Die North Amerika International Auto Show (NAIAS) in Detroit ist in jedem Jahr die große Start-Messe der Autobranche. Hier trifft sich, was Rang und Namen und aufwühlende Neuheiten im Gepäck hat. Auch in diesem Jahr prallen vom 7. bis 21. Januar 2007 jede Menge Überraschungen und sehnsüchtig Erwartetes aufeinander. Mit anderen Worten: Hier glühen Highlights am laufenden Band. Kommen Sie mit auf unsere Show.
Mercedes zeigt das viertürige Cabrio-Concept Ocean Drive. Unter dem zweifarbig lackierten Blech steckt ein S 600 mit 517 PS starkem Zwölfzylindermotor. Wie die Luxus-Cabriolets vergangener Tage soll das Schaustück Eleganz, Lebensart und Exklusivität auf hohem Niveau vereinen. Ob der Wagen je gebaut wird, ist noch lange nicht entschieden.
Acura, Hondas zweite Marke in Amerika, zeigt mit dem Advance Sports Car eine Sportwagen-Studie. Der Hecktriebler wird von einem Zehnzylinder-Motor angetrieben. Den Kontakt zur Straße stellen vorne 19 und hinten 20 Zoll große Räder her. Hinter den polierten Felgen sind Karbon-Keramik-Bremsscheiben zu sehen.
Audi zeigt in Detroit den Q7 mit V12-TDI-Triebwerk als Studie. Ein Sechsliter-Dieselmotor verhilft der Tonne zu beeindruckenden Werten: 500 PS und 1.000 Newtonmeter Drehmoment lassen den Sprint von null auf 100 km/h in 5,5 Sekunden vergehen, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h abgeregelt. Im Verbrauch soll sich der Zwölfzylinder mit durchschnittlich 11,9 Litern auf 100 Kilometern zufrieden geben.
Mit der Cabriolet-Variante des Camaro stellt Chevrolet eine ausdrucksstarke Oben-Ohne-Studie des Kultautos vor. Markant ist die aggressiv gestaltete Front. Die Lufteinlässe auf der Fronthaube zeigen sich von der Corvette Z06 inspiriert, von den klassischen Camaros wurden die Kiemen in den hinteren Kotflügeln adaptiert.
GM-Chef Bob Lutz zeigt mit der Chevrolet-Studie Volt ein elektrogetriebenes Fahrzeug mit zusätzlichem Verbrennungsmotor. Doch anders als bei Hybridfahrzeugen, wird die viertürige Limousine mit trendig-coupéhaften Zügen primär nur von dem Elektromotor angetrieben.
Einen fernen Ausblick auf den Autobau der Zukunft gibt Ford mit der Studie Airstream. Das Design dieses Konzeptfahrzeugs wurde von Stanley Kubricks Kult-Science-Fictionfilm 2001: A Space Odessey inspiriert. Obwohl der Airstream sehr futuristisch wirkt, könnten sich Elemente dieser Studie laut Ford in ähnlicher Form mittelfristig in Serienmodellen wiederfinden.
Der Ford Interceptor ist die seriennahe Studie eines familientauglichen Muscle Cars mit vier Türen: Das über fünf Meter lange Auto basiert auf einer verlängerten Plattform des Ford Mustang und verfügt über einen 5,0-Liter-V8-Motor mit 400 PS. Um die Kohlendioxid-Emissionen trotz der martialischen Motordaten im Rahmen zu halten, dient als Treibstoff das Bioalkohol-Benzin-Gemisch E-85.
Holden ist eine australische Marke, welche Fahrzeuge in neoklassisistischem Stil auflegt. Der Efijy feierte bereits im Oktober 2005 in Sydney Premiere, sorgte aber in Detroit wieder für großes Aufsehen.
Fords amerikanische Nobelmarke Lincoln macht mit dem neuen viertürigen Coupé MKR eine gute Figur. Es würde gut ins Modellportfolio passen, das bisher nur Limousinen (MKZ, Town Car) sowie SUVs (MKX, Navigator)und den Pick-up Mark LT umfasst.
Hingucker auf dem Mazda-Stand ist der Ryuga: Mit der zweiten Konzeptstudie binnen fünf Wochen macht das Unternehmen dort weiter, wo der Nagare japanisch für Fluss oder fließend auf der L.A. Auto Show Ende 2005 aufgehört hat. Der Ryuga ist also eine Studie auf Basis einer Studie erfindet Mazda gerade ein kompekttes Studien-Modellreihen-Eigenleben?
Nissans Designstudie Bevel stellt ein Mehrzweck-SUV dar und richtet sich an männliche, sportlich-aktive Fahrer, die ein Auto für Ihre zahlreichen Aktivitäten suchen. Endlich mal wieder ein Wagen der die Gemüter erhitzt: Ist er potthäßlich oder eine coole Männerkarre?
Nicht wesentlich größer als ein HEMI-Motor: Der komplett neue Smart Fortwo wird in den USA erstmalig in Detroit gezeigt. Sein weiter entwickeltes Design lässt ihn frischer und maskuliner aussehen. Mit größerer Karosserie und geändertem Fahrwerk bietet der kleine Zweisitzer zudem mehr Komfort. Zusätzlich wurden aktive und passive Sicherheit verbessert. Wegen des Fußgängerschutzes ist der Kleine etwas länger geworden. Schon bald werden ihn auch Kanadier und US-Amerikaner kaufen können.
Mit der Studie Flix zeigt Suzuki ein rollendes Kino für vier Personen. Das Fahrzeug basiert auf dem Modell XL7, das in Europa nicht erhältlich ist. Die Besonderheit des Flix ist eine gigantische Leinwand, die ausgeklappt werden kann. Der Flix bietet außerdem vier um 180 Grad drehbare Einzelsitze. So kann die im Heck sitzende Leinwand von allen Plätzen aus betrachtet werden.
Wer den Chinesen immer nur Plagiatentum vorwirft, liegt hier mal gründlich daneben: An der Hunnan University enstanden, hat das Changfeng Rhombus Concept Car vorn und hinten je ein Rad sowie zwei in der Mitte. Angetrieben wird der stolze 4,90 Meter lange Rhombus von einem Ein-Liter-Benziner. Das seltsame Gefährt wiegt nur 900 Kilo, bietet aber fünf Sitzplätze.
Der Changfeng UU-CT 3 ist ein drolliger Pick-up mit Kleinwagenmaßen. Der Wagen ist mit 3,90 Metern etwa so lang wie ein VW Polo. Angetrieben wird das Auto von einem 1,4-Liter-Benziner. Das Auto hat eine geräumge Ladefläche, aber nur zwei Sitzplätze.
Cadillac zeigt den neuen CTS. Die Grundform blieb im Wesentlichen erhalten, doch wirkt die Limousine weniger kantig und schaut mit geänderten Frontleuchten und gewachsenem Kühlergrill etwas sportlicher drein. Eine Neuheit sind kleine seitliche Luftöffnungen in den vorderen Kotflügeln. Das ebenfalls neu gezeichnete Heck wurde mit Chrom-Applikationen aufgewertet.
Eine echte Chrysler-Neuheit ist die viersitzige und viertürige Studie Nassau. Das Luxus-Coupé betont traditionelle Karosserie-Proportionen, die an den klassischen englischen Shooting Brake erinnern. Trotz der immerhin 3,05 Meter Radstand wirkt der Nassau mit seinen kurzen Überhängen vergleichsweise kompakt.
Chrysler bringt mit dem Town & Country den Nachfolger des Voyager. Der Wagen mit dem gediegenen Namen verfügt über eine um 180 Grad drehbare zweite Sitzreihe, einen herausnehmbaren Tisch und geschlossene Staufächer im Boden der zweiten Reihe. Die Sitze der letzten Reihe sind zudem in den Boden versenkbar. Für Vortrieb sorgen drei Sechszylinder zwischen 170 PS und 240 PS. Der Town & Country kommt ab Herbst 2007 auf den US-Markt.
Mit dem Honda Accord Coupé stellen die Japaner das zukünftige Design des bestverkauften Honda-Modells in Nordamerika vor. Die nach hinten ansteigende Seitenlinie sollen dem Coupé schon im Stand Dynamik verleihen. Tief in die Frontschürze eingelassene Nebelscheinwerfer unterstreichen die aggressive Frontoptik.
Hyundai stellt in Detroit das SUV Veracruz der Öffentlichkeit vor. Ein 3,8-Liter-V6 mit über 260 PS sorgt für den Vortrieb des allradgetriebenen Dickschiffs. Der Innenraum bietet sieben Personen Platz. Die zwei Sitze der letzten Reihe können bündig im Boden versenkt werden. Mit einem großen Kofferraum und einer hohen Zuladung empfiehlt sich der Veracruz als Lastesel. Er wird vorerst nur in Asien und den USA erhältlich sein.
Jaguar präsentiert mit der Studie C-XF das Nachfolgemodell des aktuellen S-Type. Die Front des viertürigen Coupés wird durch einen schwarz verchromten Kühlergrill dominiert, der an ein Jet-Triebwerk erinnern soll. Neue Wege gingen die Designer auch bei der Optik der Scheinwerfer: Anstelle des für die aktuellen Limousinen bindenden Vieraugen-Themas wählten sie einteilige, keilförmige und eckig geformte Einheiten.
Jeep macht mit der Studie Trailhawk auf sich aufmerksam. Der viersitzige Geländewagen basiert auf der neuen Wrangler-Plattform. Die Seitenansicht ist mit ihrem straff in Form gezogenen Metall muskulös und breitschultrig. Auch die Dach- und Fenster-Säulen sind etwas zurückgezogen. Die ansteigende Gürtellinie akzentuiert die Dynamik der Karosserieform zusätzlich.
Lange erwartet: Lexus stürmt auf der US-Messe mit dem IS-F in das bislang von Mercedes, Audi und BMW dominierte Segment supersportlicher Limousinen. Mit der Hochleistungsvariante des IS-Limousine wird die edle Toyota-Tochter ab dem Modelljahr 2008 zur Jagd auf M3, RS4 und C55 AMG blasen. Der dank des Fünf-Liter-V8-Triebwerks über 400 PS starke IS-F soll den Mitbewerbern in nichts nachstehen.
Dem neuen Lancer hat Mitsubishi den sportlichen Evolution zur Seite gestellt. Jedoch zunächst nur als Studie mit dem Namen Prototype X. Eine aggressiv gezeichnete Front, ein Heckdiffusor und ein großer Heckspoiler signalisieren unter anderem seine Sonderstellung. Über die Leistung und den Marktstart gibt es noch keine konkreten Informationen. Unter der Haube arbeitet wie bisher ein Zweiliter-Turbobenziner. Das Aggregat wird 20 Kilo weniger als bisher wiegen und vermutlich über 300 PS leisten.
Den nunmehr vier Jahre alten Cayenne stellt Porsche geliftet auf der US-Messe vor. An drei Querlamellen im größeren Kühlergrill, geänderten Front- und Heckleuchten sowie eleganter in die Heckschürze integrierten Auspuffendrohren ist das Facelift unter anderem zu erkennen.
Das lang erwartete Cabriolet des Phantom ist in Detroit als endgültige Serienversion zu sehen. Die schicke Rolls-Royce-Neuheit hört auf den Namen Drophead Coupé. Auffällig sind die aus gebürstetem Aluminium gefertigte Haube und die A-Säule aus dem gleichen Material.
Ein möglicher Nachfolger für den vor einiger Zeit eingestellten Sportwagen Toyota Supra könnte diese Superflunder werden. Das Konzeptfahrzeug FT-HS ist zwar eine Studie, hat jedoch bereits einen seriennahen Charakter. Der 4,30 Meter lange Renner ist nur 1,29 Meter hoch. Neben dem recht eigenwillig geschneiderten Blechkleid fallen der lange Radstand und die kurzen Überhänge auf. Die filigranen 21-Zoll-Felgen sind aus Karbon.
Kia hat auf dem Detroit-Parkett die Studie Kue geparkt. Das kompakte, 4,72 Meter lange Mehrzweckfahrzeug mit 2,90 Metern Radstand thront auf mächtigen 22-Zoll-Felgen. Das muskulös wirkende Konzept soll vor allem Fahrspaß vermitteln. Ein 4,6-Liter-V8-Motor mit Kompressoraufladung leistet für diesen Zweck wohl ausreichende 400 PS.
Auf dem Pariser Autosalon wurde im September 2006 der Avenger (Rächer) noch als Studie vorgestellt. In Detroit ist nun die endgültige Serienversion des Dodge-Neulings zu sehen, die 2008 auch in Deutschland zu haben sein wird. In den USA ist sie bereits bestellbar und zwar für 18.895 US-Dollar, was umgerechnet knapp 15.000 Euro entspricht.
Dodge hat seine Viper noch bissiger gemacht. Unter der neu gestalteten Motorhaube arbeitet der bekannte V10-Motor mit 8,4 statt bisher 8,3 Litern Hubraum. Dank eines neuen Zylinderkopfs und größeren Ventilen wuchs die Leistung von 510 auf irrsinnige 600 PS. Somit dürfte das Renn-Reptil den 100-km/h-Sprint noch souveräner in unter vier Sekunden knacken.