China hat sich zum wichtigsten Automarkt der Welt entwickelt. Kein Wunder also, dass auf der Auto Shanghai vom 21. bis 28. April 2011 nahezu alle namhaften Hersteller der Welt vertreten sind. Sie haben viele Premieren mit in die chinesische 20-Millionen-Einwohner-Metropole gebracht. Wir sind live für Sie vor Ort und präsentieren Ihnen hier alle wichtigen Messe-Neuheiten.
Neben einer deutlich sportlicheren Optik verspricht der neue Aston Martin Vantage S auch bessere Fahrleistungen als der normale Vantage. Der bekannte 4,7-Liter-V8 bringt es mit 436 PS auf zehn Pferdestärken zusätzlich. Das Drehmoment wächst von 470 auf 490 Newtonmeter an. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt stolze 305 km/h.
Der Aston Martin Virage ist künftig zwischen dem DB9 und dem DBS angesiedelt. Der V12 leistet etwas mehr als im DB9 und etwas weniger als im DBS: 497 PS. Angeboten wird der Neue in drei Formen: als 2+2-sitziges Coupé, als zweisitziges Coupé und als Cabrio mit dem Namenszusatz Volante.
Audi zeigt mit dem A3 e-tron concept eine neue Technikstudie. Optisch ist das Showcar weitgehend an das Stufenheckmodell A3 concept angelehnt, das auf dem Genfer Autosalon 2011 vorgestellt wurde. Allerdings setzt der jetzt in Shanghai gezeigte A3 e-tron concept auf einen Plug-in-Hybrid-Antrieb mit einer Gesamtleistung von 238 PS. Die rein elektrische Reichweite soll bis zu 54 Kilometer betragen.
Mit dem Q3 zielt Audi vor allem auf den Konkurrenten BMW X1 ab. Das neue Kompakt-SUV der Marke mit den vier Ringen ist 4,39 Meter lang, 1,83 Meter breit und mit serienmäßiger Dachreling 1,60 Meter hoch. Zum Marktstart im Juni 2011 stehen zunächst vier Motoren zur Wahl: zwei Benziner und zwei Diesel mit einem Leistungsspektrum zwischen 140 und 211 PS. Der Einstiegspreis des Q3 beträgt 29.900 Euro.
Die Reihenfolge ist ungewöhnlich: Den neuen 6er hat BMW zunächst als Cabrio gebracht, während die geschlossene Variante noch gut ein halbes Jahr länger auf sich warten lässt. In Shanghai ist das 6er Coupé nun erstmals öffentlich zu sehen. Als Antrieb stehen die beiden bereits vom Cabrio bekannten Benziner zur Wahl: ein 320 PS starker Sechszylinder im 640i sowie ein 407-PS-V8 im 650i.
Die Chinesen mögen Limousinen mit viel Platz im Fond. Deswegen bieten diverse Hersteller extra für den dortigen Markt spezielle Langversionen ihrer Modelle an. So gibt es etwa vom 5er-BMW eine um 14 Zentimeter gestreckte Variante. Den gestreckten 5er zeigen die Bayern in Shanghai zudem in einer Version mit Plug-in-Hybridantrieb.
BMW zeigt die Sportversion des 5er als seriennahe Studie. Unter der Haube des neuen M5 arbeitet statt des bisherigen Fünfliter-V10 mit 507 PS nun ein V8-Doppelturbo. Zu den Daten hält sich BMW noch bedeckt. Doch es dürfte sich um das 4,4-Liter-Aggregat mit 555 PS handeln, das aus den M-Versionen des X5 und X6 bekannt ist. Statt des automatisierten Schaltgetriebes SMG kommt außerdem künftig ein Doppelkupplungsgetriebe zum Einsatz.
Dieser spektakuläre Zweisitzer hört auf den Namen Vision Connected Drive. Und sagt damit bereits aus, was die Studie demonstrieren will: die Möglichkeiten der Vernetzung, die im Auto von morgen möglich sind. In die Scheinwerfer und die Heckleuchten integrierte Sensoren helfen bei der Beobachtung des Verkehrsgeschehens und der Umwelt. Antennen anstelle von Außenspiegeln senden Informationen nach außen und empfangen Daten für die Navigation. Der direkte Austausch von Informationen mit anderen Verkehrsteilnehmern via Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation (Car2Car) ermöglicht dem Auto "um die Ecke" zu sehen.
Der Chevrolet Malibu ist das meistverkaufte Auto von General Motors in den USA:. Im Jahr 2010 wurden von der Limousine knapp 200.000 Fahrzeuge an den Mann und die Frau gebracht. Nun debütiert in Shanghai die Neuauflage. Die 4,86 Meter lange Limousine soll auf der ganzen Welt in knapp 100 Ländern angeboten werden. Da jedes Land eigene Motorvorlieben hat, plant Chevrolet, insgesamt zehn Aggregate in den Bereichen Benzin, Diesel und Flüssiggas anzubieten.
In Europa wird die Marke Chrysler verschwinden, dort werden die Fahrzeuge der amerikanischen Marke künftig als Lancia vermarktet. Im Reich der Mitte hingegen beliebt Chrysler, was es ist. In Shanghai ist der neue 300 zu sehen. Die Grundproportionen bleiben weitgehend erhalten. Der Grill des Neuen verzichtet auf die Grobmaschenoptik des Vorgängers und besteht aus sieben waagrechten, verchromten Elementen. Bei den Arealen rund um die Scheinwerfer glätteten die Designer die Optik und lehnen sie an das kleinere Modell 200 an.
Mit dem DS5 zeigt Citroën bereits das dritte DS-Modell - nach dem DS3 und dem DS4. Das Crossover-Mobil ist irgendwo zwischen Coupé, Schräghecklimousine, Gran Turismo und Kombi angesiedelt. Mit 4,52 Meter Länge liegt der fünfsitzige Neuling ziemlich genau in der Mitte zwischen C4 und C5. Neben zwei Benzinern und zwei Dieseln wird es auch einen Dieselhybrid mit 200 PS starkem Hybrid4-System und Allradantrieb geben.
Citroën zeigt auf der Messe das Concept Car Lacoste. Die 3,45 Meter kurze Studie entstand zusammen mit dem gleichnamigen Modelabel. Der Lacoste erinnert mit der höher gelegten Karosserie und den großen Rädern an einen Strandbuggy. Die hinteren Plätze sollen sich laut Hersteller übrigens mit "einem lässigen Sprung" erreichen lassen.
Citroën steht traditionell für Avantgarde-Design im Autobau. In den letzten Jahren versuchen die Franzosen wieder, an dieses Image anzuknüpfen. Mit der 3,85 Meter langen, aber nur 1,20 Meter hohen Elektrostudie Survolt gelingt ihnen das zweifelsohne. Die kunstvolle bunte Lackierung des Messefahrzeugs in Shanghai macht den Survolt zu einem besonderen Hingucker.
Ferrari zeigt seinen neuen Shooting Brake. Der Vorteil der Karosserieform: Sie soll mehr Platz im Fond und im Kofferraum bieten als ein Coupé à la 612 Scaglietti. Für den Antrieb des Ferrari Four sorgt ein 6,3-Liter-V12 mit 660 PS, kombiniert mit einem Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb - letzterer ist eine weitere Ferrari-Premiere.
Der Fisker Karma mit seinem serienmäßigen Plug-in-Hybridantrieb soll sich mit lediglich 2,4 Liter Sprit begnügen und dabei lediglich 83 Gramm CO2 je Kilometer ausstoßen. Dennoch bietet der Sportler aus Kalifornien jede Menge Fahrspaß, verspricht zumindest der Hersteller: Der 408 PS starke Wagen beschleunigt in 5,9 Sekunden auf Tempo 100 und wird bis zu 200 km/h schnell.
Der Focus EV ist der erste rein batterieelektrisch angetriebene Pkw von Ford. Die Reichweite der fünftürigen Fließhecklimousine soll den täglichen Fahrgewohnheiten normaler europäischer Autofahrer genügen. Die Markteinführung in Europa ist für 2012 geplant.
Schlank, sparsam und schick: So präsentiert Ford den potenziellen Nachfolger des Kuga. Noch ist der SUV-Newcomer eine Studie und heißt "Vertrek". Auffallend sind die mächtige Front, die hohe Gürtellinie und das stark nach hinten abfallende Dach. Mit einer Serienreife ist frühestens 2012 zu rechnen.
Das Brennstoffzellen-Fahrzeug Hyundai Blue2 soll die Vorlage für kommende Limousinen des koreanischen Autobauers sein. Blue2 setzt sich zusammen aus dem Namen des Hyundai-Öko-Labels "Blue Drive" und der chemischen Bezeichnung des Wasserstoffmoleküls, H2. Der Brennstoffzellen-Elektroantrieb des Blue2 leistet 90 kW (122 PS). Der Verbrauch soll bei 2,9 Liter Wasserstoff pro 100 Kilometer liegen.
Die Modelle von Kia laufen in China unter anderen Namen. Der Optima hört im Reich der Mitte auf die Bezeichnung K5. Die 4,85 Meter lange Limousine ist in den USA und in einigen asiatischen Märkten bereits erhältlich. Nach Europa soll der Optima Ende 2011 kommen.
Der Jaguar XKR-S ist mit einer Leistung von 550 PS das aktuell stärkste Serienfahrzeug von Jaguar. Der aus dem XKR bekannte V8-Kompressormotor mit fünf Liter Hubraum wurde um 40 PS leistungsgesteigert. So werden eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 4,4 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h möglich.
Toyota-Prius-Technik im schicken Gewand: Der CT 200h ist das neue Einstiegsmodell von Lexus. Der Vollhybridantrieb des CT 200h kombiniert einen 1,8 Liter großen Vierzylinder-Benziner mit einem Elektromotor. Die Kombination stellt eine Systemleistung von 136 PS zur Verfügung. Dabei soll sich der kompakte Lexus mit einem Durchschnittsverbrauch von 3,8 Liter auf 100 Kilometer begnügen.
Maybach hat kürzlich seine Luxuslimousinen leicht überarbeitet. So gibt es jetzt einen dominanteren Chrom-Kühlergrill, eine stärker gepfeilte Motorhaube und ein neues Design für die Räder. Die Leistung im Maybach 57 S und 62 S (Bild) wurde um 18 auf 630 PS angehoben. Die Innenausstattung wurde weiter verfeinert und beinhaltet nun auf Wunsch auch einen 19-Zoll-Fernseher sowie einen Internetzugang per WLAN. Die Preise beginnen bei 405.671 Euro für den Maybach 57.
Mit der Studie Shinari führt Mazda die neue Designsprache Kodo ein. Das erste Modell, das mit dem neuen Design erscheinen wird, ist ein Crossover-Fahrzeug, das im Jahr 2011 kommen soll. Auch der RX-8-Nachfolger und der 2012 erscheinende neue Mazda 6 sowie kleinere Fahrzeuge werden diese Formensprache verwenden.
Mit der Studie Concept A-Class zeigt Mercedes, wie sportlich die neue A-Klasse werden soll. Nicht nur optisch, auch technologisch soll die nächste Generation der A-Klasse ein neues Kompaktklasse-Zeitalter bei Mercedes einläuten. Vorwärts bewegt wird der Fronttriebler von einem neu entwickelten Turbobenziner mit vier Zylindern und Direkteinspritzung. Unter der Haube der Studie sitzt ein Zweiliter-Aggregat mit 210 PS, das an ein neues Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt ist.
Die B-Klasse F-Cell verfügt über einen Elektroantrieb mit Brennstoffzelle. Diese erzeugt den Fahrstrom aus der chemischen Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff. Dabei entstehen keine Schadstoffemissionen, sondern lediglich reines Wasser. Der Elektromotor der B-Klasse F-Cell leistet 100 kW (entspricht 136 PS) und erzeugt ein Drehmoment von 290 Newtonmeter. Aktuell absolviert eine Flotte von F-Cell-Fahrzeugen eine Weltumrundung. Bis Juni 2011 sollen in 125 Tagen vier Kontinente durchquert worden sein, um die Leistungsfähigkeit und Alltagstauglichkeit der Brennstoffzellentechnologie unter Beweis zu stellen.
Lange haben die MG-Fans darauf warten müssen, nun ist es soweit: Das erste komplett neue Modell der Marke lief kürzlich im britischen Birmingham vom Stapel. Beim MG6 handelt es sich um eine Limousine mit Fließheck, die zwischen Kompakt- und Mittelklasse angesiedelt ist. Seit dem Jahr 2005 gehört die Traditionsmarke MG zur chinesischen Shanghai Automotive Industry Corporation, kurz SAIC. SAIC ist der größte Autohersteller im Reich der Mitte.
Mini zeigt eine Sonderedition der dreitürigen Limousine im Stil eines Rolls-Royce - den Mini inspired by Goodwood. Schwarzes Walknappa-Leder, edle Walnusshölzer, Klavierlack, Cashmere und weitere hochwertige Materialien machen aus dem Kleinwagen einen äußerst exklusiven Flitzer. Angetrieben wird der Kleinwagen von dem 184-PS-Turbobenziner aus dem Cooper S. Der Mini inspired by Goodwood kommt in einer Auflage von 1.000 Fahrzeugen im Frühjahr 2012 auf den Markt. Er ist ab 46.900 Euro zu haben.
Das Konzeptfahrzeug Nissan Townpod soll ein auffälliges Design mit einem flexibel nutzbaren und geräumigen Innenraum verbinden. Mit dem zwischen Limousine und Van angesiedelten Townpod will Nissan Leute ansprechen, die primär von zu Hause aus arbeiten, keinen festen Zeitplänen unterworfen sind und sowohl kreativ wie technikbegeistert sind.
Der Peugeot 508 soll nicht nur in Europa Erfolge feiern, sondern künftig auch in China reüssieren. Außer in Frankreich wird die 508 Limousine künftig auch im Reich der Mitte gefertigt - mit einem spezifisch für den dortigen Markt angepassten Modell.
Die Hybridversion des Porsche Panamera soll trotz einer Systemleistung von 380 PS nur 6,8 Liter Sprit verbrauchen. Das ist deutlich weniger als der 400 PS starke Panamera S ohne Elektromotor, der 12,5 Liter schluckt. Das Hybridsystem entspricht dem beim Cayenne eingesetzten Antriebsstrang: Ein 333 PS starker Dreiliter-V6 wird von einer 47 PS (34 kW) starken Elektromaschine unterstützt. Marktstart in Deutschland ist im Juni 2011, der Einstiegspreis beträgt 106.185 Euro.
Porsche präsentiert als Weltpremiere ein neues Topmodell vom Panamera: Der Panamera Turbo S ist mit 550 PS die stärkste Version der Baureihe. Der 4,8-Liter-V8-Motor mit Biturbo-Aufladung verfügt damit über zehn Prozent oder 50 PS mehr Leistung als der Panamera Turbo. Die neue Motorisierung verhilft dem fünftürigen Coupé zu brachialen Fahrleistungen. Bereits nach 3,8 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 306 km/h.
Zum ersten Mal wird die Premiere eines neuen Rolls-Royce-Modells in Asien gefeiert. Die Nobel-Marke präsentiert in Shanghai den Ghost Extended Wheel Base. Sein Radstand ist mit rund 3,47 Meter 17 Zentimeter länger als der des normalen Modells. Davon profitieren vor allem die Fondpassagiere, die nun noch mehr Beinfreiheit genießen dürfen. Für die Langversion des Ghost müssen Chinesen umgerechnet stolze 550.000 Euro auf den Tisch legen.
Toyota zeigt ein gemeinsam mit Tesla Motors entwickeltes Elektrofahrzeug. Der RAV4 EV Concept basiert auf dem Kompakt-SUV Toyota RAV4 und ist mit einem elektrischen Antrieb von Tesla ausgerüstet. Laut Angaben von Toyota streben die beiden Partner eine Entwicklung des Fahrzeugs bis zur Marktreife an und planen, den RAV4 EV im Jahr 2012 auf den Markt zu bringen. Mit vollständig aufgeladenen Batterien soll der Wagen 160 Kilometer weit fahren können.
Futuristisches aus dem Hause Volvo: Die schwedische Marke, die mittlerweile zum chinesischen Autobauer Geely gehört, präsentiert die Studie Concept Universe. Von außen fallen das coupéartige Heck und die gegenläufig öffnenden Türen auf. Volvo hebt außerdem den Premiumanspruch der Luxuslimousine hervor: Die Studie "strahlt feinste Handwerkskunst bis ins letzte Detail aus", so der Hersteller.
Der Nachfolger des New Beetle heißt nur noch VW Beetle. Obwohl die Höhe nur um einen Zentimeter abnahm, wirkt das Auto nun etwas flacher als bisher. Die runden Kulleraugen und die rundliche Silhouette sind geblieben. Mit 4,28 Meter ist der Beetle jetzt gleich 15 Zentimeter länger als bisher. Als Antrieb stehen drei TSI-Turbobenziner mit 105, 160 und 200 PS sowie zwei TDI-Diesel mit 105 und 140 PS zur Wahl.
Natürlich muss auf der Auto Shanghai auch ein VW Passat stehen. Denn wer schon einmal in der chinesischen Metropole war, kennt die Unmengen an Taxis, Chauffeurs-Limousinen und sonstigen Fahrzeugen, die dort unterwegs sind - und viele davon sind VW Passat. Bislang hatte Volkswagen eine speziell für den chinesischen Markt konzipierte Variante im Programm. Vom neuen Modell zeigt der deutsche Hersteller allerdings zunächst die auch bei uns bekannte Version.
Ein ziemlich verrücktes Elektro-Dreirad ist der Zap Alias. Vorne stecken zwei Räder unter der Karosserie, hinten gibt es nur eines - unverkleidet wie bei einem Motorrad. In knapp acht Sekunden soll man damit auf Tempo 100 beschleunigen können. Mit den vollgeladenen Lithium-Ionen-Akkus soll man bis zu 160 Kilometer weit kommen. Den Alias kann in den USA bereits bestellt werden - zum Preis von etwa 35.000 Dollar.