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Denkt man an BMW-Motoren, so kommen einem zunächst die berühmten Reihen-Sechszylinder in den Sinn. Doch auch mit zwei Töpfen mehr können die Münchner auf eine lange Tradition zurückblicken: 1954, also vor genau 60 Jahren, debütierte der BMW 502 mit V8 unter der Haube. Nach einer Pause von gut drei Jahrzehnten sind Achtzylinder seit den 1990er-Jahren bei BMW wieder dick im Geschäft. Wir zeigen Ihnen alle historischen und aktuellen Modelle.
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Der "Adenauer-Mercedes" und der 300 SL Flügeltürer gelten heute als deutsche Auto-Highlights der 1950er-Jahre. Doch beide hatten nur einen Sechszylinder unter der Haube. Für umso mehr Aufsehen sorgte BMW mit dem ersten deutschen Achtzylinder nach dem Krieg im 502. Eine Spitze von 160 km/h war damals eine Ansage, der Preis von 17.450 DM aber auch.
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Die BMW-Ikone schlechthin ist der 507. Nur 256 Fahrzeuge wurden zwischen 1956 und 1959 gebaut, 150 PS trieben den aufregend gestalteten Roadster an. Teuer war er damals, teuer ist er heute: hohe sechsstellige Summen sind der Normalfall.
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Man mag es kaum glauben, aber hinter dem BMW 503 steckt ebenfalls der 507-Designer Albrecht Graf Goertz. Wegen seiner Aluminium-Karosserie war der 140 PS starke 503 nochmals teurer als der 507, heute ist er hingegen deutlich preiswerter zu haben.
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Als Nachfolger des 503 entstand zwischen 1962 und 1965 der bei Bertone gestaltete BMW 3200 CS. Dessen Alu-V8 mit 3,2 Liter Hubraum und Doppelvergasern leistete 160 PS. Ab Mitte der 1960er-Jahre war zunächst Schluss mit der Achtzylinder-Herrlichkeit bei BMW. Die großen Wagen hatten die Marke fast in den Abgrund geführt, jetzt galt es zunächst, mit bürgerlichen Modellen wieder durchzustarten.
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Trotzdem kam BMW in den Jahren 1967 und 1968 noch einmal zu unverhofftem V8-Genuss: Der Glas 3000 V8, auch "Glaserati" genannt, gehörte zur Mitgift des kleinen Herstellers aus Dingolfing, den sich BMW einverleibte. Noch gut ein Jahr lang wurde der Sportwagen als Glas/BMW 3000 V8 gebaut, sein Dreiliter-V8 war eine Eigenentwicklung von Glas.
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Fast 25 Jahre sollte es dauern, bis erneut ein V8 unter BMW-Hauben wanderte. Zuvor hatte die Marke im Jahr 1987 mit dem erstem deutschen Nachkriegs-V12 für Furore gesorgt. Ihn gab es in der 7er-Baureihe E32. Ab 1992 war ein V8 im 730i (218 PS) und 740i (286 PS) erhältlich. Äußeres Kennzeichen war die breite Niere, die bis dato nur der 750i mit V12 trug.
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Mit Blick auf Exportmärkte wie die USA wurde der 5er (Baureihe E34) mit dem neuen V8 ausgerüstet. Parallel zum 7er gab es 218 respektive 286 PS und eine breite Niere. Sie wurde 1994 Standard für alle E34-5er.
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Ein wenig kurios ist es schon: Im einzigen 8er, den BMW bislang baute, gab es vier Jahre lang keinen Achtzylinder. Das änderte sich erst 1993 mit dem 840i. Im übrigen liefen auch eine Handvoll Prototypen des 830i mit "nur" 218 PS im Versuch, zu einer Serienfertigung kam es aber nicht.
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Neuer 7er, alte Achtzylinder: beim Debüt der Baureihe E38 im Jahr 1994 traf man zunächst auf alte Bekannte im 730i und 740i. Schon ein Jahr später gab es mehr Hubraum. Aus dem 730i wurde der 735i mit nun 235 PS, der 740i hatte nun 4,4 Liter bei gleichbleibenden 286 PS an Bord. Neu war ein V8-Diesel im 740d mit 245 PS.
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Auch die E39 genannte Baureihe des BMW 5er, die 1995 an den Start rollte, profitierte von den aufgebohrten V8. Während im 530i ein Sechszylinder arbeitete, gab es im 535i den 3,5-Liter-V8 mit 235 respektive 245 PS. Über 4,4 Liter und 286 PS konnten sich Käufer des 540i freuen. Optisches Merkmal der V8-Modelle waren verchromte Streben im Kühlergrill.
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Der erste V8 in Diensten der M GmbH war nicht etwa der M1, sondern erst der M5 von 1998. 400 PS ließen die 1,8 Tonnen schwere Limousine in 5,3 Sekunden auf 100 km/h spurten.
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Traumwagen mit Achtzylinder: Beim BMW Z8 war der Name Programm. Ihn trieb der 400-PS-Achtzylinder des M5 an. Interessant ist die 450-mal gebaute Alpina-Version. Sie leistete "nur" 381 PS, brachte aber mehr Drehmoment an das hier serienmäßige Automatikgetriebe.
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Mit dem anno 2000 vorgestellten X5 begann nicht nur die Erfolgsgeschichte des SUVs bei BMW, sondern auch die Luxusverbindung mit einem V8. Ihn gab es je nach Markt zwischen 4,4 und 4,8 Liter Hubraum und 320 bis 360 PS.
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Im Jahr 2000 fuhr BMW in der American Le Mans Series, kurz ALMS, mit dem M3 dem Porsche 911 GT3 hinterher. Die Lösung war die Verpflanzung des Vierliter-V8 aus dem M5. Nur: Den gab es im damaligen Serien-M3 gar nicht, was die Konkurrenz auf die Palme brachte. Also bauten die Münchner ganz offiziell ein Serienfahrzeug namens M3 GTR.
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Optisch äußerst umstritten: Das Design des intern E65 genannten 7ers polarisierte. Wenig zu meckern gab es an den Motoren. Für V8-Freunde waren zunächst der 735i (272 PS) und der 745i (333 PS) im Angebot. Ab 2005 gab es den 740i mit 306 PS und den 750i mit 367 PS. Letzterer schöpfte seine Kraft aus 4,8 Liter Hubraum.
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Optisch mit dem damaligen 7er verwandt, basierte die erste 6er-Generation von 2003 auf dem damals neuen 5er. Achtzylindermodell war zunächst der 645Ci mit 333 PS, später der 650i mit 367 PS. Alpina sorgte in seinem B6 für 500 bis 530 PS.
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Achtzylinder für alle: Das könnte fast das BMW-Motto der 2000er-Jahre sein. Auch 5er-Kunden bekommen bei der Baureihe E60 ab 2003 diverse V8 zur Auswahl. Das recht eng beineinanderliegende Angebot reichte vom 540i mit 306 PS bis zum 367 PS starken 550i. Im M5 gab es hingegen keinen Achtzylinder mehr, sondern einen V10.
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Die zweite Auflage des Gelände-Riesen X5 brachte im Jahr 2006 auch wieder Achtender mit sich. Hier waren es gleich drei starke V-Motoren, die sich im den Antrieb kümmerten. Der Kleinste wummerte im xDrive48i mit 355 PS aus 4,8 Liter Hubraum. Dann folgte der xDrive50i, der seine Leistung von 408 PS aus nur 4,4 Litern schöpfte. Über beiden thronte die M-Ausführung: Dem 4,4-Liter-Aggregat wurden - erstmals bei einem M-Motor - per Biturbo 555 PS abgepresst.
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In der vierten Auflage des M3 kam 2007 zum ersten Mal serienmäßig ein V8 zum Einsatz. Der Motorblock des Vierliter-Aggregates stammte aus der Formel-1-Leichtmetall-Gießerei in Landshut. Doch die Maschine war nicht nur leicht, sondern drehte vor allem sehr hoch: Erst bei 8.300 Umdrehungen erreichte das Kraftwerk seine Höchstleistung von 420 PS. Diese M3-Reihe bestand aus Limousine, Coupé und Cabrio.
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Die GTS-Auflage des M3 wurde 2009 vorgestellt. Der Supersportler hatte im Vergleich zum Serien-Coupé nicht nur mächtig abgespeckt, sondern wurde auch motorenseitig neu getrimmt. Der Hubraum wuchs von 4,0 auf 4,4 Liter, die Leistung stieg auf 450 PS. Damit wurde der Renner zum 4,4-Sekunden-Sprinter und immerhin 305 km/h schnell.
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Der im Jahr 2008 brandneue 7er ist im Vergleich zum Vorgänger von 2001 nicht nur ein Wohltat für die Augen, er brachte auch neue, sparsamere Motoren mit. In der Achtzylinder-Version namens 750i flüstert ein 4,4-Liter-V8-Biturbo. Beim Markststart leistete die Maschine 408 PS, wurde aber per Feinschliff im Jahr 2012 auf 450 PS gebracht. Die Überarbeitung und eine neue Achtgang-Automatik lassen den Normverbrauch laut BMW auf unter zehn Liter sinken.
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Bei der Frage, ob ein BMW X6 gut aussieht oder nicht, spreizen sich die Meinungen seit dem Marktstart 2008 über ein weites Feld. Jedenfalls kann die Mischung aus SUV und Coupé auch von V8-Motoren angetrieben werden und findet deshalb Einzug in diese Galerie. Analog zu den X5-Modellen gibt es den xDrive50i mit 408 PS und den X6 M mit 555 PS. Technisch interessant war der 2010 eingeführte ActiveHybrid: In ihm wurde der 408-PS-Verbrenner von zwei Elektromotoren unterstützt. Die Systemleistung betrug saftige 485 PS. Bei den Kunden allerdings kam der Hybride nicht so perfekt an und so wurde der dreimotorige X6 Ende 2011 wieder aus dem Programm genommen.
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Der BMW 5er GT kam 2009 und ist ein Schrägheck-Auto in der oberen Mittelklasse. Das Nischenmobil teilte sich die Motorisierungen mit dem aktuellen 7er. Demzufolge kam auch er beim Marktstart mit einem 408 PS starken V8, nach einem Update im Jahr 2012 powert der 550i GT ebenfalls mit 450 PS.
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Im Jahr 2010 zischte der neue 5er heran. Wie nicht anders zu erwarten, bekam auch er im 550i den Biturbo-V8, anfangs mit 408 PS. 2013 gabs einen Schlag Leistung obendrauf, sodass das Aggregat nun wie bei seinen Geschwistern 450 PS leistete. Der Über-Fünfer namens M5 räubert seit 2011 mit 560 PS über die Straßen, seit Ende 2013 gibt's für ihn ein Competion-Paket und damit muskulöse 575 PS.
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In den Coupé- und Cabrios der 6er-Reihe sind die V8-Antriebe natürlich ebenfalls verbaut. Bei ihnen schaffen die acht Zylinder nach der Überarbeitung im Jahr 2012 stolze 450 PS herbei, im M6 wiehern 560 Pferde. Das viertürige "Gran Coupé" kam 2012 gleich mit der höheren PS-Zahl. Erfreulicherweise gibt es auch das schicke Gran Coupé als Power-Version "M".
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Wie nicht anders zu erwarten war, schlägt in der neuen Generation des Offroaders X5 in der xDrive50i-Version ebenfalls der 450-PS-V8 als Herz. Eine M-Variante wird zur Zeit nicht angeboten.
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Im Dezember 2014 rollt der brandneue X6 zu den Händlern und auch bei ihm wirkt die Kraft von 450 PS aus acht Zylindern auf die Achsen. Wann der X6 M nachgeschoben wird, ist noch nicht bekannt. Die wie erwähnt schon bei der Erstauflage recht erfolglose Hybrid-Version dürfte allerdings nicht noch einmal aufgelegt werden.
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Der vorläufige Höhepunkt in der V8-Geschichte von BMW ist ein rollendes Superlativ namens "30 Jahre M5". Die Grundlage bildet ein aktueller M5 mit Competition-Paket, der auf 600 PS gepusht wurde. Damit ist das Editionsmodell nicht nur der stärkste Serien-M, sondern auch der stärkste BMW überhaupt. Der exklusive Bayer kostet 127.500 Euro und ist ab Ende Juli 2014 im Handel. Wer einen will, muss schnell sein: Es werden insgesamt nur 300 Stück gebaut.