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Plug-in-Hybrid: Wirklich umweltfreundlich oder nur eine Mogelpackung?

Der Automobilclub ADAC sagt: Es kommt drauf an ...

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Plug-in-Hybridfahrzeuge sind nicht automatisch umweltfreundlicher als reine Verbrenner: Je nach Motorisierung und Art der Benutzung kann ein PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicle) sogar mehr CO2 emittieren und und mehr Sprit brauchen als ein Diesel oder Benziner. Der ADAC hat nun aktuelle Modelle untersucht und sie vergleichbaren Modellen gegenübergestellt.

Die Ergebnisse lassen sich in drei Gruppen unterteilen: In Gruppe eins sind die Plug-in-Hybride stets sparsamer und emissionsärmer unterwegs als vergleichbare Verbrenner-Modelle, in Gruppe zwei entsteht erst ab einem elektrischen Fahranteil von etwa 50 Prozent ein Vorteil. In Gruppe drei kann der PHEV in keinem Fahrszenario einen Vorteil erreichen. Wird auf Langstrecken ein Benzin-PHEV statt eines sparsamen Diesels eingesetzt, haben PHEVs in der Realität meist keinen Verbrauchs- und Emissionsvorteil, so der Automobilclub.

Plug-in-Hybride gelten als Brückentechnologie hin zur Elektromobilität und erhalten als Kaufanreiz einen staatlichen Umweltbonus sowie Steuervorteile bei der Nutzung als Dienstwagen. Privatkäufern bzw. Flottenbetreibern fehlt jedoch ein Überblick über Verbrauchswerte für den jeweiligen Betriebsmodus und damit der direkte Vergleich mit den entsprechenden Verbrennern.

Der fordert die Hersteller auf, die Verbrauchswerte für das rein elektrische Fahren sowie den Spritverbrauch mit leerer Antriebsbatterie anzugeben. Auch Unternehmen sind gefragt: Wer Plug-in-Hybride als Dienstwagen zur Verfügung stellt, sollte an betriebseigenen Stellplätzen für entsprechende Ladeinfrastruktur sorgen und Ladepunkte bei den Mitarbeitern zuhause fördern, so der Automobilclub.

Ob mit einem PHEV weniger CO2 erzeugt wird als mit dem klassischen Verbrenner, hängt von den jeweiligen Motorisierungen ab. Der ADAC hat exemplarisch zehn Paare auf Basis des ADAC Ecotest untersucht und die CO2-Emissionen in drei Fahrszenarien verglichen: im reinen Verbrennerbetrieb (Fahren mit leerer Antriebsbatterie), mit einem elektrischen Fahranteil von 50 Prozent und mit 80 Prozent E-Anteil.

Gutes Beispiel für einen effektiven Plug-in: Der Volvo XC40 als PHEV, der selbst mit leerer Antriebsbatterie gut einen halben Liter weniger Sprit schluckt als sein Benzin-Pendant. Bei hälftiger E-Fahrt spart er rund 25 Prozent CO2 ein, bei 80 Prozent elektrischer Fahrt sogar knapp 40 Prozent.

Beim beliebten Dienstwagen VW Passat Variant entscheidet der Anteil der E-Fahrt, ob die Plug-in-Variante emissionsärmer ist als der Diesel-Passat: Beim reinen Verbrennerbetrieb verbraucht die Benzin-PHEV-Variante über einen Liter mehr Sprit, bei hälftiger E-Fahrt sind die CO2-Emissionen von beiden fast gleich, und erst bei 80 Prozent reiner E-Fahrt emittiert der Plug-in knapp zehn Prozent weniger CO2 als der Diesel.

Der Diesel-X5 von BMW jedoch schneidet über alle drei Fahrszenarien besser ab als sein PHEV-Pendant. Nicht nur, dass die Plug-in-Variante im reinen Benzinbetrieb knapp drei Liter mehr Kraftstoff schluckt - noch augenfälliger ist die negative CO2-Bilanz: Im reinen Verbrenner-Modus stößt der PHEV über ein Viertel mehr CO2 aus als das Diesel-Pendant, aber auch bei einem - im Alltag eher unrealistischen - 80-prozentigen E-Anteil sind es noch knapp 10 Prozent mehr.

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