbrenner-Generationen von Charger und Challenger werden im Dezember 2023 eingestellt. Es könnte also recht schnell gehen. Wir sind gespannt auf weitere Infos.